Am Puls von Microsoft

Tablet, Phablet, Smartphone – wo verläuft künftig die Grenze?

Die mobile Revolution ist nach wie vor in vollem Gang. Tablets sind inzwischen in allen Formen und Größen Alltagsgegenstände geworden. Da ist es kaum zu glauben, dass das iPad, welches unbestritten der Auslöser dieses Booms war, vor fünf Jahren noch gar nicht existierte.
Ist das nicht krass? Im Jahr 2009 war das Tablet abgesehen von ein paar Freaks mit Windows-Tablet-PCs keine real existierende Geräteklasse. Und heute sind sie absolut selbstverständlich geworden.

Aber gerade weil die modernen mobilen Geräte – das Smartphone, wie wir es kennen, ist ja nur unwesentlich älter – eigentlich noch ziemlich neu sind, suchen Nutzer wie Hersteller nach wie vor nach dem perfekten Formfaktor.
Apple hat sich lange dagegen gewehrt, das iPad kleiner zu machen, aber nach den großen Erfolgen der 7-Zoll Android-Tablets entschloss man sich dann doch, das iPad Mini zu bringen, welches sich prompt millionenfach verkaufte, allerdings auch zu Lasten des “großen” iPads.

Und während die Tablets kleiner werden, nähern sich die Smartphones von unten an. Samsung brachte mit dem Galaxy Note das erste “Phablet”, inzwischen gibt es weitere populäre Vertreter dieser Gattung, zu denen auch mein nach wie vor über alles geliebtes Lumia 1520 zählt.

Aus den Phablets könnte sich durchaus ein langfristiger Trend ableiten, wie aktuelle Prognosen besagen. Demnach verschieben sich derzeit Produktionskapazitäten von kleinen Tablets zu großen Smartphones, weil das Software-Angebot der Smartphone-Systeme den Kunden oft ausreicht, um das zu erledigen, was sie auch mit einem kleinen Tablet machen können. Und telefonieren können sie mit ihrem Phablet dann eben auch noch.

Wir reden in dem Fall nur über Android und Windows, denn Apple ist in diesem Bereich nicht vertreten und setzt nach wie vor auf eine strikte Trennung der drei Geräteklassen Phone, Tablet und klassischer Computer. Damit sind sie mega-erfolgreich, aber die Zukunft wird zeigen, ob das so bleibt.

Android ist auf Phone und Tablet identisch, da ist der Spagat eigentlich gar keiner. Google kann die beobachteten Verschiebungen also relativ gelassen beobachten, man ist so oder so darauf vorbereitet. Die Vision, mit der man den Desktop erobern möchte, ist dagegen aktuell noch nicht so ganz klar erkennbar. Mit ChromeOS alleine wird das nicht gelingen.

Und wie sieht es bei Microsoft aus?
Wenn sich die derzeitigen Vermutungen bestätigen sollten, wachsen Windows Phone und Windows RT zusammen und bilden die einheitliche Basis für alle Geräte kleiner zehn Zoll, die dann sowohl Tablet, Phablet als auch Smartphone sein können.
Auf allen Geräten, die größer sind, kommt das klassische Windows zum Einsatz, auf dem natürlich auch alle Apps laufen. Da hat der Kunde dann also die Wahl, ob er es lieber als Couch-Tablet oder als Arbeitsgerät nutzen möchte. Und sollten sich die Gerüchte bezüglich Windows Threshold bestätigen, dann wird man beliebig zwischen den für das jeweilige Szenario optimierten Oberflächen hin und her wechseln können.
Und an diesem Punkt hätten wir dann auch die Antwort auf die Eingangsfrage gefunden.
Tablet, Phablet, Smartphone – wo verläuft künftig die Grenze?
Antwort: Idealerweise existiert sie gar nicht mehr.

Da driften wir nun allerdings schon wieder in den Bereich der Kaffeesatzleserei, wir kennen die Pläne ja nicht. Ich hoffe allerdings, dass es so kommt, denn damit wäre man optimal aufgestellt für eine Kundschaft, die im Moment selbst noch nicht sagen kann, welches Mobilgerät sie in Zukunft am liebsten mag. Vor fünf Jahren wussten wir noch nicht, dass wir 2014 nicht mehr ohne Tablet sein mögen. Wenn mich jemand fragt, was ich 2019 nutzen werde, verweigere ich die Aussage. Woher soll ich das denn wissen?

P.S.: Siehe dazu auch:
Die Zukunft von Windows: Es geht um die bestmögliche Interaktion

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zuhause. Seit 15 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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