Test Archos 40 Cesium

Das Archos kommt in einem ansehnlichen, stabilen Pappkarton in euren Besitz. Beim Zubehör lässt sich der französische Hersteller nicht lumpen. Neben dem obligatorischen Micro USB Kabel, findet sich auch das passende Ladegerät mit im Lieferumfang – manch andere Hersteller (Motorola) verzichtet in dieser Preisklasse schon mal gerne auf ein solches. Auch ein Kopfhörer mit Mikrofon und Start/Stopp Taste ist mit dabei. Leider verzichtet auch Archos beim Headset auf eine Möglichkeit zur Lautstärkeregelung. Für alle unter euch, die beim Aussehen ihres Handys auf Abwechslung stehen, bringt das Cesium zwei zusätzliche Rückschalen in gelb und blau mit. Außerdem liegt dem Gerät ein Simkartenadapter von Micro auf Mini bei – vorbildlich, allerdings nicht ganz konsequent. Das Archos ist nämlich ein Dual Sim Gerät, folglich hätte man gleich zwei solcher Adapterkarten beilegen können. Natürlich findet ihr auch das Gerät selbst und einen 1950mAh Akku im Karton.
Hardware
Das Gerät ist für diese Preisklasse vorbildlich verarbeitet, es gibt keine scharfen Kanten oder abstehenden Ränder. Die verwendeten Materialien fühlen sich angenehm an, obwohl die Oberfläche einen glatten Eindruck macht, hatte ich nie das Gefühl, dass mir das Gerät aus der Hand rutschen könnte. Die Arretierung der abnehmbaren Rückschalen ist nahezu perfekt gelöst, hier gibt es keine Ecke wo man die Rückseite eindrücken kann oder diese knarzt. Die Verteilung der Tasten ist ergonomisch, so lässt sich die Lautstärkewippe auf der linken Seite sehr gut mit dem Mittelfinger bedienen, während der Daumen den Ein/Ausschalter rechtsseitig sehr sicher findet. Die Druckpunkte sind gut. Leider hat man bei Archos den Micros USB Anschluss auf die Oberseite verlegt, was die Verwendung von Dockingstationen oder Autohalterungen z.T. unmöglich macht.
Performance
Die Performance ist durchaus zufriedenstellend, zwar kommt es gelegentlich zu kleineren Rucklern wenn man schnell durch das Menü scrollt oder schnell hintereinander unterschiedliche Programme startet, aber nichts, was wirklich ein Kaufhindernis darstellt. Auch beim Start der ein oder anderen App dauert es ein wenig länger als auf einem Highend Windows Phone, aber ein solcher Vergleich verbietet sich auch. Im direkten Vergleich mit dem Lumia 630 kann ich keine großen Unterschiede feststellen. Abstriche muss man beim verfügbaren Speicher machen, so stehen beim Archos nach der Ersteinrichtung nur ca. 1,4 GB zur freien Verfügung, was schon sehr grenzwertig ist, zumal sich nicht alle Apps und Daten auf eine optionale SD Karte auslagern lassen. Das Display zeigt ein sattes schwarz und die bunten Kacheln kommen gut zur Geltung, gefühlt ist es sogar leicht besser als das Display des Lumia 630.
Vergleich
Zur Zeit kann ich das Archos Cesium mit dem Lumia 630 und dem Einsteiger Androiden Motorola E direkt vergleichen. Obwohl das Archos mit einigem Abstand das günstigste Gerät ist (Motorola E 99€/Lumia 630 139€) bietet es in meinen Augen das beste Gesamtpaket. Das Motorola fühlt sich zwar ein wenig hochwertiger an, hat auch das deutlich beste Display, hat dafür aber auch die schlechteste Kamera verbaut, so verzichtet Motorola leider auf einen Autofokus, was sich besonders bei Nahaufnahmen negativ bemerkbar macht. Auch verzichtet Motorola auf jegliches Zubehör, lediglich ein Micro USB Kabel ist mit im Karton. Beim Lumia 630 fehlt mir auf jeden Fall der automatische Helligkeitssensor – auch wenn der Mangel im Winterhalbjahr vielleicht nicht so auffällt, im Sommer war das Gerät dafür fast nicht zu gebrauchen. Für das Lumia spricht in meinen Augen der Hersteller (sprich Microsoft), hier darf man davon ausgehen, dass das Gerät zeitnah mit Updates versorgt wird und auch sonst eine gute Unterstützung erfahren wird.
Wer das Archos 40 Cesium noch mal in bewegten Bildern sehen möchte, kann sich gerne noch mal das Video von Martin anschauen.
Fazit:
Ich kann mich Martins Urteil nur anschließen, mit dem 40 Cesium ist Archos wirklich ein guter Einstieg in die Windows Phone Welt gelungen. Ihr bekommt hier für sehr kleines Geld (ehrlich gesagt, mag ich gar nicht darüber nachdenken, wer hier wo noch was verdient), ein sehr gut verarbeitetes Smartphone, welches sich auch vor teureren Modellen nicht verstecken braucht. Gegenüber meinen Vergleichsgeräten überzeugt vor allem die Kamera, aber auch das gute WVGA Display kann durchaus begeistern. Die Gesamtausstattung mit Helligkeitssensor, Frontkamera, LED Blitz und Hardwaretasen hat mich auf ganzer Linie überrascht. Wenn man dann noch das üppige Zubehör in Betracht zieht, bleiben nur wenige Wünsche offen.
Für alle unter euch, die ein gutes (eigentlich sehr gutes) Einsteigersmartphone suchen, sollte das Archos 40 Cesium in jedem Fall eine Überlegung wert sein. Wenn ich zur Zeit ein Gerät in dieser Klasse suchen würde, würde ich im Windows Phone Bereich das Archos in jedem Fall den Lumias 530 und 630 vorziehen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Lumia 535 in wenigen Tagen im Vergleich schlagen wird, bis dahin ist das Archos im Bereich bis 130€ für mich die erste Wahl.
Thema:
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