Do not track: EU-Kommission unterstützt Microsoft

Rückendeckung aus Brüssel für standardmäßige Aktivierung
Ausgerechnet einer von Microsofts ‚Lieblingsfeinden‘ unterstützt den Konzern in der Auseinandersetzung um den Internet Explorer 10 und den Plan, die Anti-Überwachungsfunktion ‚Do not track‘ in der Standardeinstellung zu aktivieren.
Die EU-Kommission wandte sich direkt an das für die Internet-Standards zuständige W3C-Konsortium mit der Bitte, den aktuell geltenden Standard zu ändern – dieser sieht vor, dass DNT im Browser von Haus aus deaktiviert sein muss und ein explizites Eingreifen des Anwenders erfordert, um den Schutz einzuschalten. Daran halten sich alle derzeit auf dem Markt befindlichen Browser.
In einem Brief an das W3C schreibt der Leiter der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der EU-Kommission, Robert Madelin, man möge doch den Standard bitte dahingehend ändern, dass z.B. bei der erstmaligen Verwendung des Browsers eine Abfrage erscheint, die den Anwender auf die Wichtigkeit von Do not track hinweist und ihn auffordert, eine Wahl zu treffen.

Dies ist sozusagen ein Kompromissvorschlag – dass sich die Werbeindustrie damit einverstanden erklärt, erscheint unwahrscheinlich – sie hatte Microsofts Pläne, DNT zu aktivieren, scharf kritisiert, weil dadurch hohe Einnahmeverluste befürchtet werden.

Mir persönlich ist das allmählich zu viel Rummel um eine einzelne Funktion. Eine Abfrage beim erstmaligen Start eines Programms wird von der großen Mehrheit der Anwender ohnehin als lästig empfunden und meist bestätigt, ohne genauer hin zu sehen – von daher wäre es auch für den Nutzer komfortabler, man würde den Standard so lassen, wie er ist.

Wer den Internet Explorer 9 benutzt und wissen möchte, wie er den Tracking Schutz aktiviert, dem sei dieser Artikel empfohlen.