Alice Schwarzer würde Word kaufen
Chauvis aufgepasst! Ab sofort gilt keine Ausrede mehr, wenn ihr in einem Brief oder einer Briefin keine geschlechtsneutralen Formulierungen mehr verwendet. Denn es gibt ein neues AddOn für Microsoft Word, welches ein bereits verfasstes Dokument nachträglich auf unzureichende Geschlechtsneutralität untersucht. Wer also mal wieder nur an die Kunden denkt, aber die Kundinnen vergisst, der wird künftig freundlich verbessert, damit ihm derlei dreiste Diskriminierungen nicht mehr passieren.
Merkt man schon, dass ich das völlig lächerlich finde?
Ich liefere gerne auch den sachlichen Grund nach, warum mich das so amüsiert. Ich war mir 100%ig sicher, was bei einem Test passieren würde, aber ich musste den Beweis dokumentieren. Das angebliche Geschlechtsneutralitäts-AddOn ist nämlich keines, weil es nur einseitig verbessert. Frauen darf man auf keinen Fall unterschlagen, aber wenn man die Männer vergisst: pfft, was soll’s.
Ich beginne einen Brief mit „Liebe Mitarbeiter!“ und lasse das Feminismus- äh, Verzeihung – Gender-Plugin diesen Text prüfen – und werde sofort verbessert:
Jetzt blende ich die männliche Belegschaft kurzerhand aus und schreibe „Liebe Mitarbeiterinnen!“ Die anschließende Prüfung findet – wie erwartet – keinerlei Beanstandungen.
Womit wieder einmal bewiesen wäre, wer in Wahrheit das schwache Geschlecht ist.
Männer, wehrt Euch! Diese Unterdrückung sollten wir uns nicht mehr länger gefallen lassen.
Wer das AddOn aber tatsächlich gebrauchen kann, der kann es hier herunter laden.
Es steht übrigens unter Open Source, man könnte es also ganz fies anpassen.
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- Software
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!