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Test: Allview W1i und W1s

Nachdem euch Martin hier schon die beiden Allview Einsteigergeräte kurz vorgestellt hat, möchte ich euch die Hardware nochmal etwas genauer vorstellen. Bevor wir uns die beiden Testgeräte genauer anschauen, werfen wir noch mal einen Blick auf die harten Fakten. Beide Geräte verfügen über eine nahezu identische Hardware, einzig bei der Displaygröße unterscheidet sich das W1S (5″ IPS HD) und das W1I (4,7″ IPS HD). Die Auflösung liegt bei jeweils 1280×720 px.

Angetrieben werden die Geräte von einem Snapdragon mit 1,2Ghz Quad Core Prozessor, 1 GB RAM, für Anwendungsdaten stehen 8 GB zur Verfügung, welche durch MicroSD Karten erweitert werden können. Von diesen 8 GB stehen effektiv noch 4,3 GB zur Verfügung. Die Hauptkamera löst mit 8 Mio Pixeln auf, verfügt über einen LED Blitz und Autofokus. Die Frontkamera bietet 2 Mio Pixel. Während das 5″ Gerät einen 2000 mAh Akku spendiert bekommt, muss das kleinere Modell mit 1750 mAh auskommen. Preislich liegen die Smartphones bei 159€ (W1I) und 169€ (W1S). Beide Geräte sind Dual Sim Smartphones.

1. Verpackung/Lieferumfang

Die Geräte werden in einer ansprechend designten Schachtel geliefert, wobei das Gerät selbst in einem mit Schaumstoff gepolstertem Rahmen sicher verwahrt wird. Beim Zubehör gibt sich der Hersteller keine Blöße und liefert neben einem Stereokopfhörer mit Mikrofon auch ein vom Ladegerät separat verwendbares USB Ladekabel mit. Was ich jedoch in all den Jahren noch nie in einem Karton eines Handys gefunden habe, ist eine richtige Displayschutzfolie. Hier meine ich nicht, das Ding, was auf dem Display klebt, wenn man das Gerät auspackt, sondern eine stabile Folie, die man zum dauerhaften Schutz aufbringen kann. Dass der Hersteller sein Gerät durchaus mit Liebe gestaltet hat, wird u.a. auch dadurch deutlich, dass der Schaber für die Folie im gleichen Design gehalten ist, wie der Karton und die Bedienungsanleitung. Manche werden hier denken: „na und“ – ich mag so etwas sehr. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ein alltägliches Produkt zu etwas Besonderem machen.

2. Gehäuse und Verarbeitung

Beide Gehäuse bestehen aus Kunststoff machen einen stabilen, wertigen Eindruck. Auch stärkere Druck auf den Akkudeckel, kann weder dem W1S noch dem W1I ein Knacken entlocken. Hier hat der Hersteller offensichtlich an den richtigen Stellen eine Verstärkung eingebaut. Die Rückschalen sind in einem „Carbonlook“ gehalten und können durchaus gefallen, zudem hat der Entwickler versucht durch eine silberfarbige Umrandung eine Art „Metallfinish“ zu simulieren, sieht nett aus, kann aber natürlich nicht mit einem „echten“ Alurahmen eines iphone nicht mithalten. Fairerweise muss man hier auch anmerken, dass ich mir 4 Allview Geräte zum Preis eines Apfelgerätes kaufen könnte.

Nicht so gelungen finde ich, dass der Micro USB Anschluss an der Oberseite des Gerätes platziert wurde. Sowohl die Nutzung in einer Autohaltungen, als auch die Verwendung mit einer Dockingstation wird so erschwert oder sogar unmöglich.

3. Software

Als Betriebssystem kommt Windows Phone 8.1 zum Einsatz, welches euch in allen Facetten bekannt sein dürfte. Die Geräte bieten für alle Standardaufgaben genug Power, lediglich bei anspruchsvolleren Spielen , kann es zu etwas längeren Ladezeiten kommen. Sehr gut gefallen hat mir das Display, das Schwarz ist kräftig und die Farben sehen sehr gut aus. Die Tatsache, dass hier kein Full HD zum Einsatz kommt, fällt mir kaum auf, besonders die Schrift im Einstellungsmenu ist sehr scharf und gut leserlich. Im Vergleich zum Lumia 630, welches deutlich geringer auflöst, bekommt ihr hier einen deutlichen Mehrwert.

4. Kamera

Ein Wort noch zur Kamera. Wie wir ja alle mittlerweile gelernt haben, sind 8 Mio Pixel nicht gleich 8 Mio Pixel und alleine eine hohe Pixeldichte ergibt noch keine guten Fotos. Die Bilder der beiden Testkandidaten gehen sicherlich für diese Preisklasse in Ordnung mit einem Lumia 930 oder 1020 können sie jedoch nicht mithalten, für den gelegentlichen Schnappschuss und Aufnahmen unter guten Lichtverhältnissen reicht es aber in jedem Fall.
Jetzt könntet ihr einwenden, dass die beiden Geräte auch eine deutlich höhere Pixelanzahl aufweisen, daher erlaube ich mir auch einen Vergleich zum iPhone 6, welches ebenfalls mit 8 Mio Pixeln Fotos aufnimmt und für meine Augen nach wie vor mit die beste Kamera auf dem Markt bietet – auch hier können die Testgeräte weder in der Performance, noch in der Qualität mithalten.

5. Fazit

Allview liefert mit seinen beiden ersten Windows Phones einen guten Einstand ab. Mir fällt es zur Zeit wirklich schwer zu sagen, welches Gerät mir besser gefällt, das sehr schlanke W1I oder das größere W1S. Beide Geräte bieten einen guten Einstand in die Windows Phone Welt. Noch schöner wäre ein Funkmodul mit LTE, wer jedoch das mobile Internet nur selten nutzt, kann dies sicherlich verschmerzen.
In jedem Fall sehen die beiden Geräte sehr elegant aus. Mittlerweile habe ich mich am Microsoft/Nokia Design ein wenig satt gesehen und da bietet Allview mal eine interessante Alternative.

Welches Windows Phone Gerät sollte man denn nun kaufen? Das ist eine schwierige Frage und ich weiß ehrlich gesagt, so richtig keine Antwort. In der Preisklasse bis 200€ gibt es mittlerweile soviel Auswahl, dass die Entscheidung nur auf Grund von Nuancen getroffen werden kann. Irgendein kleines Manko hat jedes Gerät, welches ich in den letzten Wochen in der Hand hatte, vielleicht liegt das aber auch daran, dass für mich kein Gerät in dieser Preisklasse in Frage kommen würde. Für mich sollte ein aktuelles Smartphone in den für mich wichtigsten Kategorien – Datenübertragung (LTE), Fotoqualität und Anfassqualität (ich nenn es einfach mal so) einfach perfekt sein. Gerade in diesen Kategorien haben die Einsteigergeräte einige Schwächen. Insbesondere bei der Kamera machen diese sich gerne bemerkbar, hier konnte mich noch kein Gerät aus der Preisklasse unter 200€ überzeugen.

Wenn man jedoch sieht, welche Leistung man mittlerweile für „kleines “ Geld bekommt, und man vielleicht gerade bei der Fotoqualität zu Abstrichen bereit ist, kann sowohl bei Allview, als auch bei anderen Herstellern bedenkenlos zuschlagen.

Über den Autor

Stephan Wilms

Stephan Wilms

Technikbegeisterter Zahnarzt aus Straubing mit einer Vorliebe für Microsoft-Produkte.

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