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Windows 10 Upgrades: Was passiert am 30. Juli 2016?

Wer Windows 7 oder 8.1 auf seinem Computer hat, kann noch bis zum 29. Juli 2016 ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 durchführen, dann endet die von Microsoft gesetzte Jahresfrist offiziell. Bis dahin sind noch mehr als fünf Monate Zeit, es besteht also noch lange kein Zwang, sich Gedanken zu machen, sofern man das Angebot noch nicht genutzt hat. Und vielleicht kommt dieser Zwang ja auch zur Jahresmitte nicht auf.

Ein paar schreibende Kollegen haben sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie Microsoft in Zukunft mit den Windows 10 Upgrades verfahren könnte oder sollte. Paul Thurrott empfiehlt den einfachsten Weg und meint, Microsoft solle einfach erklären, dass das Windows 10 Upgrade für immer kostenlos bleibt. Ich bin mir sehr sicher, dass das nicht passieren wird. Vielleicht wird es so kommen, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass es so kommuniziert würde.

Ed Bott glaubt, dass Microsoft im Moment selbst noch gar nicht weiß, was am 30. Juli 2016 passieren wird. Dem möchte ich mich gerne anschließen. Bestimmt denkt man verschiedene mögliche Szenarien durch, für eine Entscheidung ist es aber noch zu früh. Letztlich wird der Nutzungsanteil von Windows 10 zur Jahresmitte eine ganz entscheidende Rolle spielen.

Spielen wir mal ein paar Szenarien durch.

Szenario 1: Das Paradoxon “wegen des großen Erfolgs verlängert”
Wenn der Nutzungsanteil von Windows 10 per Juni/Juli 2016 nicht dem entspricht, was sich Microsoft vorstellt, dann wird das kostenlose Upgrade in die Verlängerung gehen, davon bin ich überzeugt. So kann man das natürlich nicht sagen, darum wird es heißen: Wegen des großen Ansturms lassen wir die Tür noch ein bisschen länger offen.

Szenario 2: Das Upgrade wird kostenpflichtig
Wie schon bei Windows 8 könnte man den Nutzern, die noch nicht umgestiegen sind, ein Upgrade für kleines Geld anbieten, z.B. 29,99 Euro. So würde man sich “streng” an die zeitliche Begrenzung für das kostenlose Upgrade halten, es gäbe aber weiterhin eine attraktive Möglichkeit auf Windows 10 umzusteigen.

Szenario 3: Kein Upgrade Angebot mehr, nur noch reguläre Lizenzen
Es könnte auch passieren, dass es nach dem 29. Juli weder ein kostenloses noch ein kostenpflichtiges Upgrade gibt. Wer Windows 10 möchte, muss sich die entsprechende Lizenz bei Microsoft oder im Einzelhandel kaufen und kann dann natürlich rein technisch ein Upgrade auf Windows 10 vollziehen.

Ich persönlich rechne mit Szenario 1 oder 2, wobei ich das erste deshalb für wahrscheinlicher halte, weil es nicht um Geld geht. Entweder ist Microsoft mit dem Erreichten zufrieden, dann braucht man überhaupt kein Upgrade-Angebot mehr. Oder man ist nicht zufrieden, dann gilt es jede noch so kleine Hürde zu vermeiden. Wenn das Angebot in die Verlängerung gehen sollte, dann also eher weiterhin kostenlos, sehr sicher aber mit einem neuen Stichtag. Denn der Druck zum Upgrade muss aufrecht erhalten werden.

Wie eingangs erwähnt, vermutlich weiß Microsoft das aktuell selbst noch nicht genau. Selbst wenn das Angebot verlängert wird, so wird man das aus taktischen Gründen erst kommunizieren, wenn der Stichtag fast erreicht oder schon überschritten ist. Denn so lange kann man noch sagen: Bald ist der 29. Juli, jetzt aber schnell mit dem Upgrade. Vielleicht verpflichtet man in den letzten vier Wochen den Wüstenrot-Fuchs als Werbeträger, der kann das.

Je näher der Stichtag rückt, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen von Angstmacher-Artikeln, die ein Abo-Modell in Aussicht stellen, möglicherweise ja sogar für Diejenigen, die das kostenlose Upgrade genutzt haben. Dies wurde zwar schon mehrfach eindeutig dementiert, aber solche Geschichten verkaufen sich einfach zu gut. Ich wette, irgendjemand wird diese Luftnummer nochmal auspacken.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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