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Bericht: Google will klassische Linux-Anwendungen in Chrome OS unterstützen

Bericht: Google will klassische Linux-Anwendungen in Chrome OS unterstützen

Schon seit geraumer Zeit arbeitet man bei Google daran, das eigene Desktop-Betriebssystem Chrome OS über verschiedene Wege flexibler einsatzbar zu machen. Nachdem sich das Konzept der Chrome-Apps als der berühmte Schuss in den Ofen erwiesen hat, hat man zunächst die Unterstützung für Android-Apps hinzugefügt, ehe im kommenden Sommer mit den Progressive Web Apps ein weiterer Schritt folgen wird, der auch die Nutzer von Google Chrome betrifft.

Wie der GoogleWatchBlog nun berichtet, wird unter dem Namen Project Crostini auch daran gearbeitet, klassische Linux-Anwendungen unter Chrome OS lauffähig zu machen. Darauf deutet ein entsprechender Commit im Chromium-Projekt hin. Die erstmalige Einführung soll mit Chrome OS 66.0 geplant sein, womit das Ganze rechtzeitig zur kommenden Google I/O verfügbar sein würde. Chrome OS 66.0 würde nach derzeitigem Releaseplan gegen Ende April erscheinen.

Eine mögliche Unterstützung klassischer Linux-Programme wäre definitiv naheliegend, immerhin ist Chrome OS nix anderes als ein Derivat von Gentoo Linux und die entsprechenden Möglichkeiten wären damit grundsätzlich vorhanden. Allerdings werden die Anwendungen wohl nicht nativ auf den Chromebooks laufen, sondern sollen nur über eine entsprechende Virtualisierung verfügbar gemacht werden. Das entspräche in etwa dem Ansatz, der auch bei Windows Core OS von Microsoft gehandelt wird, wenn es um die Ausführung klassischer Win32-Apps geht.

Inwieweit dieser Schritt zu einer Gefahr für Windows werden könnte, muss man sehen. Neben bekannten OpenSource-Projekten wie GIMP oder VLC wären so auch native Portierungen bekannter Windows-Programme wie TeamViewer, Spotify, SoftMaker Office oder Skype grundsätzlich nutzbar. Wirklich interessant wird es dann aber erst, wenn auch Plattformen wie Steam oder die Integration diverser Entwicklungsumgebungen (inkl. Android Studio) gut und vor allem performant funktionieren. Sofern das gelingt, könnte Chrome OS aus technischer Sicht zu einer interessanten Alternative neben Windows und macOS werden.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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