Windows To Go und Windows To Go – der Unterschied

Also der Reihe nach: Mit Windows 8 führt Microsoft eine neue Funktion mit dem Namen „Windows To Go“ ein, auch als „Portable Workspace“ bezeichnet. Damit kann Windows 8 auf ein USB-Medium gepackt und mitgenommen werden. Doch Windows To Go kann noch mehr: Das verwendete USB-Medium lässt sich mit Bitlocker verschlüsseln, merkt sich die Computer, an denen es schon einmal angeschlossen war, blendet interne Festplatten aus Sicherheitsgründen aus und stürzt nicht einmal ab, wenn das verwendete USB-Medium für weniger als 60 Sekunden abgezogen wird.
Das ist alles ganz fantastisch, wenn da nicht ein gravierender Nachteil wäre:
Windows To go ist nur in der Enterprise Version von Windows 8 verfügbar!
Da diese nicht frei verkäuflich ist und den Unternehmenskunden vorbehalten bleibt, hat man als normalsterblicher Heimanwender keine Chance, auf legalem Weg an Windows To Go zu kommen.
Um Lizenz- und rechtliche Diskussionen ebenfalls mit abzudecken: Nein, es ist nicht legal, wenn mir jemand, der über eine Enterprise Lizenz verfügt, einen USB Stick mit Windows To Go erstellt und ich diesen nutze – denn das Nutzungsrecht ist mit dem Besitz der Lizenz verknüpft.
So viel also zum offiziellen Windows To Go – jetzt kommt der inoffizielle, Verwirrung stiftende Teil: An vielen Stellen im Netz finden sich Anleitungen, wie man Windows 8 auf ein USB-Medium installiert. Das ist nichts Neues, das konnte man mit Windows 7 bereits. Dummerweise bedienen sich die Autoren dieser Anleitungen aber der neuen Terminologie und nennen diese Anleitungen ebenfalls „Windows To Go“ – Suchmaschinenoptimierung lässt grüßen.
Diese Anleitungen funktionieren – aber das so erstellte, portable Windows 8 hat eben nicht das Geringste mit dem offiziellen Windows To Go gemein, dessen Features hier beschrieben sind:
Windows 8 portable Workspace – was kann das Unterwegs-Windows?
Stolpert nun jemand mit einer Frage ins Forum, weil er Probleme mit seinem falschen Windows To Go hat, der Helfende aber vom echten Windows To Go ausgeht, sind Missverständnisse vorprogrammiert. An dieser Stelle appelliere ich auch gleich an alle Forenteilnehmer, egal ob hier bei DrWindows oder woanders: Dem Ersten, der auf diese Begriffsverwirrung herein fällt, werde ihr es geduldig erklären. Also bitte motzt den 100. nicht an – er weiß nämlich nicht, dass vor ihm schon 99 andere da waren.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns diese sprachliche Verwirrung über die gesamte Lebensdauer von Windows 8 begleiten wird. Microsoft könnte das Problem lösen, in dem es die Funktion per Update für alle verfügbar macht – aber das wird sicher nicht passieren. Ich finde es sehr schade, dass man den Endkunden dieses Werkzeug nicht an die Hand gibt – welche produktpolitischen Überlegungen zu dieser Entscheidung geführt haben, darüber kann man nur spekulieren.
Aber darum soll es an dieser Stelle dann auch nicht gehen – ich hoffe, ich konnte ein bisschen etwas zur „Entwirrung“ beitragen und kann den Einen oder Anderen vor Déjà-vu-Postings bewahren. Einfach auf diesen Artikel verweisen.
Zum guten Schluss noch ein Screenshot:
Das ist Schritt 1 bei der Erstellung eines „richtigen“ Windows To Go:
Wer mit einem anderen Punkt angefangen hat, der hat ein falsches.
Bestehende Themen zu Windows To Go im Forum:
Enterprise und Windows To Go
Windows To Go – hat schon einer?
Thema:
- Windows 8
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!