Schlaganfall-Patientin schreibt E-Mails mit Kinect
Da kommt diese wirklich schöne Geschichte genau richtig:
Lindy Ruble erlitt vor zwölf Jahren einen schweren Schlaganfall, von dem sie sich nicht wieder erholt hat. Sie leidet seither unter Aphasie, einer Sprach- und Wahrnehmungsstörung. Obwohl die Krankheit ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt, ist es ihr praktisch unmöglich, in schriftlicher Form zu kommunizieren – eine Computertastatur kann sie nicht mehr bedienen.
Glücklicherweise ist Lindys Sohn Chad Software-Entwickler, und er entwickelte mit Hilfe des Kinect-Sensors eine einfache Anwendung, die es ihr erlaubt, ihren Gemütszustand mitzuteilen. Zuerst wählt sie das passende Emoticon und danach die Intensität ihres Gefühls aus – daraus wird dann zum Beispiel die Mitteilung „Lindy ist sehr glücklich“
Das System ist noch sehr rudimentär, aber Chad hat bereits Pläne für die weitere Entwicklung – zum Beispiel die Aufnahme eines Fotos mit der Kinect-Kamera, welches dann per E-Mail verschickt werden kann. Was solche scheinbar kleinen Dinge für Betroffene bedeuten, kann man sehr gut im folgenden Video erkennen – Chads Mutter ist außer sich vor Glück und Dankbarkeit.
Dieser Fall ist ein weiteres tolles Beispiel dafür, wie Gesten- und Bewegungssteuerung dazu beitragen kann, Menschen mit Behinderung zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.
Siehe dazu auch:
Zungenspiele: Kinect reagiert auf minimale Bewegungen
LYSA – autistische Kinder lernen mit Kinect
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!