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Digitalisierung: So schnell ist das Internet in Deutschland

Nicht erst seitdem das Homeoffice in vielen Bereichen zum Regelfall geworden ist, wissen Privatkunden von Internetanbietern, wie lästig eine reduzierte Bandbreite sein kann. Der oft als sehr schleppend wahrgenommene Ausbau der digitalen Infrastruktur ist in Deutschland bereits viele Jahren ein Dauerthema. Im europäischen Vergleich zeigt sich schnell, wo hierzulande noch Nachholbedarf besteht. Wie viele Mbit/s möglich sind, hängt aber auch stark von der Region ab. Da die Glasfaserverfügbarkeit steigt, lohnt sich häufig ein Blick auf die Konditionen des aktuellen Anbieters. Verbraucher können dabei mit wenig Aufwand ihre aktuelle Geschwindigkeit testen und haben in manchen Fällen auch ein Minderungs- oder sogar Sonderkündigungsrecht.

Warum das Thema Internetgeschwindigkeit so wichtig ist

Ob beim Arbeiten, Zocken oder Kommunizieren: Heute sind viele Aspekte des Alltags von einer schnellen und störungsfreien Internetverbindung abhängig. Eine geringe Bandbreite wirkt sich so direkt auf die Abläufe vieler Tätigkeiten aus. Doch es macht durchaus einen Unterschied, ob man eine E-Mail verschicken oder ein Video in UHD-Qualität streamen möchte. Daher kommt häufig die Frage auf, wie schnell die eigene Internetverbindung sein muss. Um diese zu beantworten, spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Nutzungshäufigkeit
  • Art der Nutzung (Streaming, Gaming, etc.)
  • Anzahl der Nutzer im Haushalt

Für den Gelegenheitssurfer, der die meiste Zeit am Tag außer Haus verbringt und kein Interesse am Online-Gaming hat, genügen schon 15 bis 30 Mbit/s. Wer jedoch Inhalte wie 4K-Videos und damit hohe Datenmengen konsumiert, der braucht unter Umständen zwischen 300 Mbit/s und 1 Gbit/s. Am Ende entscheidet die Haushaltsgröße über den genauen Tarif. Wenn zeitgleich mehrere Endgeräte über denselben Anschluss verbunden sind, dann wird auch die verfügbare Bandbreite gesplittet. Ab zwei Nutzern ist ein Minimum von 50 Mbit/s empfohlen, doch ob der Wunschtarif auch verfügbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

Verbraucher sollten Geschwindigkeit testen

Wie schnell das Internet sein kann, hängt in Deutschland stark von der Region und auch der Wohnlage ab. Schon seit Jahren zeigt sich eine starke Diskrepanz zwischen der Internetverfügbarkeit auf dem Land und dem in der Stadt. Zudem wurde der Ausbau schneller Glasfaserleitungen bisher vor allem in den westlichen Bundesländern vorangetrieben. Trotzdem hat sich im bundesweiten Durchschnitt einiges getan. Bereits bis zum Jahr 2020 war das Internet in Deutschland doppelt so schnell wie fünf Jahre zuvor. Manchmal hat die langsame Leitung aber auch gar keine technischen Ursachen, sondern ist alten Verträgen geschuldet oder der aktuelle Anbieter liefert nicht die zugesicherte und machbare Bandbreite. Seit Dezember 2021 haben Verbraucher es deutlich leichter, in solchen Fällen Minderungen oder sogar eine Sonderkündigung zu erwirken. Ob die erbrachten Leistungen dem laufenden Vertrag entsprechen, lässt sich mit einem Internet-Speedtest prüfen.

Breitbandausbau kommt nur schleppend voran

Die Politik forciert den Breitbandausbau in Deutschland auf vielen Ebenen, doch die gesteckten Ziele werden immer wieder verfehlt. Genauer gesagt geht es dabei um den Ausbau des glasfaserbasierten Gigabit-Netzes, welches die vergleichsweise trägen Kupferleitungen langfristig überall ersetzten soll. Aktuell ist die VDSL-Verbindung daher noch der Standard. Während der Download auch hier mit bis zu 250 Mbit/s möglich ist, beschränkt sich die mögliche Uploadrate auf nur 40 Mbit/s. Beim Glasfaseranschluss sind im direkten Vergleich bis zu 1.000 Mbit/s für den Download und stolze 500 Mbit/s für den Upload möglich. Da diese Option nun besonders in urbanen Wohnlagen immer öfter gegeben ist, lohnt sich bei diesem Unterschied oft der Umstieg. Momentan wird ein flächendeckender Ausbau des Gigabit-Netzes bis 2025 angestrebt. Die Verlegung von entsprechenden Anschlüssen wird deshalb aktuell gefördert, wodurch das Vorankommen des Ausbaus in letzter Instanz aber auch von der Bereitschaft der Hauseigentümer abhängt. Laut einer Befragung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wünschen sich diese noch mehr Transparenz beim Kosten-Nutzen-Verhältnis des Gigabit-Hausanschlusses. Aus diesem Grund möchte die Politik die Entscheider zukünftig noch umfassender über die Vorteile eines neuen Anschlusses informieren.

DESI-Digitalranking: Deutschland im europäischen Vergleich

Da die digitale Infrastruktur einen nicht unerheblicher wirtschaftlicher Faktor darstellt, beschäftigen sich auch viele Studien mit den Voraussetzungen und dem aktuellen Stand der Digitalisierung in Deutschland. Von großer Bedeutung ist dabei der Digital Economy and Society Index (DESI), der einen europäischen Vergleich zulässt. Der Fokus des Index liegt auf dem Grad der Digitalisierung, wodurch die digitale Wettbewerbsfähigkeit bestimmt werden soll. Zu den entscheidenden Faktoren, die in die Wertung einfließen, gehören neben technischen Voraussetzungen auch das Humankapital und das digitale Angebot staatlicher Institutionen. Laut der letzten Auswertung aus dem Jahr 2021 ist Deutschland im Mittelfeld angesiedelt. Die Spitzenränge belegen Dänemark, Finnland und Schweden. Österreich und Deutschland liegen jeweils auf Platz 10 und 11. Länder wie Bulgarien und Rumänien bilden in der Auflistung die Schlusslichter.

Damit konnte Deutschland im Ranking gegenüber dem Vorjahr einen Platz aufholen. Verbesserungspotenzial gibt es allerdings besonders in den Bereichen „Integration of digital technology“ und „Digital public services“. In deutschen Unternehmen hat sich mittlerweile bereits ein Bewusstsein für die Relevanz von Digitalisierungsthemen etablieren können. Fast dreiviertel aller Firmen und Betriebe geben an, über eine eigene Digitalisierungsstrategie zu verfügen. Anders sieht momentan leider noch mit der Digitalisierung in deutschen Schulen aus.

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Dies ist der allgemeine Redaktions-User von Dr. Windows. Wird verwendet für allgemeine Ankündigungen, Anzeigen- und Gastartikel

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