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Abschied von Microsoft: Schleswig-Holstein berichtet über weitere Fortschritte

Abschied von Microsoft: Schleswig-Holstein berichtet über weitere Fortschritte

Mit der Abkehr von Microsoft in der öffentlichen Verwaltung ist das in Deutschland so eine Sache. Während der Umstieg auf Linux in München krachend gescheitert ist, haben die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg den Vorstoß in die andere Richtung geprobt und wollen Dienste wie Microsoft Teams, nachdem sie während der Pandemie vorübergehend an den Bildungseinrichtungen geduldet wurden, durch datenschutzfreundliche Lösungen ersetzen. Momentan geht aber keiner so weit wie Schleswig-Holstein, welches sich bis Ende 2026 vollständig von Microsoft trennen möchte.

Der zuständige Digitalminister Jan Philipp Albrecht von den Grünen hat nun während der Fachkonferenz “digital + souverän” in Kiel einen Zwischenstand gegeben, der auch von der Document Foundation entsprechend aufgegriffen wurde. Insgesamt 25.000 Arbeitsplätze sind von der Maßnahme betroffen, dazu kommen noch die verschiedenen Bildungseinrichtungen im Bundesland, die ebenfalls umgestellt werden sollen. Große Teile davon werden durch das Project Phoenix des IT-Dienstleisters Dataport gestemmt, welches verschiedene Open Source-Alternativen unter einem Dach zusammenbringt. Aber auch sonst gibt es mittlerweile Fortschritte zu vermelden.

So befindet sich LibreOffice nun schon seit zwei Jahren im Test der IT-Abteilung und dieser lieferte bisher zufriedenstellende Ergebnisse. Das Bearbeiten von Word-Dokumenten samt Kommentaren funktioniert weitgehend problemlos und die Schnittstelle zwischen LibreOffice und der eigenen E-Akten-Software läuft mittlerweile stabil. In den nächsten Jahren will die Landesregierung neben mehr Flexibilität vor allem auch die Kosten auf diese Weise senken. In beiden Bereichen kommt man laut Albrecht mittlerweile an seine Grenzen.

In den kommenden Jahren sollen nach und nach weitere Open Source-Projekte wie Firefox, VLC media player, Nextcloud und Matrix als Kommunikationslösung integriert werden. Ganz am Ende steht dann auch bei Windows der Schnitt an, stattdessen soll hier dann eine Linux-Distribution zum Einsatz kommen.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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