Chrome: Google entzieht Drittanbietern unter Windows den Zugriff auf den Browser

Dass sich Anwendungen von Drittanbietern in den Browser einklinken und dabei unter Umständen seine Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen, ist gerade unter Windows ein altbekanntes Übel. Gerade im Bereich der Plugins gab es in den vergangenen Jahren zunehmend Erfolge und Einfallstore wie Flash und Java (das Plugin, nicht die Runtime an sich) konnten zumeist durch offene Webstandards ersetzt werden. Es gibt aber immer noch konkrete Beispiele, wodurch das Problem immer noch nicht vollständig behoben werden konnte. Deswegen hat Google nun einen Plan vorgelegt, wie solche Programme bis Januar 2019 (fast) vollständig zurückgedrängt werden sollen.
Die zugehörige Roadmap sieht eine dreistuftige Umsetzung vor. Mit Chrome 66, welcher im April erscheinen wird, soll der Browser nach einem Absturz direkt auf die mögliche Ursache hinweisen und eine Deinstallation der App vorschlagen. Mit Chrome 68, welcher für den kommenden Juli geplant ist, wird das Einschleusen von Code zunächst blockiert. Sollte Chrome am Start gehindert werden, startet er automatisch neu und es gelten die gleichen Regeln vom April. Erst mit Chrome 72 im Januar 2019 werden dann alle Ausnahmen abgeschaltet und Chrome vollständig abgeriegelt.
Gewisse Ausnahmen bleiben allerdings bestehen. Neben Programmen, die eine erleichterte Bedienung für behinderte Menschen ermöglichen (zum Beispiel Eingabehilfen oder Screenreader), sind auch Anwendungen von Microsoft selbst explizit ausgenommen. Allen anderen rät Google, auf absehbare Zeit modernere Mittel zu nutzen und stattdessen einen entsprechende Chrome-Extension zu entwickeln.
- Via: GoogleWatchBlog
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Über den Autor

Kevin Kozuszek
Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.