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Microsoft zieht harte Grenze zwischen Internet Explorer und Spartan

Als Microsoft erstmals über seine Pläne sprach, unter Windows 10 mit Projekt Spartan einen neuen Standardbrowser einzuführen, war die Strategie noch zweigleisig. Der Internet Explorer bleibt ebenfalls erhalten, und beide Browser erhalten sowohl die neue als auch die alte Engine. Auf diesem Wege sollte der Internet Explorer von der gesteigerten Performance profitieren, während man bei Spartan Kompatibilitätsprobleme vermeidet.

Diese Strategie erfährt nun eine radikale Änderung. Die neue Engine wird dem Projekt Spartan exklusiv vorbehalten bleiben, während der Internet Explorer von Windows 8.1 quasi unverändert übernommen wird. Spartan wird unter Windows 10 also die neue Engine nutzen – und nur diese – während der Internet Explorer nur die alte Engine verwendet.

Als Gründe für diesen Schritt führt Microsoft an, dass man vor allen Dingen von Unternehmenskunden die Rückmeldung erhalten hat: Der Internet Explorer muss eine stabile und verlässliche Komponente bleiben. Und da er das unter Windows 7 und Windows 8.1 ist, rührt man ihn einfach nicht mehr an.
Außerdem sei über das Insider-Programm Feedback eingereicht worden, wonach die User ein wenig irritiert gewesen seien. Wenn beide Browser beide Engines verwenden, wo liegt denn dann der Vorteil des Einen und der Nachteil des Anderen?

Der dritte Grund aber ist der entscheidende: Man zieht eine harte Linie zwischen Alt und Neu. Der Internet Explorer wird nicht mehr angerührt und nicht mehr weiter entwickelt, bis er (eines noch sehr fernen Tages) ausgestorben ist. Spartan dagegen wird der Browser für das moderne Web, und nur für dieses. Die Entscheidung, die alte Engine nicht mitzuschleppen, garantiert echten Fortschritt, was aber unweigerlich zu Kompatibilitätsproblemen führen wird.

Was diese Entscheidung dann in der Praxis tatsächlich bedeutet, können wir freilich erst feststellen, wenn beide Browser ausprobiert werden können. Somit kann ich auch noch nicht sagen, ob ich sie gut oder schlecht finde. Mutig ist sie in jedem Fall, denn Jeder von Euch selbst weiß aus eigener Erfahrung, wie nur eine einzige nicht korrekt funktionierende Webseite das Gesamterlebnis mit einem Browser negativ beeinflusst.

Quelle: IE-Blog

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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