Am Puls von Microsoft

In Webseiten eingebettete Bing-Karten funktionieren auf Windows-Smartphones nicht mehr

In Webseiten eingebettete Bing-Karten funktionieren auf Windows-Smartphones nicht mehr

Wer noch ein Windows-Smartphone besitzt und eine Webseite besucht, die mit eingebetteten Bing Karten arbeitet (ok, ich gebe zu, entsprechende Beispiele sind schwer zu finden), der wird feststellen, dass statt eines Kartenausschnittes nur noch eine leere Fläche angezeigt wird.

Microsoft hat nach Aussage eines Mitarbeiter die Unterstützung von Windows Smartphones durch Bing Maps eingestellt. Offenbar hat man außerdem nach einer entsprechenden Anfrage eines Nutzers ganz schnell die entsprechende Dokumentation geändert.

Im MSDN-Entwicklerforum hatte ein Nutzer bemerkt, dass die Funktion Bing Maps Control in Edge unter Windows 10 Mobile nicht mehr funktioniert, offenbar von einem Tag zum anderen. Daraufhin meldete sich der Microsoft-Mitarbeiter Ricky Brundritt und gab zu Protokoll, dass diese Funktion unter Windows 10 Mobile nicht unterstützt wird, und verwies auf die entsprechende Dokumentation, die tatsächlich nur iOS und Android als unterstützte Plattformen auflistet:

Bing Maps Control unterstützt mobil nur noch iOS und Android

Danach wurde es aber so richtig spannend, denn nun meldete sich der Nutzer erneut und präsentierte einen Screenshot, den er angeblich eine Stunde zuvor von der selben Seite gemacht hatte:

Bing Maps Dokumentation auf die Schnelle geändert

Er bezeichnete Brundritt als Lügner und verwendete noch ein paar andere unschöne Begriffe. Es hat also den Anschein, als hätte man nach der Anfrage schnell die Dokumentation angepasst und sich dann auf die neue Version berufen. Das wäre natürlich alles andere als die feine englische Art.

Brundritt antwortete nochmals und verwahrte sich nicht nur gegen die persönlichen Angriffe, sondern schrieb auch, dass die Unterstützung von Windows Phones innerhalb von Microsoft im Januar flächendeckend eingestellt worden sei und sich das nicht nur auf Maps beziehe.

Das klingt durchaus glaubwürdig – man darf nämlich den offiziellen Support-Zeitraum des Betriebssystems in diesem Fall nicht als Maßstab nehmen. Microsoft wird noch Sicherheitsupdates und Bugfixes für Windows 10 Mobile bereit stellen, für alle Apps und Dienste aber ist das System nicht mehr existent und wird bei Weiterentwicklungen, Tests etc. nicht mehr berücksichtigt. Wenn etwas nicht mehr funktioniert, dann ist das eben so. Darüber kann man sich erneut maßlos ärgern, sofern man noch immer ein Windows Smartphone besitzt, es ist aber lediglich das, was Microsoft in der Vergangenheit immer getan hat, wenn ein Produkt beerdigt wurde.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige