Am Puls von Microsoft

Windows Browserwahl: Das Ende einer Posse

Im Jahre 2009 führte Microsoft auf Verlangen der EU den Browserauswahl-Bildschirm ein. Wer Windows neu installierte, wurde nun aufgefordert, seinen Webbrowser auszuwählen. Die Microsoft-Gegner feixten sich Eins, weil der böse Monopolist mal so richtig auf den Deckel bekommen hatte und dafür auch noch kräftig blechen müssen. Mehr als eine Milliarde Euro hat der „Spaß“ Microsoft gekostet – inklusive der Strafe für die Nicht-Auslieferung mit dem Service Pack 1 für Windows 7.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich diese Geschichte vom Anfang bis zum Ende für eine Posse erster Klasse gehalten habe. Und das sage ich als jemand, der noch bis vor knapp einem Jahr seine erste Heimat bei Firefox und die zweite bei Google Chrome hatte, der IE kam für mich erst an dritter Stelle. Das hat sich seit dem IE11 geändert, nun ist der mein Favorit, Chrome immer noch die Nummer zwei und Firefox habe ich gar nicht mehr installiert. Aber das waren meine freien Entscheidungen, die ich auch ohne dieses Ding hier getroffen hätte.

Ob dieser ominöse Browserauswahl-Bildschirm wirklich für mehr Wettbewerb gesorgt hat, werden wir wohl nie erfahren. Je nach persönlicher Vorliebe kann man sich das anhand von Zahlen vermutlich nach Belieben zurecht biegen.

Fest steht auf jeden Fall, dass die fünfjährige Frist, innerhalb derer Microsoft diese Auswahl anbieten musste, nun abgelaufen ist. Und es sollte wenig überraschen, dass man diese Gelegenheit beim Schopfe packt und den Browserauswahl-Bildschirm einstampft. Ab sofort wird er bei Neuinstallationen nicht mehr angezeigt. Die „Ankündigung“ erfolgt sozusagen heimlich, still und leise im Rahmen eines Support-Artikels.

Mal sehen, ob aus irgendeiner Ecke Forderungen nach Verlängerung kommen. In Anbetracht der Tatsache, wie sehr sich die Gesamtlage inzwischen verändert hat, wäre das allerdings noch lächerlicher, als es das vor fünf Jahren ohnehin war.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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