ASUS ExpertBook B9 OLED ausprobiert: Federleichtes Business-Laptop mit tollem Display

Das ExpertBook B9 ist das leichteste 14-Zoll OLED Business Laptop auf dem Markt, sagt Hersteller ASUS. Das geringe Gewicht von weniger als einem Kilogramm macht die Behauptung glaubwürdig, dennoch überzeugt es mit gehobener Ausstattung und pfiffigen Extras. Für das KI-Zeitalter ist das Gerät aber noch nicht gerüstet.
Bevor wir in die Details abtauchen, hier zunächst wie immer der Überblick über die wichtigsten Spezifikationen.
Technische Daten des ASUS ExpertBook B9 (B9403CV)
Display | 14 Zoll OLED-Display 2.880 x 1.800 Pixel, 90 Hz Seitenverhältnis 16:10 kein Touch max. Helligkeit 550 cd/m² (HDR) 100% DCI-P3 Farbabdeckung |
CPU | Intel vPro Core 7 150U |
NPU | keine |
Grafik | Intel Iris XeGraphics |
RAM | 32 GB LPDDR5 |
Speicher | 1 TB PCIe 4 M.2 2280 |
Anschlüsse | 2x USB-C Thunderbolt 4 USB-A 3.2 HDMI 2.1 micro HDMI 3,5mm Audio Adapter micro HDMI auf RJ45 liegt bei |
Audio | Triple Array, 360 Grad Far-Field Mikrofon Dolby Atmos |
Drahtlos | Wi-Fi 6E Bluetooth 5.3 NFC |
Webcam | IR-Webcam mit physikalischem Shutter |
Sicherheit | TPM 2.0 Windows Hello per Fingerabdruck und Kamera Kensington Nano Slot |
Akku | 63 Wh, 65W Netzteil |
Betriebssystem | Windows 11 Pro |
Maße | 311 x 215 x 16,9 mm (BxHxT) |
Gewicht | 990 Gramm |
Preis | ca. 1.600 € (in dieser Konfiguration) |
Weitere Informationen sind auf der offiziellen Produktseite zu finden.
Design, Verarbeitung, Ausstattung
Gerade einmal 990 Gramm bringt das ExpertBook B9 auf die Waage. Ermöglicht wird das durch eine Magnesium-Lithium-Legierung, die gegenüber Magnesium-Alumimium 14 Prozent Gewicht einspart und gleichzeitig eine höhere Festigkeit aufweist.
Die Farbe „Star Black“ soll mit Glitzereffekten an einen Sternenhimmel erinnern. Wenn man das weiß, sieht man es auch, ansonsten ist es halt einfach schwarz.
Das Gehäuse hat eine äußerst angenehme, raue Haptik, dadurch fühlt es sich griffig an. Das Geräusch, welches die Handballen erzeugen, wenn sie während des Tippens „hin und her rutschen“, ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Bei der ersten Benutzung bin ich regelrecht erschrocken, nach ein paar Tagen habe ich es dann aber kaum noch wahrgenommen.
Was die Anschlüsse betrifft (Auflistung siehe oben), lässt das ExperBook B9 keine Wünsche offen, sogar NFC ist an Bord.
Ein nettes Gimmick ist die „Warnleuchte“ im Deckel: Eine LED an der Außenseite leuchtet auf, wenn man sich z. B. in Teams in einem Meeting befindet. So wissen Kollegen direkt Bescheid, dass man nicht gestört werden darf.
Sicherheit geht vor
Im ExpertBook B9 stecken, wie es sich für ein Gerät mit Fokus auf Geschäftskunden gehört, diverse Sicherheitsfeatures. Neben dem obligatorischen TPM wird Windows Hello per Gesichtserkennung und Fingerabdruckscanner (im Hauptschalter) unterstützt. Die CPU unterstützt Intel vPro, dazu gesellen sich noch NFC-Login, ein Kensington-Port sowie ein mechanischer Shutter für die Webcam.
Display
Hat mich vor wenigen Wochen noch das OLED-Display im Samsung Galaxy Book4 Edge begeistert, vermag das ExpertBook B9 hier noch mal eins draufzusetzen. Ich „teste“ ja nur mit meinen Augen und ohne Messgeräte, insofern sind meine Eindrücke immer subjektiv, jedenfalls gehört die Bildqualität bei Texten, Bildern und Videos zum Besten, was ich je gesehen habe.
Die technischen Angaben von ASUS untermauern dies: 100% DCI-P3 und 133% sRGB-Abdeckung sowie Pantone-Validierung sprechen für sich, ein integrierter Filter reduziert das augenschädliche Blaulicht um 70 Prozent.
Touch- und Stiftunterstützung gibt es nicht, vor diesem Hintergrund hätte ich mir eine etwas bessere Entspiegelung gewünscht.
