Noch’n Patent: Motorola unterliegt erneut gegen Microsoft

Bildschirmtastatur verletzt Microsoft-Patent aus dem Jahr 2000.
Microsoft setzt seinen Siegeszug gegen Motorola fort: Erneut hat das Landgericht München in einem Patentverfahren zu Gunsten von Microsoft entschieden. Dieses Mal ging es um die Bildschirmtastatur im mobilen Betriebssystem Android. Gegen Hinterlegung einer Kaution von rund 38 Millionen Euro könnte Microsoft gegen Motorola-Handys und Tablets nun ein Verkaufsverbot in Deutschland erwirken.
Im aktuellen Fall ging es um das europäische Patent EP1040406.

“Wir freuen uns, dass die Entscheidung auf früheren Urteilen in Deutschland aufbaut, die festgestellt haben, dass Motorola in großem Umfang Microsofts geistiges Eigentum verletzt”, kommentierte Microsoft die Entscheidung – und kündigte zugleich an: “Wir werden weiterhin gerichtliche Verfügungen gegen Motorola in Deutschland durchsetzen und hoffen, dass sich Motorola anderen Android-Anbietern anschließt und eine Lizenz für Microsofts patentierte Erfindungen erwirbt.”

Nun behaupten böse Zungen ja, Microsoft verdiene mit Android mehr Geld als mit Windows Phone – und vermutlich stimmt das im Augenblick sogar, da alle großen Hersteller außer Motorola bereits Lizenzabkommen mit Microsoft geschlossen haben. Denn sie haben erkannt, das Android vollgestopft mit Microsoft-Patenten ist. Zumindest in diesem Punkt haben die Redmonder einen Vorteil davon, dass sie die Ersten waren, die sich mit derartigen Geräten beschäftigten.

Mir sind diese ganzen Patent-Auseinandersetzungen nach wie vor zuwider – Motorola wünsche ich aber in diesem Punkt alles Schlechte, denn das Unternehmen fährt eine unverschämte Strategie. Patente anderer Hersteller erklärt man einfach für nichtig, für die eigenen fordert man aber realitätsfremde Honorare. Und damit sind sie nun mal wieder völlig zu Recht auf der Nase gelandet.

Siehe dazu beispielsweise:
Patentstreit: Microsoft lehnt Motorolas Angebot ab