Microsoft unterhält schnelle Eingreiftruppe gegen Google

Vertriebs-Team wirbt für Office 365 – und gegen Google Docs.
Offiziell sieht Microsoft Googles Office-Produkte gar nicht als Konkurrenz zu seinen eigenen – in der Praxis sieht das jedoch etwas anders aus. Offensichtlich gibt es bei Microsoft sogar ein spezielles Team, welches dafür ausgebildet wurde, Unternehmen die eigenen Office 365 Produkte schmackhaft und Google Docs madig zu machen.
Die Firma Dominion Enterprises, die über den Einsatz von Google Services für seine 4.000 Mitarbeiter nachdachte, erhielt Besuch von jenem Team. Zwei Tage nahmen sich die Microsoft-Leute Zeit, um den abtrünnigen Kunden zu überzeugen – allerdings ohne Erfolg. Der Software-Assurance-Vertrag mit Microsoft, der die Firma 2 Millionen Dollar im Jahr kostete, wurde aufgelöst – stattdessen nutzt man nun Google-Produkte für ein Zehntel der vorherigen Kosten.
Office 365 wäre ebenfalls wesentlich günstiger, aber immer noch 50 Prozent teurer gewesen als die Google Apps, begründete CIO Joe Fuller die Entscheidung. Die Google Produkte seien außerdem „einfach cooler“ gewesen.
Bei Google zeigt man sich natürlich erfreut: „Endlich haben Business-Kunden eine echte Alternative“, wird Vizepräsident Amit Singh im Wall Street Journal zitiert.

Im Frühjahr hatte sich Microsoft mit dem Werbespot „Don’t trust the Googlighting Stranger“ noch lustig über Google Geschäftskunden-Ambitionen gemacht. Geschichten wie die obige werden schnell dazu führen, dass man den Wettbewerber etwas ernster nimmt.

Auch wenn ich überzeugt bin, dass man sich als Unternehmen keinen Gefallen damit tut, auf einen Partner zu setzen, für den die eigenen Anforderungen nicht das Kerngeschäft darstellen – aus Kundensicht kann ich solche Konkurrenzkämpfe nur gut heißen – am Ende kommen meist bessere Produkte zu günstigeren Preisen dabei heraus.