Am Puls von Microsoft

Windows 9 ist ein übergreifendes ‚One Microsoft‘-Projekt

One Microsoft – dieses Schlagwort haben wir in den letzten Monaten schon so oft gehört, dass es schon fast für die Aufnahme ins Buzzword Bingo taugt. Aber der Begriff steht eben wie kein anderer für die neue Zeitrechnung in Redmond, für eine neue Strategie, neue Produkte – aber auch für eine völlig neue Form der internen Zusammenarbeit. Diese war in der Vergangenheit nämlich alles andere als offen und oft von einem beinahe feindseligen Klima geprägt. Die einzelnen Produktgruppen arbeiteten streng abgeschottet voneinander, kommuniziert wurde wenig. Aus dieser Zeit stammt dieses nicht ganz ernstzunehmende Organigramm.

Bei der Windows 8 Entwicklung unter Steven Sinofsky ging es gar soweit, dass selbst die einzelnen Windows-Entwicklerteams nicht miteinander sprechen durften. Man könnte fast sagen, dass das alles so geheim war, dass die Beteiligten am Ende oft selbst nicht mehr wussten, woran sie eigentlich arbeiten.

Diese Zeiten sind nun vorbei – in Zukunft soll eine offene Kultur der Zusammenarbeit gelebt werden – One Microsoft eben, wie ein Artikel der Seattle Times beschreibt. Er dreht sich hauptsächlich um die Urgesteine David Treadwell und Joe Belfiore und enthält keine neuen Informationen zu Windows 9, es kommt namentlich nicht einmal darin vor – und trotzdem beschreibt er sehr gut, wie schon bei aktuellen Entwicklungen wie der Xbox One, Windows Phone 8.1 oder auch dem Update für Windows 8.1 die alten Barrieren abgebaut wurden und wie man sich gegenseitig aushalf. Jetzt, wo die organisatorischen Hürden nicht mehr vorhanden sind, tut man sich in der Zusammenarbeit leichter, kann sich gegenseitig mit Ideen „befruchten“. Früher gab es separate Teams für Xbox, Windows und Windows Phone. Nun ist das alles unter einem Dach vereint, nur so sind Dinge wie zum Beispiel die „Universal Apps“ überhaupt erst möglich.
Wer des Englischen mächtig ist, dem kann ich die Lektüre des Artikels nur empfehlen.

Die neue Form der Zusammenarbeit ist natürlich noch kein Erfolgsgarant, der ganzheitliche Ansatz eines durchgängigen Konzepts über quasi jede erdenkliche Geräteklasse begeistert mich aber nach wie vor und ich bin überzeugt, dass das der richtige Weg ist. Das Risiko ist allerdings ebenfalls hoch. Wenn der Kuchen am Ende nicht hoch geht, wird es kaum mehr möglich sein, das wieder aufzudröseln, ohne erneut eine langwierige Transformation zu durchlaufen. Ich denke jedoch auch nicht, dass das nötig sein wird.
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Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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