Microsoft OneClip: Das digitale Langzeitgedächtnis
OneClip ist derzeit im Beta-Stadium und nicht für den öffentlichen Download freigegeben. Die finale Version wird für Windows 10 Desktop und Mobile, Android und iOS zur Verfügung stehen.
Es gibt bereits andere Apps wie z.B. Evernote oder Microsofts eigenes OneNote, mit denen es möglich ist, Texte, Screenshots, Bilder und andere Inhalte zu speichern und systemübergreifend zu teilen. OneClip geht aber noch um Einiges weiter. Sobald das Programm auf dem PC installiert ist, sammelt es Bilder, Texte, Links oder Screenshots und legt diese in die Zwischenablage, organisiert nach Uhrzeit und Datum. Sogar über welches verbundene Gerät die Datei angenommen wurde, fließt in die Organisation ein. Das alles wird dann automatisch über alle Geräte synchronisiert. Es können jedoch auch gezielt Dateien markiert werden, die nicht mit den fremden Geräten geteilt werden sollen.
Mit Oneclip verschwinden keine Inhalte mehr, die man irgendwo mal gesehen hat. So ist es jederzeit möglich, wieder an ein Bild oder eine Telefonnummer zu kommen, welche man bereits vor längerem vom PC oder Phone gelöscht hat. Das funktioniert alles ganz automatisch. Alle Daten werden chronologisch sortiert und nach Geräten aufgeteilt und sind in der Cloud gespeichert.
Ich habe mir das Programm gestern auf meine Geräte installiert und muss sagen, ich bin von dem Algorithmus fasziniert. Besonders wenn man bedenkt, dass die im Umlauf gekommene Version von Mitte letzten Jahres stammt. Man darf davon ausgehen, dass die Entwicklung der Software oder zumindest die Idee dazu bereits viel früher entstanden ist und der interne Stand aktuell noch Einiges mehr zu bieten hat.
Die Kollegen von Neowin haben OneClip auch angetestet und ihre Eindrücke in einem Video festgehalten:
Mein erstes Fazit:
Selbstverständlich wird OneClip die ständige Diskussion über die Privatsphäre und das Datensammeln in Clouds neu entfachen. Allerdings werden dahingehend in den finalen Versionen einige Features und Einstellungen verfügbar sein, mit denen sich die Privatsphäre entsprechend regeln lässt. Ganz abgesehen davon bleibt die Nutzung ja freiwillig – wer datenschutzmäßige Bedenken hat, lässt einfach die Finger davon.
In meinem eigenen kurzen Testlauf funktionierte OneClip wirklich ausgesprochen gut und es dürfte gerade für Firmen und Unternehmen bzw. für alle, die miteinander arbeiten wollen, eine sehr gute Ergänzung von derzeit genutzten Lösungen sein.
Der größte Pluspunkt ist, dass es keine Grenzen mehr bei der Arbeit auf verschiedenen Systemen gibt. Egal ob Desktop, Phone, Android, iOS, alles arbeitet zusammen, Produktivität pur. OneClip ist wohl noch ein gutes Stück von einer Veröffentlichung entfernt, aber ich bin sehr schwer beeindruckt von dem, was es jetzt schon bietet.
Über den Autor
Dirk Ruhl
Microsofts Fliesenwelt ist mein Zuhause, egal ob Windows 10 auf Desktop, Tablet, Phone oder Xbox One...es muss kacheln. Der schönste Urlaubsort für mich wären die Microsoft Research Labs. Ich danke meiner Familie und meinem Arbeitgeber, ohne deren Unterstützung könnte ich mein Hobby nicht leben!