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Eugene Kaspersky mag Edward Snowden nicht

Zur Eröffnung der CeBIT ist Eugene Kaspersky, Gründer des gleichnamigen Herstellers von Sicherheitstools, persönlich nach Hannover gekommen. Auf der offiziellen Pressekonferenz sprach er über aktuelle Cyber-Bedrohungen für Unternehmen und stellte sich anschließend den Fragen der anwesenden Journalisten.
Da die Pressekonferenz ansonsten leider nicht sehr viel Substanz enthielt, waren drei Viertel der Anwesenden gegen Ende schon verschwunden, als ein Journalist die Frage stellte, ob Kaspersky sich denn mit Edward Snowden getroffen habe – schließlich ist er ja Russe, es wäre sozusagen ein Heimspiel gewesen.
Nun sollte man meinen, dass ein Hersteller von Sicherheitssoftware sehr interessiert daran sein sollte, mit welchen Angriffsmethoden Geheimdienste arbeiten und wie man seine Produkte auch in diese Richtung verbessern kann. Die Antwort von Eugene Kaspersky hat mich daher – auch wegen ihrer Deutlichkeit – ziemlich überrascht.
“Ich halte mich von solchen Leuten fern”, sagte der Unternehmer ziemlich entschlossen, “und ich halte auch nichts von der Enthüllung vertraulicher Informationen.”
Gleichwohl sei die gesellschaftliche Debatte, die durch den NSA-Skandal angestoßen wurde, grundsätzlich zu begrüßen, weil sie die Leute sensibilisiere.
Auch andere Fragen zur NSA-Affäre wurden nur ausweichend beantwortet. “Das ist nicht unser Business” sagte Kaspersky dazu, was mich ebenfalls irritierte, denn die Schnittmengen sind ja wohl nicht von der Hand zu weisen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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