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Das neue Bing: Microsoft spricht über Geld – für Webseitenbetreiber und für sich

Das neue Bing: Microsoft spricht über Geld - für Webseitenbetreiber und für sich

In den Suchergebnissen des Bing-Chatbots hat sich erstmals Werbung gezeigt. Außerdem hat Microsoft erläutert, wie man mehr Traffic und damit auch mehr Einnahmen für Seitenbetreiber generieren möchte.

Vom „neuen Bing“ erhofft sich Microsoft nicht nur, dass man bei Google ein paar Marktanteile stibitzen kann (nach ersten Analysen ist das nicht mal unrealistisch), sondern selbstverständlich auch höhere Einnahmen. Im Suchmaschinenmarkt gibt es viel Geld zu verdienen, wie wir am Beispiel von Google eindrucksvoll sehen, und sogar Microsoft macht mit Bing schon rund 10 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr.

Von Anfang an hat Microsoft daher offen kommuniziert bzw. entsprechende Rückfragen eindeutig beantwortet: Ja, auch im neuen Bing wird es Werbung geben. Wie diese aussehen könnte, zeigt der folgende Screenshot, den Twitter-Nutzer Deedy veröffentlicht hat:

Werbeanzeige in den Chats des neuen Bing

Der Quellenverweis ist in diesem Fall ein bezahlter Link und demnach mit dem Zusatz „Ad“ gekennzeichnet. Das ist ein sehr dezentes Beispiel, mit dem man gut leben kann. Entsprechend wenig Aufmerksamkeit erregt der Link allerdings auch, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass er angeklickt wird. Im Laufe der Zeit wird es hier sicherlich auch „aufdringlichere“ Werbung geben.

In einem Blogpost hat sich Yusuf Mehdi von Microsoft außerdem dazu geäußert, wie man dafür sorgen möchte, dass die Webseitenbetreiber auch in Zukunft davon profitieren, wenn ihre Inhalte von Bing verwertet werden. Diese stellen schließlich die Inhalte bereit und machen einen solchen Dienst damit überhaupt erst möglich. Mit diesem Thema hatte ich mich bereits kurz nach der Vorstellung des neuen Bing kritisch auseinandergesetzt.

Zu einem Klick „einladen“ soll unter anderem ein Hover-Effekt, der eine verlinkte Seite hervorhebt, sobald man den Link mit der Maus berührt.

Hervorhebung eines Quellen-Links im neuen Bing

Zudem – und das ist ein wirklich spannender Punkt – erklärt Mehdi, dass man über Modelle nachdenkt, wie man die Seitenbetreiber, deren Inhalte in einer Chatnachricht verarbeitet wurden, direkt an den in Bing erzielten Umsätzen beteiligen kann. Das ist eine Herausforderung, weil ein solches Modell zwangsläufig kaum Transparenz bietet. Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick sogar scheinheilig, aber wenn sich das neue Bing etablieren soll, dann muss das für alle Beteiligten ein fairer Deal sein. Aus purem Eigeninteresse muss Microsoft also dafür sorgen, dass sich die „Content-Lieferanten“ nicht benachteiligt fühlen.

Mit den Partnern, die ihre Inhalte für das Nachrichtenportal „Microsoft Start“ bereitstellen, will Microsoft in naher Zukunft erste Experimente starten, indem man neben den Chat-Ergebnissen eine Vorschau auf die entsprechende Seite bzw. deren Inhalte anzeigt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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