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Activision-Übernahme: Microsoft kritisiert britische Wettbewerbshüter scharf

Activision-Übernahme: Microsoft kritisiert britische Wettbewerbshüter scharf

Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA hat angekündigt, die geplante Übernahme von Activision durch Microsoft eingehender zu untersuchen, bis März 2023 will man sich dafür Zeit nehmen. Nun meldet sich Microsoft mit einer scharfzüngigen Stellungnahme zu Wort und kritisiert, die CMA würde im Grunde nur nachplappern, was ihr von Sony eingetrichtert wurde.

Es vergeht derzeit keine Woche ohne neue Meldungen zu diesem Thema, was allerdings auch völlig normal ist, schließlich handelt es sich bei dem 69 Milliarden Dollar schweren Geschäft um die größte Übernahme eines Technik-Konzerns aller Zeiten. In der letzten Woche hatte Brasiliens Wettbewerbsaufsicht den Deal ohne Auflagen genehmigt und das in Richtung Sony ziemlich eindeutig begründet: Man sei für den Schutz der Verbraucher zuständig, nicht für den Schutz von Unternehmensinteressen.

Genau das tut die britische Competition and Markets Authority aber nicht – zumindest ist Microsoft dieser Überzeugung. In einer Stellungnahme gegenüber der CMA, die TheVerge zu sehen bekam, schlägt Microsoft recht aggressive Töne an.

Die Bedenken der CMA, die Übernahme könne den Wettbewerb schwächen, sei “fehl am Platz”. Die Behörde habe die von Sony vorgetragenen Bedenken praktisch 1:1 übernommen, ohne mögliche negative Auswirkungen auf die Verbraucher zu berücksichtigen. Was die Bedeutung von “Call of Duty” für die PlayStation angeht, würde sich die CMA von Sonys “maßloser Übertreibung” fälschlicherweise beeinflussen lassen.

Ein klein wenig absurd wirkt es, dass sich Microsoft in seiner Stellungnahme als “kleine Nummer” im Gaming darzustellen versucht. Die Xbox sei das Schlusslicht unter den Konsolen und auch auf dem PC, also der hauseigenen Plattform, würde man als Spiele-Publisher nur auf dem siebten Platz rangieren. Das ist selbstverständlich Taktik, um zu signalisieren: Wir werden durch die Activision-Übernahme nicht übermächtig, sondern nur ein bisschen konkurrenzfähiger.

“Call of Duty” bleibt der Dreh- und Angelpunkt in dieser Debatte. Die CMA teilt Sonys Bedenken, dass ein Verlust dieser Serie zu einem erheblichen Abfluss von Spielern führen könnte, die dann beispielsweise zur Xbox abwandern. Hier hält Microsoft wie schon so oft zuvor mit der Beteuerung dagegen, dass man überhaupt keine Absicht habe, CoD von der PlayStation zu nehmen.

Fortsetzung folgt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zuhause. Seit 15 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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