Cyber-Mobbing: Deutschland im Mittelfeld
39 Prozent der deutschen Jugendlichen wurden bereits Opfer von Internet-Verunglimpfungen.
Zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen haben Angst vor Cyber Mobbing – vier von zehn haben diese schlimme Erfahrung bereits gemacht. Das ist das Ergebnis einer internationalen Microsoft-Studie zum Thema Cyber-Mobbing.
Die Zahlen erscheinen alarmierend hoch, Microsoft relativiert das aber selbst mit der Erläuterung, dass ganz allgemein nach negativen Erfahrungen im Internet fragt wurde, weil der Begriff des Online Mobbings nicht klar definiert sei. Immerhin 18 Prozent der Befragten gaben aber an, im Internet bereits drangsaliert oder lächerlich gemacht worden zu sein.
Teilweise bieten die Opfer aber durch allzu sorglosen Umgang mit der eigenen Privatsphäre selbst die Angriffsfläche an. „Für Kinder und Jugendliche gibt es meist keine Trennung von digitaler und realer Welt, sie sind über Smartphone, Handy und PC durchgehend online. Oft geben sie unbedacht Privates und Persönliches preis und machen sich dadurch angreifbar. Diese Verletzlichkeit im Streitfall auszunutzen ist für viele auch ein Buhlen um Anerkennung. Ist man auf dem Schulhof ein Feigling, kann man im Internet leicht den Draufgänger geben”, sagt der Berliner Medienpädagoge Thomas Schmidt.
Die Ergebnisse der Befragung im Überblick:
Hervorstechend ist, dass es vor allen Dingen noch an Aufklärung mangelt – vor allem an den Schulen scheint das Thema noch nicht so recht angekommen zu sein.
„Kinder vor Cybermobbing zu schützen, liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung. Eltern, Lehrer, Schulleiter, der Gesetzgeber und die Softwareindustrie – wir alle spielen dabei eine wichtige Rolle”, unterstreicht Severin Löffler, Assistant General Counsel und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Microsoft Deutschland GmbH.
Eltern gibt Microsoft folgende Tipps.
- Lassen Sie Ihre Kinder online nicht allein. Achten Sie darauf, wie Ihre Kinder das Internet nutzen und wo sie sich bewegen. Hören Sie zu und ermuntern Sie Ihre Kinder, Ihre Erfahrungen zu teilen.
- Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich anders zu verhalten und mit gutem Beispiel voranzugehen. Denken Sie aber daran, dass Ihre Kinder dabei Ihre Unterstützung benötigen.
- Wenn Ihr Kind betroffen ist, warten Sie nicht, bis sich das Problem von selbst erledigt. Greifen Sie aktiv ein und fragen Sie, wie Sie helfen können.
- Sollten Sie feststellen, dass Ihr Kind andere Kinder mobbt, stellen Sie klar, dass dies nicht o.k. ist. Aber versuchen Sie auch, die Hintergründe herauszufinden. Greifen Sie bei Bedarf auf professionelle Hilfe zurück.
- Vermitteln Sie Ihren Kindern, dass sich Konflikte auch anders lösen lassen.
Die wichtigsten 10 Tipps und Hinweise zum Schutz von Cybermobbing stellt Microsoft als PDF-Dokument zum Download bereit:
http://download.microsoft.com/downlo…bermobbing.pdf.
Quelle: Microsoft
Ich habe dazu eine abweichende Meinung. Kinder bei ihren Online-Aktivitäten zu „beobachten“, halte ich generell für keine gute Idee, das sorgt für ein gestörtes Vertrauensverhältnis. Es sollte vielmehr so sein, dass die Kinder durch gezielte Aufklärung die entsprechende Medienkompetenz entwickeln und sich bei Bedarf die Unterstützung der Eltern holen.
Gibt es hier Eltern oder Jugendliche, die mit dem Thema bereits Erfahrung gemacht haben?
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Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!