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Ausgepackt: Die ersten Eindrücke vom Surface Go

Ausgepackt: Die ersten Eindrücke vom Surface Go

Seit dem heutigen Tag ist das Surface Go nun auch offiziell in Deutschland zu haben. Am Montagabend hatten wir bereits mit einigen Mitgliedern der Community die Möglichkeit, den “kleinen Bruder” des Surface Pro bei Microsoft in Berlin in Augenschein zu nehmen. Heute habe ich mein vorbestelltes Gerät abgeholt und möchte an dieser Stelle meine ersten Eindrücke schildern.

Die Kurzform wäre: Alles wie erwartet. Das Surface Go ist die verkleinerte Version des Pro, genau so sieht es aus und genau so fühlt es sich auch an. Alle charakteristischen Merkmale – das Type Cover nebst magnetischem Andocken am Rahmen für stabileren Stand, der flexible Kickstand – überhaupt das komplette Design – alles wurde vom Pro übernommen und etwas kleiner gemacht.

Microsoft Surface Go

Was beim Surface Go sofort auffällt: Es liegt angenehmer in der Hand. Das liegt zum Einen natürlich am geringeren Gewicht und den kompakteren Abmessungen, aber auch daran, dass die äußeren Kanten noch etwas stärker abgerundet sind als beim Surface Pro.

Bevor wir noch weiter über das Gerät sprechen, hier nochmals die technischen Daten des Surface Go:

  • 10 Zoll Display im 3:2 Format, Auflösung 1.800 mal 1.200 Pixel, Multitouch
  • kompatibel mit dem Surface Pen (4.096 Druckstufen)
  • Intel Pentium Gold 4415Y Prozessor – Dual Core, 1,5 Ghz
  • RAM: 4 oder 8 GB LPDDR3
  • Grafik: Intel HD 615
  • Speicher: 64 GB eMMC oder 128 GB SSD
  • Schnittstellen: Surface Connector, USB-C, 3,5 mm Audio, microSDXC Kartenleser
  • Kameras: 5 MP Front mit Windows Hello Unterstützung, 8 MP hinten
  • Audio: zwei Mikrofone, Stereo-Lautsprecher mit Dolby Audio Premium
  • Akkulaufzeit: bis 9 Stunden
  • Bluetooth 4.1
  • WiFi: IEEE 802.11 a/b/g/n/ac
  • Betriebssystem: Windows 10 Home im S Modus (kostenloser Wechsel auf Windows 10 Home möglich). Im Geschäftskundenvertrieb: Windows 10 Pro
  • Maße: 244x175x8,3mm
  • Gewicht: 521 Gramm

Microsoft Surface Go

Ich habe mich für die Version mit 8 GB und 128 GB entschieden, ich werde mich aber bemühen, die kleinere Version für einen direkten Vergleich zu bekommen, um zu verifizieren, wie groß der Unterschied tatsächlich ist und ob sich die 150 Euro Aufpreis (599 statt 449 Euro) für das größere Modell wirklich lohnen.

An der Verarbeitung des Tablets gibt es erwartungsgemäß nichts auszusetzen, das ist bewährte Surface-Qualität mit entsprechend hochwertigen Materialien. Auch das Type Cover präsentiert sich wie die “große Version”, allerdings ist mir beim Touchpad etwas Unangenehmes aufgefallen: Es hat einen “Doppel-Effekt”, so als ob es aus zwei Schichten besteht, die lose übereinander liegen. Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, ich bin extra nochmal in den Markt zurück, um das zu verifizieren – bei den Ausstellungs-Stücken ist das genau so. Ich halte das erst mal als einen Mangel fest – entweder ist es ein Fehler in der ersten Charge, oder es ist ein genereller Minuspunkt – das muss sich noch weisen.

Garantiert kein Mangel ist, dass das Touchpad gewaltig groß ist – es ist sogar einen Tick größer als das im Type Cover des Surface Pro.

