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Baustelle Microsoft Store in Windows 10: Gibt es noch Hoffnung?

Baustelle Microsoft Store in Windows 10: Gibt es noch Hoffnung?

Wer diese Seite schon länger verfolgt, der weiß: Ich war und bin ein großer Freund der Idee hinter dem Microsoft Store in Windows 10. Schon alleine der Umstand, mich nicht mehr selbst um neue Programmversionen kümmern zu müssen oder von einem Update-Hinweis genervt zu werden, wenn ich eigentlich mit einem Programm arbeiten möchte, reicht mir als “Killerargument” für den Store vollkommen aus.

Ideal wäre es für mich, alle meine Software an einem Ort zentral verwalten zu können, dafür wäre der Store die perfekte Plattform. Leider nur theoretisch, denn die traurige Realität ist: Der Store in Windows 10 ist Murks. Es hat bei mir ein bisschen gedauert, ehe sich die Realität ihren Weg durch mein Wunschdenken gebahnt hat, nachdem ich letzte Woche aber einmal mehr Updates erst im dritten Versuch installieren konnte, das zudem ewig dauert und ich mal wieder eine leere Bibliothek zu Gesicht bekam, ist mir der Kragen geplatzt.

Mein derzeitiges Verhältnis zum Store sieht so aus: Es gibt einige Programme, die ich aus Bequemlichkeit noch von dort installiere, Priorität hat er für mich aber nicht mehr. Früher habe ich tatsächlich zuerst im Store geschaut, heute meide ich ihn. Würde Microsoft morgen ankündigen, den Store aus Windows 10 zu entfernen, dann würde ich kurz mit den Schultern zucken und sagen: “Ja, ist wohl besser so”.

Allerdings gibt es tatsächlich Hoffnung, dass der Store besser wird. Da wäre zum Einen das “Project Mercury”, aus dem der überarbeitete Store für die Xbox hervor geht, welcher im Herbst seine Premiere feiert und der nicht nur besser aussehen, sondern auch besser funktionieren soll. Man munkelt schon lange, dass im Rahmen von Mercury auch ein neuer Store für Windows 10 in Arbeit ist.

Dafür spricht, dass Microsoft derzeit gleich mehrere Software-Entwickler sucht, wie die Stellenanzeigen verraten. Interessant auch, dass hier (wieder) vom Windows Store die Rede ist. Auf die blumigen Texte in diesen Stellenanzeigen darf man zwar grundsätzlich nicht allzu viel geben, aber in diesen ist immerhin die Rede davon, dass man dabei ist, ein neues Team aufzubauen, welches ein schnelles, zuverlässiges und attraktives Ökosystem für Softwareentwickler erschaffen soll. Wenn man die Microsoft-Historie kennt, dann fragt man sich natürlich, warum das ausgerechnet jetzt klappen soll, aber lassen wir sie einfach mal machen.

Eine wichtige Rolle in diesem “neuen Store” könnte der Paketmanager WinGet spielen, der im kommenden Jahr fertig werden soll. Ich habe bereits im Mai meine Hoffnung geäußert, WinGet könne so etwas wie der neue Unterbau für den Store werden. Einer der Vorteile wäre, dass Entwickler nicht mehr den umständlichen Einlieferungsprozess durchlaufen müssten, auch die Lizenzierung könnte abgekoppelt werden. Die Kopplung von Software-Lizenzen an den Microsoft Store hat in der Vergangenheit Nutzer und Entwickler gleichermaßen abgeschreckt.

Es besteht also durchaus Anlass zur Hoffnung, dass der Store sowohl im Front- als auch im Backend besser wird. Nach wie vor würde ich es mir wünschen, aufgrund des derzeitigen Zustands verfolge ich die Entwicklung allerdings gelassen, frei nach der Device:
“Vielleicht wird’s was – nix isses ja schon.”

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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