Am Puls von Microsoft

Bericht: Microsoft Store for Business wird geschlossen

Bericht: Microsoft Store for Business wird geschlossen

Seit Windows 8 gibt es den Windows Store, später wurde daraus mit Windows 10 der Microsoft Store. Microsofts Traum war es, unter Windows 10 ein Store-Ökosystem nach dem Vorbild von Android und iOS zu etablieren. Dass dies nicht einmal im Ansatz gelungen ist, wissen wir alle. Die meisten Nutzer meiden den Store, und seit über einem Jahr hat auch Microsoft jede Promotion dafür beendet. Der Store gilt jetzt als eine von vielen möglichen Quellen, er „steht halt so rum“. Mit Windows 10 Version 2004 wird er, wenn sich die Pläne nicht ändern, wieder ein Stück mehr aus der Sichtbarkeit genommen, weil er dann nicht mehr standardmäßig an die Taskleiste angeheftet wird.

Für Firmen und Bildungseinrichtungen hatte sich Microsoft außerdem noch etwas Besonderes ausgedacht, nämlich den „Microsoft Store for Business“ bzw. Education. In diesem konnten Administratoren nicht nur regeln, welche Apps ein Nutzer beziehen darf, sie konnten auch eigene Apps in diesem Store bereit stellen, die dann nur innerhalb der eigenen Organisation zugänglich sind.

Genutzt hat dieses Angebot praktisch niemand, und so ist es nicht verwunderlich, dass Microsoft die logische Konsequenz daraus zieht. Wie Mary Jo Foley in Erfahrung gebracht hat, werden der Microsoft Store for Business und Education zum 30. Juni 2020 eingestellt. Da Microsoft bevorstehende Änderungen gegenüber Firmenkunden in aller Regel sehr frühzeitig  kommuniziert, ist es unwahrscheinlich, dass die Stores zu diesem Datum tatsächlich schon abgeschaltet werden, aber das werden wir sicherlich bald erfahren, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten.

Die Zukunft des Microsoft Store im Allgemeinen sei derzeit „unsicher“, wie Foley weiter schreibt. Dass sich die Akzeptanz bei den Nutzern verbessert, ist unwahrscheinlich, zumal Microsoft ja wie gesagt nichts mehr unternimmt, um den Store zu fördern. Ich nutze ihn immer noch gerne, schon alleine wegen der automatischen Updates. Meine Programme sollen sich aktualisieren, während ich sie nicht nutze, statt mir beim Start ein verfügbares Update entgegen zu schreien, wenn ich eigentlich arbeiten will. Aber genau daran arbeitet Microsoft mit den MSIX-Paketen ebenfalls, sodass der Store auch diesen Vorteil irgendwann verliert.

Dass der Store unter Windows 10 komplett verschwindet, kann ich mir kaum vorstellen. Trotz der geringen Nutzung wäre es ja dennoch ein gigantischer Aufwand, ihn „rückabzuwickeln“, von daher denke ich, dass sein derzeitiger Status langfristig der gleiche bleibt. Er „steht halt so rum“ und erinnert an eine Zeit, in der Microsoft dachte, Windows könnte etwas anderes sein als ein Desktop-System für Win32-Software.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige