Apple Watch Series 3 – ein Handy für das Handgelenk?

Für die meisten Beobachter war das iPhone X der Star der letzten Apple Keynote, meine Aufmerksamkeit galt aber sofort der Apple Watch Series 3 mit LTE. Schon seit Kindertagen träume ich von so einem solchen Device, erstmals seit ich die Dudu Filme gesehen habe, später dann noch mehr als Michael Knight mit seinem Auto reden konnte. Als dann die ersten Handys auf den Markt kamen, war für mich klar, so ein Teil gehört ans Handgelenk. Eine Uhr hat man immer dabei und ist unauffällig. Die ersten beiden Apple Watches waren leider weniger autark als ich gehofft hatte und blieben somit auch nicht lange in meinem Besitz, obwohl mich schon damals der Mehrwert durchaus überzeugen konnte. Mit der Apple Watch Series 3 sollen jetzt endlich alle Wünsche in Erfüllung gehen. Heute war das gute Stück in der Post und ich möchte meine ersten Eindrücke mit euch teilen.
Das schöne bei Apple ist, dass die Freude am Produkt bei mir schon beim Auspacken anfängt. Hier fängt die Liebe zum Produkt schon an – nicht nur dass die eigentlich Verpackung der Uhr sehr edel daherkommt, nein, diesmal hat man sich sogar den schnöden Umkarton vorgenommen und perfekt an die Verpackung der Uhr angepasst. Wenn man den braunen Karton an einem Zipper aufgemacht an, schaut man direkt auf das Logo. Mir machen so Kleinigkeiten sehr viel Freude und sie zeigen in meinen Augen die Wertschätzung für das Produkt.
An der Uhr selbst hat sich äußerlich nicht viel getan und wäre da nicht die rote Krone, würde man sie nicht von den bisherigen Modellen unterscheiden können. Deswegen möchte ich auf die Äußerlichkeiten auch nicht weiter eingehen.
Die Inbetriebnahme eines Produktes mit einer eSim war jedoch auch für mich eine neue Erfahrung. Von eurem Mobilfunkprovider (in Deutschland z.Z. nur die Telekom) bekommt ihr einen QR Code, welcher während des Installationsprozesses der Uhr, über das iPhone eingelesen ist. Die Daten werden kurz geprüft und schon kann die Watch alleine ins Netz. Ich bin mir sicher, dass das die Zukunft ist, in ein paar Jahren wird es keine kleinen, nervigen Plastikkarten mehr geben. Wie bei Apple üblich funktioniert der ganze Vorgang ohne die Eingabe eines einzigen Pincodes – ich kenne keinen anderen Hersteller, der das so perfektioniert hat.
Natürlich musste das gute Stück dann gleich in freier Wildbahn ausprobiert werden. Was soll ich sagen, es funktioniert. Die Sprachqualität scheint noch mal deutlich verbessert worden zu sein, so konnte meine Frau mich an einer gute befahrenen Straße sehr gut verstehen – komfortabler wird es natürlich mit den AirPods. Mitteilungen über WhatsApp, Telegram oder iMessage werden umgehend zugestellt und können mit Hilfe von Siri unkompliziert beantwortet werden. Während ich Siri auf dem iPhone nur selten nutze, macht ein solcher Assistent auf einer Smartwatch erst richtig Sinn. Auch hier scheint Apple an der Erkennungsrate noch mal deutlich gearbeitet zu haben.
Was gefällt mir nicht? Ihr merkt, ich bin zunächst sehr angetan, trotzdem kann ich nach wenigen Stunden schon sagen, dass die Akkulaufzeit ein Problem darstellt. Ohne verbundenes iPhone verbraucht die Uhr ca. 5% der Kapazität in 30 Minuten, d.h. es wird knapp werden gut über den Tag zu kommen, das relativiert sich aber sofort wieder, sobald die Uhr in die Nähe des iPhones oder eines bekannten WLANs kommt, dann wird der Stromhunger deutlich reduziert.
Fazit:
Für meinen gedachten Einsatzzweck spielen diese Überlegungen allerdings nur eine untergeordnete Rolle und ich bin mir sicher, dass ich zukünftig sehr häufig das Haus ohne Handy verlassen werde. Meine Haupteinsatzzwecke für ein Smartphone sind die Telefonie, Messenger und Musik hören – all das kann die neue Apple Watch. Die meiste Zeit des Tages habe ich ein WLAN zur Verfügung, so dass ich keine Probleme bei Stromversorgung sehe. Natürlich wäre es schön, wenn die Uhr eine Woche Akkuleistung vorhalten würde, aber davon sind wir sicherlich noch weit entfernt, trotzdem ist die Evolution beachtlich. Während in den letzten beiden Jahren immer mehr Funktionen in die Watch Einzug gehalten haben, konnte es Apple schaffen die Laufzeit konstant bei ca. 18 Stunden zu halten. Ich finde, das hat durchaus Respekt verdient.
Sehr gerne hätte ich so ein Produkt mit Kacheln gesehen, leider hat Microsoft bei seinen Produkten häufig einen zu kurzen Atem. Ich denke da mit Entsetzen an das Microsoftband.
Um auf meine Eingangsfrage zurückzukommen: Ja, für mich ist die Apple Watch 3 ein Handy fürs Handgelenk. Der Weg ist aber noch lange nicht zu Ende, aber die Richtung stimmt.
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