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Auf dem Weg zum allwissenden Agenten: Der Copilot in Windows streckt seine Fühler aus

Auf dem Weg zum allwissenden Agenten: Der Copilot in Windows streckt seine Fühler aus

Geht es nach Microsoft, dann soll Windows in Zukunft zu einem „agentischen Betriebssystem“ werden. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, ist ganz sicher nicht alleine damit. Ein Update für die Copilot-App, welches bei den Windows Insidern in den Testbetrieb gestartet ist, gibt uns ein erstes Gefühl dafür.

Dass der Copilot innerhalb des Microsoft-Ökosystems an verschiedene Dienste andockt, ist nichts Neues mehr. Die Erweiterung der Copilot-App für Windows 11 um Konnektoren, die an OneDrive und Outlook andocken, kommt daher nicht überraschend. Die neue Version bringt allerdings auch Konnektoren für Google Drive, Gmail, Google Kalender und Google Kontakte mit.

Fragt man den Copilot nach der E-Mail-Adresse oder Telefonnummer einer Person, können auch diese externen Datenquellen mit in die Suche einbezogen werden.

Eine weniger spektakuläre Neuerung ist die Möglichkeit, Office-Dokumente und PDF-Dateien direkt aus der Copilot-App heraus erstellen zu lassen. Bei umfangreichen Antworten mit mehr als 600 Zeichen bietet der Copilot von sich aus eine entsprechende Export-Option an.

Dokumente erstellen mit der Windows Copilot App

Noch einmal zurück zu den Konnektoren: Das dürfte alles nur der Anfang sein. Das Wettrennen darum, wer uns künftig einen Assistenten zur Seite stellt, der von Gesundheitsdaten über sexuelle Vorlieben, politische Präferenzen und finanzielle Verhältnisse einfach alles über uns weiß, ist bereits in vollem Gange. Frühere Dominanzen bei Betriebssystemen oder Suchmaschinen wirken im direkten Vergleich wie Kindergeburtstage.

Vor Microsoft muss man da wenig Angst haben. Sie haben es noch nie geschafft, ein Produkt zu entwickeln, das Privatnutzer wirklich cool finden, und werden auch dieses Mal damit scheitern. Zudem sind sie auf den Geräten, die heute hauptsächlich verwendet werden, nicht existent, sie haben somit schlicht und ergreifend keinen Zugang zu diesem Markt.

Letztlich spielt das aber keine Rolle, die Teilnehmer an diesem Wettrennen kommen alle aus demselben Land. Man stelle sich mal vor, jenes Land würde sich in eine faschistische Diktatur verwandeln und alle diese Daten einsammeln, wozu man die anzuzapfenden Firmen nicht mal zwingen muss, weil die ja damit Geld verdienen. Aber solche Gedanken sind ja zum Glück vollkommen abwegig…

 

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 19 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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