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Ausprobiert: Intel Optane SSD 905P

Ausprobiert: Intel Optane SSD 905P

Im Jahr 2015 hat Intel erstmals seine neue Speichertechnologie mit dem Namen 3D XPoint vorgestellt. „Tausend Mal schneller als Flash“ lautete damals eines der Marketing-Schlagworte für diese neue, nichtflüchtige Speicherart, die ihren Namen (XPoint wird „Crosspoint“ ausgesprochen) aufgrund der gitterförmigen Anordnung der Speicherchips erhalten hat. Ich erinnere mich noch gut, weil ich seinerzeit bei der Präsentation in München dabei und mächtig beeindruckt war. Ich war auch sicher, darüber geschrieben zu haben, finde den Beitrag aber nicht mehr.

Sei’s drum. Unter der Markenbezeichnung „Optane“ ist die neue Speicherform inzwischen schon seit einiger Zeit im Handel angekommen, unter anderem in Festplatten. Die Intel Optane SSD 905P mit einem Fassungsvermögen von 512 GB hat sich bei mir zum Test eingefunden. Sie verspricht extrem kurze Latenzen und rasante Übertragungsgeschwindigkeiten. Darüber hinaus sagt Intel eine besonders lange Lebensdauer zu und unterstreicht das mit einer Herstellergarantie von fünf Jahren, denn der Crosspoint-Speicher soll bis zu tausend Mal mehr Schreibvorgänge vertragen als durchschnittliche NAND-Speichermodule.

Die 905P gibt es in drei unterschiedlichen Bauformen: Als Steckkarte für den PCIe-Slot, als M.2-Modul oder klassisch im 2,5 Zoll-Gehäuse, dieses Modell hatte ich zum Test bei mir. Die Stromversorgung erfolgt in diesem Fall über das SATA-Kabel, das Anschlussmodul muss an einem freien M.2-Slot auf dem Mainboard angebracht werden.

Intel Optane SSD 905P

Kommen wir ohne weitere Umschweife zur Frage: Wie schnell ist das Ding denn nun eigentlich?

Antwort: Sehr schnell. Laut Spezifikation kann die Optane SSD 905 P mit 2.600 MB/sec lesen und mit 2.200 MB/sec schreiben. Diese Werte konnte ich nicht erreichen, das ist ja aber auch immer von den idealen Testbedingungen abhängig. Beeindruckt haben mich die Werte allemal.

Intel Optane SSD 905P

Info zum Testsystem: Intel i7-7700K auf einem Asus-Mainboard mit Intel Z270 Chipsatz, also nicht gerade auf dem allerneuesten Stand. Das ist sicher auch einer der Gründe, weshalb die 905P hier nicht ihr volles Potenzial entfaltet. Zum Vergleich die Werte der Intel SSD 750, die in meinem System als Haupt-Platte eingesetzt wird und die mal über 1.000 Euro gekostet hat (zum Glück nicht mich). Wie man sieht, wird diese Highend PCIe-SSD in fast allen Disziplinen geschlagen:

Intel SSD 750

So viel Leistung hat allerdings auch ihren Preis: Die Intel Optane SSD 905P kostet in der Ausführung mit 512 GB rund 600 Euro und damit deutlich mehr als andere SSDs. Es braucht also durchaus eine gehörige Portion Enthusiasmus, um diese Platte in einem Heim-PC zu verbauen, man muss sie schon als langfristige Investition sehen. Die im Vergleich zu „normalen“ SSDs deutlich höhere 4k-Performance ist spürbar, ob sie den Mehrpreis rechtfertigt, ist eine Entscheidung, die jeder Käufer für sich treffen muss. In Server-Systemen mit hohem Datendurchsatz macht sich eine solche Platte schon eher bezahlt, vor allem im Hinblick auf die deutlich höhere Lebensdauer. Aber auch auf Power-Workstations, auf denen viele Dateien lagern, dürfte man seine Freude mit einer Optane-SSD haben.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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