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Ach, Sony: Vom Bedenkenträger zur Lachnummer

Ach, Sony: Vom Bedenkenträger zur Lachnummer

Sony will die Übernahme von Activision durch Microsoft unbedingt verhindern, das wissen wir. Sachliche Argumente dafür haben die Japaner wenige bis keine, auch das ist keine neue Erkenntnis. Interessant ist allerdings, dass man das nun sogar offen ausspricht, während gleichzeitig immer absurdere Argumente vorgetragen werden, um die Kartellbehörden zu beeinflussen.

Bei der Anhörung vor der EU-Kommission in Brüssel am 21. Februar hat Jim Ryan wörtlich gesagt, dass man kein Interesse an Verhandlungen oder irgendwelchen Vereinbarungen hat, sondern einfach nur im Weg stehen will. “Ich möchte keinen neuen Call of Duty-Deal. Ich möchte nur die Fusion blockieren” – mit diesen Worten zitiert Activision-Managerin Lulu Cheng Meservey den PlayStation-Chef auf Twitter.

Die Aussage an sich entlockt dem informierten Beobachter nur ein müdes Lächeln, denn diese Haltung war von Anfang an offensichtlich, üblicherweise werden solche Dinge aber nicht unmissverständlich ausgesprochen, weil sie einem sonst schnell auf die Füße fallen können.

Weil den Sony-Anwälten inzwischen wohl langsam die Ideen ausgehen, hat man sich außerdem entschieden, stattdessen einfach Unsinn zu erzählen. Anders ist die jüngste Eingabe an die britische CMA nicht zu erklären (via WindowsCentral). In dieser wird beispielsweise behauptet, Microsoft habe bislang keinerlei Anstrengungen unternommen, mit Sony eine Übereinkunft zu erzielen – eine glatte Lüge.

Damit es aber noch ein wenig bizarrer wird, äußert Sony die Befürchtung, Microsoft könnte gezielt Fehler in die PlayStation-Version von Call of Duty einbauen, um der Plattform auf diese Weise zu schaden. Ja ne, is klar.

Dass Sony unsachlich argumentiert und lügt, könnte man ihnen nachsehen, am Ende des Tages wollen sie ihr Business schützen und dafür ist ihnen jedes Mittel recht – wie das bei jedem gewinnorientierten Unternehmen der Fall ist. Man könnte auch einfach drüber lachen, bestünde nicht nach wie vor das Risiko, dass die Kartellbehörden auf diesen Quatsch hereinfallen.

Zu befürchten hat Sony trotz alledem nichts, das hatte ich dieser Tage ja bereits thematisiert: Activision-Übernahme: Warum Sony gar nicht verlieren kann.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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