Microsoft Surface Go

Wer gerne auf dem Type Cover des Surface Pro schreibt, der wird sich mit dem Surface Go sehr schnell anfreunden können. Ich habe mich jedenfalls sofort zu Hause gefühlt, und es fühlt sich gar nicht so viel kleiner an, wie es tatsächlich ist. Ich denke, bei längeren Arbeits-Sitzungen wird eher das kleine Display zum Problem werden als die Tastatur, auf der könnte ich problemlos längere Texte schreiben.

Inbetriebnahme

Aber gehen wir nochmal zwei Schritte zurück und sprechen über die Inbetriebnahme. Sobald man Cortana reflexartig ruhig gestellt hat, klickt man sich durch den Setup-Assistenten, der auch die Einrichtung von Microsoft-Konto, OneDrive und Office 365 (sofern man Abonnent ist) anbietet sowie durch die Datenschutz-Optionen führt. Da fiel mir als jahrzehntelangem Windows-Nutzer mal wieder auf, wie einfach es doch heute ist, einen neuen Windows-PC in Betrieb zu nehmen.

Direkt bei der Ersteinrichtung wird auch ein Firmware-Update für das Surface Go installiert, nach dem vermeintlichen Abschluss der Einrichtung wird dann noch das neueste Windows 10-Update installiert.

Ich nutze das vorinstallierte Windows 10 Home im S Modus und werde auch erst mal dabei bleiben, auch wenn der Wechsel kostenlos und mit einem Klick erledigt ist. Ich werde die Gelegenheit nutzen, um mal wieder zu verifizieren, wie gut man mit dem Store als einzige Quelle inzwischen auskommt. Beinahe allerdings wäre ich in eine Falle getappt: OneDrive meldet nach dem ersten Start, dass es ein Update benötigt. Klickt man den Hinweis an, dann wird die Setup-Datei heruntergeladen, die man aber nicht starten kann – wegen des S Mode. Unbedarfte Nutzer werden an dieser Stelle verdutzt sein – ich wusste, dass ich einfach nur warten muss, denn der OneDrive-Client besitzt einen Self-Updater und war kurze Zeit später auf dem aktuellen Stand. Da muss Microsoft nachbessern.

Microsoft Surface Go

Weitere erste Eindrücke

Das Display des Surface Go ist so gut, wie man das von den anderen Surface-Geräten kennt und wie man das entsprechend der Preisklasse auch erwarten darf. Ein erster kurzer Sound-Check war ebenfalls befriedigend bis gut.

Zur Performance möchte ich noch nicht sehr viel sagen. Die Leute, die am Montagabend bei Microsoft dabei waren, haben sich alle überrascht gezeigt, wie flott das Surface Go arbeitet. Bei der Einrichtung, der Installation der Updates und der ersten Ladung Apps aus dem Store habe ich durchaus gemerkt, dass ich es nicht mit einer Hochleistungsmaschine zu tun habe. Jetzt, wo die ersten Dinge eingerichtet sind und die reguläre Nutzung beginnt, fühlt sich das allerdings wirklich gut an. Noch ist es aber zu früh, um sich darüber ein Urteil zu bilden.

Sehr gespannt bin ich natürlich auf die Akkulaufzeit. Ehrlicherweise rechne ich bereits damit, dass sie mich nicht zufriedenstellen wird. Nach bisherigen Berichten kann man je nach Nutzung von 5-6, maximal 7 Stunden ausgehen. Das ist für ein “ultramobiles Gerät” meiner Meinung nach zu wenig. Es ist gut, dass man das Surface Go via USB-C mittels einer Power Bank aufladen kann – aber es ist schlecht, wenn man das zu oft tun muss. Die Praxis wird es zeigen.

Positiv überrascht war ich davon, wie stabil das Surface Go auf dem Schoß steht. Ich habe erwartet, dass ich permanent aufpassen muss, dass es mir nicht zwischen die Beine rutscht – es ist aber trotz der kompakten Abmessungen zumindest für meinen Schoß noch groß genug.

Microsoft Surface Go

Demnächst mehr vom Surface Go. Ich werde es in dieser Woche mit zur IFA nehmen und es somit einer echten Feuertaufe unterziehen können. Wie gut kann man mit diesem “Mini-PC” wirklich arbeiten?

Ich werde es heraus finden…

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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