E-Mobility: Europäische Automobilhersteller kommen langsam ins Rollen
Eigentlich ist unser Claus der Experte für den Themenbereich „Connected Cars“ und auch für die mittels E-Motor angetriebenen Fahrzeuge der deutschen Hersteller. Allerdings hat Letzteres wenig mit „Connected Cars“ zu tun, weshalb wir die Rubrik „E-Mobility“ ins Leben gerufen haben, um euch gelegentlich über interessante Neuerungen zu informieren. Den Auftakt mache ich mit einer kleinen Rundreise zu den neu angekündigten E-Autos der europäischen Autobauer. Claus wird sich der Thematik natürlich auch annehmen. Nun ist es hoffentlich noch übersichtlicher, welche Themenbereiche es im automobilen Bereich hier bei uns gibt.
E-Mobility – die Europäer kommen
Was meiner Meinung nach beim „E“-Thema oft zu kurz kommt sind die zusätzlichen Möglichkeiten (siehe weiter unten), welche die Elektroantriebe in Fahrzeugen bieten. Tesla war der Vorreiter beim Thema Elektromobilität und die Asiaten zogen nach, alle europäischen Autobauer kommen nun, wenn auch langsam, in die Gänge. Claus stellte euch bereits den BMW Vision i Next (siehe Artikel hier) vor, doch auch Mercedes ist mit seinem EQC-SUV auf einem guten Weg, welcher die Brieftasche bei Marktverfügbarkeit extrem leeren wird (siehe hier). Zudem bietet AMG den Mercedes EQC nochmals mit einem Performance Paket an, was überwiegend nur „optischen Schnickschnack“ bietet und sich ansonsten nur geringfügig auf die Fahrleistung, nicht jedoch auf Reichweite und E-Motorleistung auswirkt.
Mercedes EQC
Auch die Briten haben das Thema „E-Mobility“ erkannt und schicken das SUV Modell I-Pace von Jaguar ins Elektromobilitätsrennen (siehe hier). Anders als Tesla, Hyundai, BMW, Mercedes und Co, geht Jaguar mit der E-Raubkatze für die eigenen Verhältnisse einen ungewöhnlichen Weg. Der Jaguar I-Pace ist ein „echter Geländewagen“, auch wenn er nicht so aussieht. Um den I-Pace geländetauglich werden zu lassen, holte man sich Hilfe bei den Kollegen von Land Rover. Die E-Raubkatze in SUV Gestalt beschleunigt die 2,2 Tonnen Karosse in sagenhaften 4,5 Sekunden von 0 auf 100. Matthias Malmedie, Testfahrer der TV-Sendung Grip, konnte das Fahrzeug testen, siehe folgendes Video.
Jaguar I-Pace im Test
E-Motoren – auch für Fahrzeug-Tuning interessant
Während das Thema „Elektroantrieb“ derzeit allgemein nur für durch Elektromotoren angetriebene Fahrzeuge gilt, ist die Technik – wenn auch in abgewandelter Form – auch für das Tuning von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor interessant. Derzeit gibt es noch keine Umbau- oder Nachrüsttechniken, um ein normales Auto mit ein paar Extra-PS aus einem Elektromotor zu „pimpen“. Die im Allgäu beheimatete Tuningschmiede ABT hat dieses Konzept allerdings wahr gemacht und aus einem Audi ABT RS6 mit Hilfe von Elektromotoren einen Hybriden gebaut, welcher 1.000 PS auf die Straße bringt. Im Grunde ist es kein Hybrid im herkömmlichen Sinne, denn der Audi ABT RS6 fährt ganz „Oldschool“ mit Verbrennungsmotor. Ab einer gewissen Motorleistung kann die „E-Leistung“ per Knopfdruck hinzugeschaltet werden, was die Wirkung einer Nitro-Einspritzanlage besitzt und den Wagen schlagartig nach vorn katapultiert. Formel E-Rennfahrer und Youtuber Daniel Abt hat den Audi ABT RS6 im nachfolgenden Video vorsichtig angetestet.
E-Mobility im Rennsport
Mit der Formel E gibt es eine erste ernstzunehmende Rennserie, die immer mehr Fans verbuchen kann. Um das Thema weiter zu treiben, müsste es in den nächsten Jahren mehrere Rennserien mit E-Antrieb geben, ein E-Pendant zur DTM könnte ich mir beispielsweise sehr interessant vorstellen. Die Firma Schaeffler wiederum hat einen Audi S4 mit E-Motoren ausgestattet. Der Clou: An jedem Rad hängt ein 300 PS-Elektromotor aus der Formel E der letzten Saison. Somit bringt der Schaeffler Audi S4eP genannte Rennwagen 1.200 PS auf die Strecke. Die Möglichkeiten sind also gegeben, auch wenn die Technik die Ingenieure teilweise noch vor Herausforderungen stellt, die bewältigt werden wollen.
Audi S4eP von Schäffler
E-Mobility ist die Zukunft
Die Zukunft gehört nicht mehr den Verbrennungsmotoren, schon alleine wegen der nicht unendlichen Ressourcen. Zu lange hielt man an dieser Technik fest, statt die Entwicklung kostengünstiger Elektromotoren und leistungsfähiger Batterien voranzutreiben. Immer mehr Firmen versuchen nun ihre Versäumnisse aufzuholen. Die Preise für alltagstaugliche E-Fahrzeuge kommen ganz langsam, aber sicher auf ein akzeptables Niveau. Durch sinkende Preise fällt das Umdenken in Richtung E-Fahrzeug natürlich sehr viel leichter.
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Über den Autor
Dirk Ruhl
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