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Microsofts Quartalszahlen: Cloud Boom frisst PC Flaute

Microsoft hat seinen aktuellen Quartalsbericht vorgelegt. Während das klassische Geschäft weiter zurück geht, boomen die Cloud-Dienste in nahezu allen Bereichen und wiegen die Verluste der kleiner werdenden “alten Welt” mehr als auf. Umsatz und Gewinn fielen im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar geringer aus, was allerdings auch am starken Dollarkurs liegt, der die Auslandsgeschäfte schwächt.

Zu den Zahlen: Insgesamt machte Microsoft 20,4 Milliarden Dollar Umsatz und 4,6 Milliarden Dollar Gewinn. Das sind zwölf bzw. ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, in beiden Disziplinen hatten die Börsianer aber mit schlechteren Werten gerechnet, was die Microsoft Aktie zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 trieb.

Dass der Gewinn im Vergleich zum Umsatzrückgang nahezu auf dem selben Niveau gehalten werden konnte, begründet Microsoft-Chef Satya Nadella mit “Kostensenkungen” – und meint damit Entlassungen. Die New York Times berichtet, dass kürzlich weitere 1.000 Mitarbeiter freigesetzt wurden. Insgesamt wurde die Microsoft-Belegschaft im letzten Jahr um rund ein Viertel reduziert.

Schaut man auf den klassischen Consumer-Markt, so sind die Zahlen weiterhin im Sinkflug. Die Windows-Umsätze gaben um sechs Prozent nach, die Phone-Umsätze brachen gar um 54 Prozent ein und es wurden nur noch 5,8 Millionen Lumias verkauft (Vorjahr: 9,3 Millionen).

Der Geschäftsbereich Surface, der zuletzt knapp die Milliardengrenze beim Umsatz sprengte, spülte jetzt nur noch 672 Millionen Dollar in die Kasse. Der Vergleich mit dem Vorjahr hinkt natürlich, weil im letzten Jahr zur selben Zeit das Surface Pro 3 boomte, während die Kunden aktuell auf die nachfolgende Generation warten.

Allerdings gibt es auch in dieser Sparte Erfreuliches: Die Werbeeinahmen mit Bing stiegen um 29 Prozent und sorgten damit erstmals für schwarze Zahlen im Suchmaschinen-Business.

Die Xbox Sparte konnte um sechs Prozent zulegen, die Zahl der monatlichen Xbox Live Nutzer ist gar um 28 Prozent auf 39 Millionen gestiegen.

Geradezu raketenhaft ist dagegen die Entwicklung bei Office 365. Die Umsätze stiegen um 66 Prozent, insgesamt gibt es jetzt 18,2 Millionen Abonnenten. Alleine im letzten Quartal kamen 3 Millionen hinzu.

Auch bei den anderen Cloud-Angeboten konnte Microsoft zulegen, unter dem Strich steht im Bereich “Intelligent Cloud” ein Wachstum von acht Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar.

Der vollständige Quartalsbericht kann hier bei Microsoft nachgelesen werden.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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