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Ab 12 Jahren: Fortnite erhält eine USK-Einstufung

Ab 12 Jahren: Fortnite erhält eine USK-Einstufung

Am Donnerstag erschien im Spiegel ein Artikel zu Fortnite. Thema ist, dass für den Battle Royal Modus des Spiels Fortnite, das eigentlich damals nur ein Addon / Mod des eigentlichen Spiels war, nun eine USK Einstufung vorliegt. Neben dem Aspekt der Dauer der Prüfung (das Spiel ist nun mittlerweile knapp 18 Monate auf dem Markt), erstaunt mich die Empfehlung der USK: Freigegeben ab 12 Jahren.

Mann kann jetzt sagen: Es ist ja nur eine grobe Empfehlung für die Eltern und quasi nur bindend für den Verkäufer, aber dennoch sehe ich diese Freigabe kritisch. Denn abgesehen von der Comic-Grafik, den bunten Skins und den lustigen Tänzen ist es dennoch ein kompetitiver Shooter, bei dem der Erfolg vom Töten anderer Spieler abhängt. Sieht man die Mitbewerber wie PUBG oder Battlefields Firestorm, so ist dort die entsprechende Freigabe ab 16.

Die USK begründet in dem Artikel, dass man das Spiel mit dem Prinzip von Bomberman verglichen hat. Gleichzeitig wird aber auch betont, dass die Frage zwischen USK 12 und USK16 stets diskutiert wurde.

Ich persönlich kann den Bomberman Vergleich nur bedingt nachvollziehen, sei es grafisch oder vor dem Hintergrund des “Tötens”.
Für mich stellt sich eher die Frage, ob die Dimension, die Fortnite mitterweile finanziell und durch seine Popularität erreicht hat, die Einstufung beeinflusste.

In dem Artikel macht es sich die USK einfach und verweist einmal mehr darauf hin, dass es sich mehr um eine Empfehlung für Eltern hält und diese in der Verantwortung stehen. Natürlich sollten Eltern wissen, was die Kinder spielen und auch verantwortungsbewusst damit umgehen. Wahrheit und Realität ist aber, dass Kinder die Eltern um ein Spiel anbetteln, das Elternteil (im besten Fall) aufs Cover schaut und sich dann für oder gegen den Kauf entscheidet.

Meine Schwester selbst ist, was  Computer- und Konsolenspiele angeht, sehr unbedarft und mein neunjähriger Neffe nervte sie, dass er auch Fortnite spielen wolle, da “jeder in seiner Klasse Fortnite spielt”. Da ich die Verfügungsgewalt über das Xbox Live Kinderkonto meines Neffen habe, trat sie an mich heran und bat mich, dass Spiel freizuschalten. Als ich sie fragte, ob sie das für richtig halte und sie das Spiel kennen würde, zuckte sie mit den Schultern und sagte, laut einer anderen Mutter, dass ihr Sohn mit anderen in einer Comic Welt rumlaufe. Ich habe ihr dann das Spielprinzip von Fortnite und Battle Royal erklärt und wir kamen überein, dass es für einen Neunjährigen doch etwas zu früh ist.

Ein paar Wochen später wiederholte sich die Anfrage aber für ein anderes Spiel… GTA5. Auch da kannte meine Schwester das Spiel nicht, wusste aber von meinem Neffen, dass ein Schulkamerad dieses spielt und wohl auch oft zusammen bei ihm. Nach dem ersten Nachtclubbesuch, Drive by Shooting und Polizistenmord stimmte mir meine Schwester zu, dass es doch nicht das Richtige wäre (nach Gespräch mit den Eltern des Schulkameraden kristallisierte sich heraus, dass der ältere Bruder die Discs offen rumliegen lässt, beziehungsweise diese ihm gab).

Worauf möchte ich hinaus?

Ja, Eltern stehen selbst in der Verantwortung zu prüfen, was Kinder spielen, und sich damit auseinanderzusetzen. Dennoch verlassen sich auch Viele darauf, dass unabhängige Kontrollgremien eine entsprechende Empfehlung oder Freigabe abgeben. Das mag bei uns früher auch nicht der Fall gewesen sein, doch haben sich die Spiele seit Super Mario World und Sonic doch stark weiterentwickelt.

Sehr gut finde ich dazu das Zitat eines anderen Blogs im Artikel:
Das Portal “Schau hin” schreibt zu “Fortnite: Battle Royale”, dass es für eine Einschätzung wichtig sei, “wie gut das Kind fiktive und reale Welten trennen” und die “Spannung im Spiel aushalten” könne: “Die ständige Bedrohung durch eine Vielzahl an Kontrahenten baut eine große Spannung auf. Sie macht den Reiz des Spiels aus, kann besonders für Kinder aber auch viel Stress bedeuten.”

Wie steht ihr dazu? Habt ihr selbst Kinder?
Habt Ihr ihnen ein Kinderkonto mit entsprechenden Einschränkungen gegeben?
Oder dürfen sie nur unter Aufsicht spielen?
Ich freue mich auf eure Kommentare!

Über den Autor

Daniel Heithorn

Daniel Heithorn

Seit 386er Zeiten und MS-DOS 5.0 mit der PC-Welt verbunden. 2010 startete ich beim deutschen Xbox Support und bin seitdem mit der Xbox Marke verbunden.

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