Auch die EU nimmt die „Ehe“ zwischen Microsoft und OpenAI unter die Lupe

Microsoft und OpenAI arbeiten beim Thema Künstliche Intelligenz eng zusammen. Möglicherweise sogar zu eng, denn nach der amerikanischen FTC und der britischen CMA hat nun auch die EU-Kommission eine Voruntersuchung gestartet.
In der ersten Phase dieser Untersuchung ruft die EU alle von dieser Zusammenarbeit Betroffenen dazu auf, der Kommission ihre Sicht der Dinge vorzutragen. Dabei geht es in erste Linie um die Frage, ob diese enge Kooperation möglicherweise den freien Wettbewerb einschränkt.
Wie auch die britische CMA will die EU außerdem der Frage nachgehen, ob die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen einem Zusammenschluss ähnelt und daher nach den gleichen Kriterien beurteilt werden muss wie eine Übernahme.
Indizien dafür gibt es augenscheinlich zur Genüge: Microsoft ist der größte Geldgeber von OpenAI und wird in den kommenden Jahren weitere Milliarden überweisen. Dafür haben die Redmonder teils exklusiven Zugang zu den Technologien von OpenAI und sind exklusiver Lieferant der Cloud-Infrastruktur.
Bei der jüngsten Posse um die Entlassung und Wiedereinstellung von OpenAI-CEO Sam Altman wurde zudem deutlich, welch großen Einfluss Microsoft auf höchster Ebene ausübt. Im neu formierten Vorstand von OpenAI wird ein „Aufpasser“ von Microsoft sitzen, der zwar kein Stimmrecht hat, aber über alle wichtigen Entscheidungen informiert ist.
Bis zum 11. März sammelt die EU-Kommission die Rückmeldungen, die sie auf ihren Aufruf hin erhält, danach wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Thema:
- Künstliche Intelligenz
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Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!