Am Puls von Microsoft

Schlaganfall-Patientin schreibt E-Mails mit Kinect

Beim Stichwort Kinect denkt man selbstverständlich zuerst ans Thema Spielen. Doch der Bewegungssensor ist viel mehr als ein Spielzeug, das wurde schnell klar. Durch den Pioniergeist der Tüftler, die mit Kinect immer neue spannende Anwendungsmöglichkeiten aufzeigten, wurde Microsoft selbst erst klar, was man da eigentlich erfunden hat. Seitdem es ein offizielles SDK und einen angepassten Sensor für Windows gibt, ist es komischerweise aber ein wenig ruhiger geworden.

Da kommt diese wirklich schöne Geschichte genau richtig:
Lindy Ruble erlitt vor zwölf Jahren einen schweren Schlaganfall, von dem sie sich nicht wieder erholt hat. Sie leidet seither unter Aphasie, einer Sprach- und Wahrnehmungsstörung. Obwohl die Krankheit ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt, ist es ihr praktisch unmöglich, in schriftlicher Form zu kommunizieren – eine Computertastatur kann sie nicht mehr bedienen.
Glücklicherweise ist Lindys Sohn Chad Software-Entwickler, und er entwickelte mit Hilfe des Kinect-Sensors eine einfache Anwendung, die es ihr erlaubt, ihren Gemütszustand mitzuteilen. Zuerst wählt sie das passende Emoticon und danach die Intensität ihres Gefühls aus – daraus wird dann zum Beispiel die Mitteilung „Lindy ist sehr glücklich“

Das System ist noch sehr rudimentär, aber Chad hat bereits Pläne für die weitere Entwicklung – zum Beispiel die Aufnahme eines Fotos mit der Kinect-Kamera, welches dann per E-Mail verschickt werden kann. Was solche scheinbar kleinen Dinge für Betroffene bedeuten, kann man sehr gut im folgenden Video erkennen – Chads Mutter ist außer sich vor Glück und Dankbarkeit.

Dieser Fall ist ein weiteres tolles Beispiel dafür, wie Gesten- und Bewegungssteuerung dazu beitragen kann, Menschen mit Behinderung zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.
Siehe dazu auch:
Zungenspiele: Kinect reagiert auf minimale Bewegungen
LYSA – autistische Kinder lernen mit Kinect

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Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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