Tastatur und Touchpad
Bei der Tastatur des ExpertBook B9 gibt es so einiges zu besprechen. Die Tasten sind sehr straff abgestimmt und haben einen vergleichsweise kräftigen Druckpunkt. Gegenüber dem Surface Laptop 7, das ansonsten mein Standardgerät ist, musste ich mich ein wenig umgewöhnen. Der Tastenhub ist mit 1,5 mm großzügig bemessen, was das Tippgefühl entsprechend aufwertet.
Interessant sind die Zusatzfunktionen. Die Tasten 1 bis 4 lassen sich in Verbindung mit der FN-Taste mit individuellen Befehlen belegen, standardmäßig steuern sie das oben erwähnte Statuslicht, Wi-Fi, die Bewegungserkennung der Webcam sowie den Energiesparplan (Leistung / Ausgeglichen / Effizienz).
Wird der Deckel aufgeklappt, hebt er die Basis leicht an, was für zusätzlichen Tippkomfort sorgt. Eine Tastenbeleuchtung ist ebenfalls vorhanden.
Ein praktisches Gimmick ist ein in das Touchpad integriertes Nummernpad, das sich mit einem kräftigen Druck auf die rechte obere Ecke aktivieren lässt und dann bei Tabellenkalkulationen oder vergleichbaren Aufgaben eine schnelle Eingabe von Zahlen ermöglicht.
Das Touchpad selbst misst 8 mal 13 Zentimeter und hat eine Glas-Oberfläche, was für eine entsprechend angenehme Haptik sorgt. Es unterstützt die Microsoft Precision Touchpad Technologie und verschiedene Tipp- und Wischgesten mit zwei, drei und vier Fingern.
Copilot ja, lokale KI nein
Das ExpertBook B9 hat eine Copilot-Taste und ruft diesen nach Installation der entsprechenden App auf. Schneller Zugriff auf den KI-Assistenten ist damit also möglich, für lokale KI-Features fehlt dem ExpertBook B9 allerdings die dafür notwendige NPU. Noch gibt es davon nicht allzu viele, in der Zukunft könnte das allerdings eine schmerzhafte Einschränkung werden, insbesondere wenn man in ein Gerät investiert, das man über mindestens vier oder fünf Jahre nutzen möchte.
Akkulaufzeit
„Bis zu elf Stunden“ Laufzeit verspricht ASUS. Diesen Wert habe ich bei typischer Office-Nutzung in der Praxis nicht ganz erreicht, etwas mehr als achteinhalb Stunden waren es im Schnitt. Immerhin kann man einen vollen Arbeitstag ohne Steckdose verbringen. Unter Berücksichtigung des geringen Gewichts ist das mehr als ordentlich.
Das mitgelieferte Netzteil lädt das Gerät in etwas mehr als einer halben Stunde zur Hälfte auf.
Goodies
Für die Gesamtbeurteilung im Grunde nicht relevant, aber dennoch erwähnenswert: ASUS packt zwei Netzteile in die Verpackung. Das Standard-Netzteil für den Betrieb im Büro, sowie ein kompaktes, modulares Netzteil für unterwegs, dem fünf verschiedene Adapter für die Steckdosen dieser Welt beigelegt sind.
Der Karton, in dem die Netzteile und die Adapter liegen, lässt sich zudem zu einem Dreiecks-Ständer falten, auf dem das Gerät erstaunlich stabil positioniert werden kann.
Sonstiges und Fazit
Für das ExpertBook B9 gilt die „ZenCare“-Garantie von ASUS, die man sich bei Toshiba bzw. der Nachfolgemarke Dynabook abgeschaut hat: Tritt innerhalb eines Jahres ab dem Kauf ein Defekt auf, wird das Gerät nicht nur kostenlos instand gesetzt, der Käufer erhält zusätzlich auch den vollen Kaufpreis zurück. Da hofft man schon beinahe, dass etwas passiert.
Für den aufgerufenen Preis liefert das ASUS ExpertBook B9 ein umfangreiches Ausstattungspaket, glänzt mit einer hervorragenden Tastatur, einem noch besseren Display und einem geringen Gewicht. Gimmicks wie die Status-LED, das zusätzliche Netzteil und der zum Ständer umfunktionierte Karton runden das positive Gesamtbild ab.
Zur Perfektion fehlen ein haptisches Touchpad und eine NPU für lokal ausgeführte KI-Funkionen, hier sollte man sich beim Kauf des Risikos bewusst sein. Zudem sollte ASUS noch am Kühlmanagement arbeiten, der Lüfter tritt im Betrieb am Netzteil auch ohne Last zu häufig hörbar in Erscheinung.
Disclaimer: Das Testgerät wurde uns von ASUS leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!