Aus Hotmail wird Outlook.com – Infos und Tücken

Das war gestern dann doch eine dicke Überraschung: Microsoft stampft mit Hotmail eine seiner populärsten Marken ein – und niemand hat es vorher mitbekommen. Zwar kreisten schon vor Monaten inoffizielle Screenshots, die der Oberfläche des neuen Webmail-Dienstes outlook.com recht ähnlich sahen, aber von einem derart großen Schritt hat Keiner etwas geahnt.
Über eine Million Nutzer haben sich gestern in den ersten sechs Stunden auf das neue Web-Outlook gestürzt, das – natürlich – im Metro-Design gehalten ist und auf den ersten Blick einen mehr als netten Eindruck macht. Man fragt sich allerdings schon, wann diese Entscheidung denn gefallen ist, denn erst im Herbst des letzten Jahres war das ‚alte‘ Hotmail mit großem Aufwand renoviert worden. Die Oberfläche wandert nun auf die digitale Müllhalde, die Funktionen wandern zum neuen Outlook-Service mit.
Was passiert mit meiner Hotmail-Adresse?
Über die Einstellungen im neuen Web-Outlook kann man seine Adresse umbenennen – das würde ich allerdings vorerst nicht empfehlen. Die Umstellung auf die Endung outlook.com ist zumindest vorerst freiwillig. Das könnte sich irgendwann in der Zukunft ändern, man kann aber fest davon ausgehen, dass die Hotmail-Adressen trotzdem dauerhaft gültig bleiben und dann eben auf die neue Adresse verweisen
Account-Wechsel erfordert Geräte-Reset bei Windows Phone
Wer ein Windows Phone nutzt, der sollte seinen Account nicht voreilig von der alten LiveID auf outlook.com umstellen. In Windows Phone kann der Account nämlich nicht so einfach umbenannt werden – das Gerät muss dafür per Hard Reset zurück gesetzt werden, wodurch z.B. alle App-Einstellungen und gespeicherten Textnachrichten verloren gehen.
Cookies ärgern Office 365 Nutzer
Wie Mary Jo Foley berichtet, haben Nutzer von Office 365 zum Teil erhebliche Probleme bei der Nutzung von Outlook.com – was wohl daran liegt, dass Office 365 bisher auch die Domain outlook.com genutzt hat und diverse Cookies noch auf diese Domain zeigen, was wiederum eine erfolgreiche Anmeldung am neuen Webmailer verhindert.
Aus produktpolitischen Gründen nachvollziehbar, für viele Nutzer alternativer Clients aber dennoch enttäuschend ist die Tatsache, dass das neue outlook.com das IMAP-Protokoll nicht unterstützt.
Der Abschied von der Marke Hotmail ist Microsoft ganz bestimmt nicht leicht gefallen, macht aber durchaus Sinn. Seit Hotmail Ende der 90er Jahre massiv mit Spam-Problemen zu kämpfen hatte, ist es dieses Image nie wieder los geworden – obwohl das Hotmail von Heute ja wirklich gar nichts mehr mit den Anfangszeiten zu tun hat.
Eine umfangreiche Screenshot-Sammlung erspare ich mir an dieser Stelle – probiert es einfach aus.
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!