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Der Microsoft Store bekommt ein neues Ranking System

Der Microsoft Store bekommt ein neues Ranking System

Zu den vielen Neuerungen, die Microsoft für den Store in Windows 10 und 11 plant, gehört auch ein überarbeitetes Ranking System. So sollen Nutzer in Zukunft bei der Suche nach Apps bessere Ergebnisse angezeigt bekommen.

Per E-Mail informiert Microsoft derzeit die aktiven Entwickler-Accounts über bevorstehenden Änderungen am Ranking System. Diese sind außerdem in einem öffentlich einsehbaren Dokument zusammengefasst. Dort ist beschrieben, nach welchen Kriterien die Reihenfolge der Suchergebnisse im Microsoft Store festgelegt wird.

Es handelt sich hierbei neben der Übereinstimmung mit dem Suchbegriff um allgemeine Merkmale wie Verkaufs- und Downloadzahlen, Bewertungen und allgemeines Nutzerinteresse, also z.B. wie häufig ein Programm gesucht oder als Treffer in der Suchergebnisliste angeklickt wird. Ein Algorithmus wertet diese Daten aus, gewichtet sie gegeneinander und legt dann die Reihenfolge fest. Wie jener Algorithmus im Detail arbeitet, wäre die eigentlich spannende Frage, aber das legt Microsoft selbstverständlich nicht offen, wie das auch kein anderer Anbieter tut.

Ein weiteres Kriterium ist die Einhaltung der Microsoft Store-Richtlinien und des Verhaltenskodex, was wohl nichts anderes bedeutet als: Wer nicht nach den Regeln spielt, wird abgewertet und im Store eventuell nicht mehr gefunden.

Microsoft erklärt darüber hinaus, wo diese automatische Sortierung zum Einsatz kommt, nämlich sowohl in den Suchergebnislisten als auch in den Vorschlägen, die schon während der Eingabe des Suchbegriffs eingeblendet werden. Auch die „ähnlichen Apps“ werden nach diesen Kriterien sortiert.

Abgesehen davon werden die Suchergebnisse redaktionell betreut. Mitarbeiter des Store-Teams können also einzelne Einträge gezielt auf- oder abwerten, wenn sie das für angebracht halten. Darüber hinaus erstellt das Store-Team wie bisher Banner und Promotion-Seiten, um Apps und Spiele zu präsentieren, die man den Nutzern näherbringen möchte. In dem Dokument sind zwar bestimmte Merkmale genannt, nach denen Apps und Spiele für besondere Werbemaßnahmen ausgewählt werden, darin sind aber auch nicht objektiv nachprüfbare Kriterien wie „zu erwartende Verkaufszahlen“ genannt. Im Grunde sind die Store-Redakteure also völlig frei in der Ausgestaltung. Nirgends ist allerdings erwähnt, dass sich ein Entwickler eine prominente Position im Store erkaufen könnte.

Der neue Store kommt bekanntlich nicht nur für Windows 11, sondern auch für Windows 10. Eine Neuerung, die allerdings nur unter Windows 11 eingeführt wird, sind die „Highlighted Product Cards“. Für Apps oder Spiele, die es nach Meinung des Store-Teams wert sind, besonders hervorgehoben zu werden, wird eine eigene Vorschauseite erstellt, die in der Suche von den anderen Suchergebnissen getrennt und vor diesen angezeigt wird.

Grundsätzlich entnehme ich dem Dokument, dass der Store in Zukunft weniger sich selbst überlassen, sondern wesentlich aktiver betreut werden soll. Das ist grundsätzlich positiv, weil das „Einkaufserlebnis“ dadurch potentiell besser wird. Ein damit verbundenes Risiko ist allerdings auch, dass es für kleine Entwickler schwieriger werden könnte, Aufmerksamkeit für ihre Produkte zu bekommen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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