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HoloLens: Microsoft hat Business-Interesse komplett unterschätzt

Geschichte wiederholt sich ja manchmal. Als Microsoft seinerzeit Kinect entwickelte, glaubten sie, an einem Spielzeug zu arbeiten. Und als Bastler begannen, diese an Windows anzuschließen und damit zu arbeiten, versuchte man das zunächst sogar zu verhindern. Das Ende vom Lied ist bekannt: Kinect für Xbox ist tot, Kinect für Windows sorgt dagegen immer mal wieder für Aufmerksamkeit durch spannende Anwendungen z.B. für Behinderte.

Als man bei Microsoft vor vielen Jahren mit der Entwicklung von HoloLens begann, dachte man wiederum, man arbeite an einem Spielzeug. Mit Alex Kipman and Kudo Tsunoda waren zwei reinrassige Xbox-Leute mit der Umsetzung beauftragt. Gleich nach der Vorstellung aber wurde man von Anfragen aus dem Business-Umfeld geradezu überrannt, erklärt Chris Capossela von Microsoft in einem Interview mit Geekwire. Man habe bei der Entwicklung von HoloLens eigentlich immer nur die Spieler im Hinterkopf gehabt. Das Interesse aus dem kommerziellen Umfeld „hat uns umgehauen“, sagt Capossela.

Während die HoloLens bei vielen Business-Kunden bereits im Einsatz ist, werden wir auf eine Consumer-Version noch lange Zeit warten müssen. Das ist für uns Consumer zwar ärgerlich, für Microsoft sind die Business-Anwendungen aber nicht nur finanziell ein Glücksfall. Wenn es dieses Interesse nicht gäbe, stünde man ein Jahr nach der Vorstellung quasi noch mit leeren Händen da und HoloLens hätte garantiert nicht den Status, den es aktuell hat.

Und auch wenn uns das ganz und gar nicht schmeckt: So lange das Business-Geschäft brummt, hat Microsoft keinen Grund zur Eile. Da kann man nämlich richtig Geld verdienen.

via WindowsCentral

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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