Am Puls von Microsoft

Keine Gratis-Lizenzen mehr für Microsoft-Partner

Keine Gratis-Lizenzen mehr für Microsoft-Partner

Über Twitter stieß ich am Sonntag auf einen zwei Tage alten Post eines Microsoft MVPs und Microsoft Gold-Partners, der unscheinbar wirkt, aber dennoch einigen Sprengstoff birgt:

Folgt man dem Link, so sieht man, dass Microsoft die Partnerlizenzierung als Teil der Partner Benefits zum 1.Juli 2020 einstellt, beziehungsweise massiv einschränkt:

“Mit Wirkung zum 1. Juli 2020 werden die Internal Use Rights (IUR) mit den Produktlizenzen, die Partner im Microsoft Action Pack erhalten und die in einer Kompetenz inbegriffen sind, eingestellt. Die Nutzungsrechte für Produktlizenzen werden aktualisiert und für Geschäftsentwicklungsszenarien wie Demonstration, Lösungs-/Dienstentwicklungsentwicklung und interne Schulung verwendet.
Ab dem 1. Oktober 2019 gelten die mit Kompetenzen enthaltenen Produktlizenzen spezifisch für die von Ihnen erreichte Kompetenz. Bitte überprüfen Sie die Vorteile, die Sie mit Ihrer Kompetenz im Partner Center zum Zeitpunkt des Kaufs erhalten. Zusätzliche Lizenzen können über kommerzielle Lizenzierung erworben werden.”

Dieses ist auf zwei Arten bemerkenswert:

Erstens ist da das Timing, denn am kommenden Sonntag startet die Microsoft Inspire, das weltweit größte Microsoft Partner Event, für das ein Ticket als Early Bird schlappe 1995 Dollar und regulär um die 4000 Dollar kostet und das neben einem reichhaltigen Programms und News auch einen Auftritt der Gruppe Queen beinhalten wird.

Zweitens dient die “Action Pack” genannte Partner-Benefit Lizenzierung dazu, potentiellen Kunden die Vorteile von Microsoft Produkten vorzustellen, aber auch, und das ist der entscheidende Mehrwert, selbst in der Produktivumgebung neue Features zu erkunden, einzubinden und sich durch tägliche Arbeit damit fortzubilden. Genau das ist nun nicht mehr möglich bzw. die Partner müssen die entsprechenden Lizenzen selbst erwerben und bezahlen.

Was das für jeden einzelnen Partner bedeutet, ist nur schwer abzuschätzen, aber es kann einige Mehrkosten nach sich ziehen:
Ein zertifizierter Partner für kleine Unternehmen erhält normalerweise eine Silber Lizenzierung, dieses beinhaltet zum Beispiel 5 Office 365 Enterprise E3 Lizenzen. Eine einzelne Lizenz kostet normalerweise 19,90 Euro im Monat.

Rechnet man das nun für 5 Nutzer im Jahr um, kommen wir auf schlanke 1194 Euro. Diese plötzlichen Mehrkosten für etwas, das bislang gratis war, sind natürlich ein mächtiger Schlag ins Kontor. Mehr noch eigentlich ein Schlag ins Gesicht, wenn man bedenkt, dass diese Lizenzen grundsätzlich dazu dienen, Microsoft Produkte zu bewerben.

Für größere Microsoft Partner, die Gold Status haben oder andere Dienste anpreisen, ist diese Änderung noch gravierender, denn diese hatten je nach Unternehmensgröße die Möglichkeit, solche Lizenzen im dreistelligen Bereich zu bestellen. Dazu gehörten auch Dienste wie Microsoft Dynamics 365, wo jede Lizenz zwischen 54,80 und 122,30 Euro pro Nutzer und Monat kostet. Hier werden die Mehrkosten eine Dimension haben, die schwer abzuschätzen ist.

Erste Reaktionen darauf sind lustig, zeigen aber auch wo es hingehen könnte:

Die Frage ist nun, wie Microsoft diesen grundlegenden Kurswechsel auf der Inspire kommunizieren und auffangen will.

Quelle: Microsoft Partner Network

Über den Autor

Daniel Heithorn

Daniel Heithorn

Seit 386er Zeiten und MS-DOS 5.0 mit der PC-Welt verbunden. 2010 startete ich beim deutschen Xbox Support und bin seitdem mit der Xbox Marke verbunden.

Anzeige