Connected Roadtrip: Smart ohne Phone-Halterung

Als im Jahr 1998 der Smart ForTwo das Licht der Welt erblickte, wurde er höchst kritisch aufgenommen. Die Einen lieben ihn, die Anderen halten das “ultramobile” Stadtfahrzeug für ein Spielzeug.
Egal, wie man dazu steht, im Jahr 2014 kam die dritte Generation auf den Markt. Da der Smart eine Sonderstellung ob des Fahrzeugaufbaus (u.a. winziger Dreizylindermotor im Heck verbaut) einnimmt, werden keine Gleichteile mit Mercedes verbaut. Stattdessen braucht Daimler immer einen Partner, um sich die Entwicklungs- und Produktionskosten zu teilen.
Hierfür kooperiert man bei der aktuellen Generation mit Renault. Der französische Autobauer liefert die Technik. Und diese wird sowohl in den ForTwo als auch den längeren ForFour eingebaut. Daneben nutzt Renault selbst die Bauteile für den Twingo. Mit der dritten Smart-Generation gibt es verschiedene Radio-Infotainment-Lösungen (die nun alle vom Autohersteller Renault entwickelt sind) für den Kunden. Serienmäßig wird gar kein Radio verbaut. Gegen Aufpreis hat man die Wahl aus:
- Radio mit Bluetooth-Audio-Streaming,
- 7-Zoll-Navigationssystem “Smart media system” mit Touchscreen. Dabei liefert TomTom das Kartenmaterial und integriert die Live-Services, für z.B. Echtzeitverkehrsinfos.
- Radio mit Bluetooth-Audio-Streaming und universeller Smartphone-Halterung. Diese Kombination wird eingestellt.
Zum kommenden Modelljahr 2019 wird Smart die Produktion der universellen Smartphone-Halterung einstellen. Damit konnte man sein Smartphone unfallsicher und gut im Blickfeld der Passagiere in den Innenraum integrieren. Der Inhalt des Telefons kann jede erdenkliche App sein. Es gibt aber auch eine eigens entwickelte Smart-App. Diese Smart cross connect-App wird ebenfalls eingestellt. Kunden haben als Gnadenfrist bis 30.08.2019 die Möglichkeit, die mobile Software zu nutzen. Danach lässt sich die App nicht mehr verwenden. Doch was konnte man eigentlich mit dieser Smart-App machen?
- Alle drei Smart-Modelle – ForTwo Cabrio (in silber), ForFour (in rot) und ForTwo (in schwarz) – auf einem Bild (Foto: DAIMLER).
- Universelle Smartphone-Halterung mit der smart App cross connect (Foto: DAIMLER).
- Navi-Funktion innerhalb der Smart cross connect-App.
- Das optionale 7-Zoll-Navigationssystem “smart media system” bei Smart (Foto: DAIMLER).
Smart hat hier eine kostenfreie Navigationslösung angeboten, sowie diverse Medienfunktionen. So lässt sich das integrierte Radio über diese spezifische App bedienen (da ja das Smartphone einige Bedientasten des Radios verdeckt). Daneben kann man lokal auf dem Smartphone gespeicherte Musik abspielen und das Internetradio des Anbieters radio.net nutzen. Telefongespräche lassen sich natürlich auch damit führen. Und via USB-Anschluss (extra Kabel benötigt) kann der smarte Hörer mit Strom versorgt werden.
Wie in den beiden App Stores bei Apple und Google zu entnehmen ist (siehe hier), kommt die App bei den Nutzern nicht so gut an. Problematisch ist, dass sie sich eben mit Google Maps und Co. messen lassen muss. Und hier hat Smart nicht den Hauch einer Chance. Die Navigationsfunktion erfüllt oft nicht die Ansprüche der Kunden. Von Spotify oder anderen Musik-Streamingdienste hat man bei Smart offenbar noch nie gehört. Nun ist das Kapitel mit der Smart-App bald zu Ende.
Smartphone-Halterungen ab Werk – Ein hoffnungsloses Unterfangen?
Neulich berichtete ich an dieser Stelle, dass es schon einmal eine Idee gegeben hat, Smartphones (bzw. Handys) in einer Halterung im Auto zu integrieren. Wie auch damals bei den Snap-In-Adaptern, ist nun die universelle Smartphone-Halterung offenbar gescheitert. Die 100 Euro teure Smartphone-Halterung aus Plastik wird nicht mehr angeboten, zumindest bei Smart (und den Premium-Marken). Neue Modelle ala Samsung Galaxy Note 9 können unter Umständen eben nicht in die universelle Halterung gesteckt werden, weil sich die Haltespangen nicht weit genug öffnen lassen. Smartphones entwickeln sich nun mal viel schneller als das Auto, und kaum jemand tauscht jährlich seinen fahrbaren Untersatz.
Was bleibt Smart-Kunden nun ab Ende des Jahres übrig? Sie haben die Wahl zwischen einem Radio mit Bluetooth-Audio-Streaming oder aber dem 7-Zoll-Multimediasystem. Das Smart media system wird von Renault entwickelt – baugleich mit dem R-Link-Navi-System – und offeriert eine Smartphone-Integration mittels Android Auto. Auf Apple CarPlay müssen Smart-Fahrer weiterhin verzichten. Das Unternehmen aus Cupertino möchte eine Lizenzgebühr für die Integration des CarPlay-Dienstes haben. Übrigens, wenn ein Autohersteller Apple CarPlay kabellos via WLAN/Bluetooth realisieren will, muss er eine weitere Gebühr an Apple entrichten. Das hat dann unter anderem dazu geführt, dass mancher Autobauer eben CarPlay nur im Abo anbietet (siehe hier).
- Quelle: Mercedes Passion Blog
Thema:
- Connected Cars
Über den Autor

Claus Ludewig
Ich bin mit Windows 98 aufgewachsen und habe seitdem jede Windows- und Office-Version genutzt. Zum Entspannen dient die Xbox. Neben der engen Verbundenheit zu Microsoft-Produkten, schaue ich auch gerne mal über den Tellerrand hinaus in die weite Welt. Ich interessiere mich für alles, was vier Räder hat. In diesem Sinne nehme ich Euch gerne zu einer Spritztour mit.