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Nokia-Chef Elop gesteht Fehler ein

Rasante Entwicklung des Marktes falsch eingeschätzt
Nokia-Chef Stephen Elop hat in einem Interview strategische Fehler eingeräumt. „Wir hätten in den letzten eineinhalb Jahren manche Dinge anders entschieden, wenn wir rechtzeitig erkannt hätten, wie schnell sich die Industrie verändert“, so Elop. Den rasanten Abwärtstrend bei den Preisen für Android-Smartphones, vor allem in China, habe man beispielsweise so nicht erwartet, erklärte der ehemalige Microsoft-Manager in einem Interview mit einer finnischen Zeitung, über das The Economic Times berichtet.
„Es ging alles so schnell, dass sich Nokia jetzt in einer schwierigen Lage befindet. Aber wir feilen weiterhin an unserer Strategie“, so Elop weiter.

Zu Windows Phone sagte Elop konkret nichts, jedoch darf man zwischen den Zeilen schon heraus lesen, dass man sich bei Nokia nicht mehr sicher ist, ob es eine gute Idee war, voll und ganz auf die Partnerschaft mit Microsoft und Windows Phone zu setzen. Offenbar ging man davon aus, noch lange genug vom auslaufenden Symbian-Geschäft leben zu können, bis sich bei Windows Phone der Erfolg einstellt. Durch den rapiden Preisverfall der Android-Smartphones ist aber gerade dieses Geschäft fast vollständig zusammengebrochen.
Und ein Ausweg aus diesem Dilemma ist nicht in Sicht. Wirklich preisgünstige Windows Phones auf dem Preisniveau von Android-Einsteigergeräten sind nach wie vor nicht in Sicht, und die bevorstehende Einführung von Windows Phone 8 wird den Absatz mit den aktuellen Lumia-Geräten ebenfalls deutlich bremsen. Nokia ist fast gezwungen, sich neben Windows Phone noch ein zweites Standbein zu schaffen.
Ob der angeschlagene Konzern dazu überhaupt noch stark genug ist, darf allerdings bezweifelt werden.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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