Deutscher Ethikrat: Gremium plädiert für klare Regeln beim Einsatz Künstlicher Intelligenz
Wenn sich die Politik in Deutschland in einem Thema unsicher ist, setzt sie gerne auf den Rat eines beratenden Gremiums wie den Wirtschaftsweisen oder den Deutschen Ethikrat. Letzterer hat sich jetzt in einer Stellungnahme mit dem Thema Künstliche Intelligenz beschäftigt und fordert dabei klare Regeln für den Einsatz der neuen Technologien. Damit wird das Thema auch für Microsoft bei seiner aktuellen KI-Offensive interessant.
Der entsprechende Bericht, den die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, mit anderen Experten heute in der Bundespressekonferenz vorstellte, ist rund 300 Seiten lang und befasste sich schwerpunktmäßig mit vier konkreten Beispielen: Medizin, schulische Bildung, öffentliche Verwaltung und öffentliche Kommunikation bzw. Meinungsbildung. Allgemein sollte der Einsatz von KI immer spezifisch mit Bezug auf Kontext, Personen und der jeweiligen Anwendung erfolgen. Die Auslagerung von Arbeiten in einer automatische Infrastruktur könne immerhin für Betroffene und andere Personengruppen jeweils ganz unterschiedliche Folgen haben.
In der Medizin fordern die Mitglieder des Ethikrats neben der entsprechende Qualitätssicherung auch, dass ärztliche Kompetenzverluste vermieden und der Schutz der Privatsphäre von Patienten mit der Datennutzung in der Forschung in Einklang gebracht werden müssen. Die schulische Bildung soll sich auf grundlegende Anliegen konzentrieren, die öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung soll dafür Regeländerungen für Online-Plattformen beim Datenhandel, personalisierter Werbung und der Auswahl und Moderation von Inhalten bekommen. In der öffentlichen Verwaltung sollen Ansätze zur Vorbeugung von Diskriminierung verfolgt sowie die Einzelfallbetrachtungen sowie Einsichts- und Einspruchsrechte gesichert werden.
Was erstmal typisch für die deutsche Sichtweise klingt, ist für Microsoft durchaus relevant. Folgt die Politik den Empfehlungen des Ethikrats, wären Produkte wie Microsoft Start, Microsoft Azure und Microsoft 365, die in den jeweiligen Gebieten durchaus eingesetzt werden, direkt betroffen. Wie die Redmonder der Bundespolitik in Deutschland entgegen kommen würden, bleibt die spannende Frage.
- Quelle: Tagesschau
Thema:
- Künstliche Intelligenz
Über den Autor
Kevin Kozuszek
Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.