Ausgepackt: Das Surface Go 2 ist da – erste Eindrücke
Das “Baby-Surface” geht in die zweite Runde, das Surface Go 2 ist ab sofort auf dem Markt. Die erste Generation war ein Überraschungserfolg, nach Surface Pro 4 und 5 ist das Surface Go das drittpopulärste Gerät aus der Surface-Reihe. Entsprechend groß ist das Interesse am Surface Go 2, das sich äußerlich kein bisschen von seinem Vorgänger unterscheidet.
Ob ich mir selbst das Surface Go 2 zulegen werde, habe ich noch nicht entschieden, Microsoft hat mir aber ein Testgerät zugeschickt, welches heute eingetroffen ist. Es handelt sich dabei um das Modell mit Intel Core m3 CPU und LTE. Damit kommen wir auch schon direkt zu den technischen Daten:
- 10,5 Zoll Display, Auflösung 1.920 x 1.280 Pixel, Seitenverhältnis 3:2
- Intel Core m3 CPU
- 8 GB RAM
- 128 GB SSD
- Kamera: 5 MP vorne, 8 MP hinten, Videoauflösung jeweils 1080p
- IR-Kamera für Windows Hello
- Anschlüsse: microSD, 3,5mm Audio, USB-C, Surface Connector
- 2 Far Field Mikrofone
- WLAN: 802.11a/b/g/n/ac/ax
- Bluetooth 5.0
- Betriebssystem: Windows 10 Home im S Modus
- Abmessungen: 245 mm x 175 mm x 8,3 mm
- Gewicht: 553 Gramm (ohne Type Cover)
- Akkulaufzeit: Bis 10 Stunden
- Netzteil: 24 W
- Preis in dieser Konfiguration: 829 Euro (ohne Zubehör)
Schon vor dem Auspacken erkennt man anhand der beschrifteten Verpackungsfolie, wo man beim Surface Go 2 welche Komponenten findet. Das ist bei allen neuen Surface-Geräten Standard. In der Verpackung finden wir außerdem noch das kompakte Netzteil sowie eine Schnellstartanleitung. Der LTE-Version liegt außerdem noch das obligatorische Werkzeug zum Öffnen des SIM-Schachts bei.
Type Cover müssen separat erworben werden, meinem Testgerät lag das Type Cover in meiner Lieblingsfarbe Mohnrot bei – das war ein glücklicher Zufall.
Es hat sich wie schon gesagt bis hierhin nichts geändert. Die Gehäuseabmessungen sind mit der ersten Generation identisch, daher kann man auch sein Type Cover behalten, sollte man auf das neue Modell umschwenken. Ansonsten ist das Surface Go 2 nach wie vor der kleine Bruder des Surface Pro mit einem frei beweglichen Kickstand, der auch eine gewaltsame Überschreitung des maximalen Winkels gutmütig federnd verzeiht.
Das Type Cover kann hochgestellt und magnetisch an der Vorderseite des Surface Go 2 angedockt werden, um komfortabler tippen zu können. Bei diesem “Anstellen” verhält sich das Type Cover ungewöhnlich steif, es empfiehlt sich, es vor der ersten Verwendung durch manuelles Falten ein wenig geschmeidiger zu machen. Natürlich nur an den dafür vorgesehenen Stellen.
Dass der Bildschirm des Surface Go 2 gegenüber dem Vorgänger um 0,5 Zoll gewachsen ist und die Ränder um das Display dadurch schmäler wurden, fällt auf den ersten Blick nicht wirklich auf. Nach dem Einschalten aber macht sich dieses Wachstum bemerkbar. Ich hatte erwartet, dass besagte 0,5 Zoll in der Praxis sehr viel ausmachen. Das ist auch tatsächlich so, gleichwohl muss ich gestehen, dass ich ein bisschen zu optimistisch war.
Dennoch kann ich bereits nach wenigen Stunden sagen, dass sich der größere Bildschirm sehr positiv auf das Gesamterlebnis auswirkt, vor allen Dingen beim Surfen im Internet oder in Outlook – vor allen Dingen, wenn man wie ich in Outlook die breite Ansicht mit Lesebereich unten und zusätzlicher Aufgabenleiste bevorzugt.
Ich wurde allerdings auch sehr schnell wieder daran erinnert, warum mir das Surface Go der ersten Generation auf Dauer oft zu anstrengend wurde. Es ist nicht das kleine Display, sondern eine andere Tatsache, die sich zwangsläufig daraus ergibt: Die Tastatur ist eben auch sehr kompakt.
Glücklicherweise habe ich recht schlanke Hände und Finger und kann mich an das schmale Layout anpassen. Wer kräftige Hände hat, dürfte hier mehr Schwierigkeiten haben. Das eignet sich nicht wirklich als Kritikpunkt, denn es ist ja Sinn und Zweck des Surface Go 2, kompakt zu sein. Nichtsdestotrotz sollte man das vor der Anschaffung bedenken und nach Möglichkeit ausprobieren.
An der Tastatur gibt es nichts zu mäkeln, sie bietet das exzellente Tippgefühl, wie man es von einem Surface Type Cover gewohnt ist. Da muss ich keine weiteren Eindrücke abwarten – im Grunde wusste ich das schon vor dem Auspacken.
Auf meinem Testgerät war die Windows 10 Version 1909 installiert, allerdings war es schon von Microsoft vorbereitet. Ich gehe dennoch davon aus, dass es bei allen Modellen so ist. Interessanter ist da schon die Edition: Es handelt sich um Windows 10 im S Modus, das ist jene Edition, die nur die Installation von Apps aus dem Store erlaubt.
Piep – falsch. Dem ist nämlich nicht mehr so. Sowohl der neue Microsoft Edge als auch Microsoft Teams lassen sich im S Modus problemlos installieren, nachdem man die Installer von der Microsoft Seite heruntergeladen hat. Vermutlich gibt es noch mehr solcher Ausnahmen für Microsoft-Programme, nicht aber für Software von Drittherstellern.
Ich werde mein Testgerät im S Modus belassen, aber machen wir uns nichts vor: Für beinahe jeden Nutzer wird es genau diese eine Anwendung geben, die er gerne nutzen möchte und die eben nicht im Store verfügbar ist. Die Diskussion ist aber ohnehin müßig, denn der S Modus kann jederzeit verlassen werden, dann hat man ein reguläres Windows 10 Home. Kosten fallen dafür auch nicht an, der einzige Nachteil ist jener, dass es kein Zurück in den S Modus gibt, ohne das Surface Go 2 zurückzusetzen.
Gespannt bin ich darauf, wie sehr sich der Intel Core m3 bemerkbar macht. Ich habe mein Surface Go zwar nicht mehr, die Performance habe ich aber noch gut in Erinnerung. Auf Benchmarks gebe ich nichts, für mich zählt alleine die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit.
Fast noch spannender ist für mich die Frage der Akkulaufzeit. Maximal 4-5 Stunden waren mit dem Surface Go drin, beim Surface Go 2 verspricht Microsoft eine Laufzeit von “bis zu zehn Stunden”. Die werde ich in der Realität wohl kaum erreichen, aber mit allem, was im Bereich von 7-8 Stunden liegt, würde ich mich zufrieden geben. Wir werden sehen.
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Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!