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Der Nächste bitte: Zehn US-Bundesstaaten leiten weiteres Kartellverfahren gegen Google und Facebook ein

Der Nächste bitte: Zehn US-Bundesstaaten leiten weiteres Kartellverfahren gegen Google und Facebook ein

Wenn es um neue Antitrust-Verfahren gegen die großen Technologiekonzerne in den USA geht, überschlagen sich in den vergangenen Monaten hier förmlich die Ereignisse. Zunächst wurde Google im Oktober mit mehreren Verfahren bedacht, wo unter anderem auch über einen möglichen Verkauf von Google Chrome spekuliert wurde. In diesem Monat folgte gegen Facebook die größte Kartellklage in der jüngeren US-Geschichte, die Instagram und WhatsApp wieder vom Mutterkonzern trennen und dessen Marktmacht einbremsen soll. Nun folgt das nächste Kartellverfahren gegen die beiden Unternehmen.

Auch wenn sich die Vorwürfe zunächst nur gegen Google richten, werfen zehn US-Bundesstaaten unter Federführung von Texas auch Facebook illegale Absprachen im Bereich der Online-Werbung vor. Konkret sollen Google und Facebook im Jahr 2018, nachdem das Unternehmen aus Palo Alto mit Header Bidding ein neues Verfahren zur leichteren Einholung von Konkurrenzangeboten eingeführt hatte, Absprachen getroffen haben, um den Werbemarkt unter sich aufzuteilen. Daraufhin habe Facebook das Header Bidding eingeschränkt und im Gegenzug Vorzüge bei Echtzeit-Versteigerungen von Werbeflächen auf Googles Servern erhalten.

Auf die großen Technologieriesen kommen damit auch unabhängig vom Handelskonflikt mit China stürmische Zeiten zu. Während die neuen Gesetzesvorhaben in der Europäischen Union mit dem Digitale-Dienste-Gesetz (DSA) und dem Digitale-Märkte-Gesetz (DMA) neben der schon bestehenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO/GDPR) vorerst einen eher symbolischen Wert haben, geht es in der Heimat für Google und Facebook mittlerweile ums Ganze, denn hier liegt mit der Zerschlagung das bei weitem härteste Instrument ausdrücklich auf dem Tisch. Die Verfahren gegen Apple und Amazon lassen noch auf sich warten, auch eine Überprüfung von Microsoft ist noch nicht ausgeschlossen.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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