Entwickeln kann jede/r! – Mit Meowbit und Microsoft MakeCode

Microsoft kann nicht nur in Minecraft mit Blöcken umgehen, sondern auch in einem eigens für den spielerischen Gebrauch gedachten Entwickler-Ökosystem MakeCode. Dies gepaart mit einer in zuckersüßer Katzengestalt gehaltenen Meowbit Konsole (Produktvideo) von KittenBot zeigt wieder einmal, dass Entwicklung nicht nur was für im Keller hausende Nerds ist, sondern lehrreich und unterhaltsam für Groß und Kein sein kann. Perfekt für kalte Wintertage.
Was ist Meowbit?
Der / die/ das Meowbit ist ein für unter 40 Euro (Amazon, Pimoroni UK) kaufbarer, in einem robusten jedoch dennoch weich gehaltenen Katzenkostüm steckender kleiner, auf einem ARM Cortex M4 basierender, Mikrocontroller. Für die Anzeige sorgt ein 1,8 Zoll großer Farbbildschirm. Zur Eingabe und zur Steuerung von Spielen sind sechs Knöpfe in Konsolen-Manier am Gehäuse angebracht.
Wie jedes spannende Hardware-Gadget verfügt auch das Meowbit über diverse Sensoren, welche zum Beispiel Licht oder die Temperatur messen können. Damit das Spielerlebnis auch haptisch spürbar ist, enthält das Gerät auch einen nicht zu ignorierenden Buzzer.
Wem all dies nicht ausreicht, kann das Meowbit dank der angebrachten „edge Connector“ mit vielen anderen Zubehörteilen aus der vielfältigen micro:bit Welt verbinden. Somit sind dem Spiel- und Lernspaß hardwareseitig keine Grenzen gesetzt.
Was ist Microsoft MakeCode?
Mit MakeCode hat Microsoft eine Plattform geschaffen, um einen leichten und auch kindgerechten Einstieg in die Softwareentwicklung zu schaffen.
Die Plattform unterstützt hierbei eine Vielzahl von Geräten und Programmen. So kann nicht nur mit micro:bit-kompatiblen Geräten wie dem Meowbit sondern unter anderem durch Minecraft, LEGO Mindstorms und Co.in die spanende Welt der Entwicklung einsteigen.
Eine Vielzahl von Programmen wurden mit dem namensgebenden „Block Editor“ erstellt. Mit diesem lassen sich spielend leicht Quelltext-Konstrukte grafisch mit der Aneinanderreihung und Verschachtelung von farbigen Logik-Blöcken erstellen.
Microsoft bietet eine große Auswahl an weiterführenden Informationen rund um MakeCode für Pädagogen und Lehrende an.
Ein noch recht neuer Teil von MakeCode ist die sogenannte Arcade. Diesen interaktiven Teil der Plattform verwenden wir weiter in diesem Artikel, um das Meowbit zum Leben zu erwecken.
Neue Apps und Spiele installieren
Neben der einfachen Möglichkeit, eigene Applikationen auf das Meowbit zu bringen, kann man mittels der Sammlung von kostenfreien Apps auf Microsoft MakeCode Arcade genauso spielend Entwicklungen anderer Communityteilnehmer installieren.
Hierzu lädt man auf der Webseite arcade.makecode.com das Spiel oder die App der Wahl kostenfrei und herunter und schiebt diese einfach auf das als USB-Massenspeicher erkannte Meowbit-Laufwerk. Schon ist nach einem Tastendruck auf der Konsole das gewählte Programm gestartet. Jedes Programm lässt sich auch vorab in einem integrierten Simulator ausprobieren. Dabei kann getrost auf den optionalen Einsatz von einer SD-Karte verzichtet werden.
Es kann auch lehrreich sein
Es müssen nicht immer nur kleine Spielchen sein, welche man sich auf das Meowbit lädt. In der Arcade-Übersicht gibt es beispielsweise auch eine kleine App, welche allerhand Sortieralgorithmen erklärt, sondern auch mathematische Feinheiten wie das Sieb des Eratosthenes oder die Welt der Fibonacci-Zahlen schön grafisch aufbereitet erklärt.
Durch die immer einsehbaren Quelltexte (und Blöcke) lassen sich hierbei auch leicht logische Ableitungen und Erklärungen zu mathematischen Besonderheiten finden.
Etwas Eigenes bauen
Nichts ist so motivierend, als sein eigenes Werk in den digitalen Händen zu halten. Das Ökosystem ist stark darauf ausgelegt den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten. Das bedeutet nicht nur, dass es eine rein grafische Entwicklung möglich ist, sondern auch, dass verständliche Kurse veröffentlicht wurden.
Auch muss man hier nicht fürchten, eine nicht zu verstehende Entwicklungsumgebung wie Visual Studio herunter laden zu müssen. So kann man einerseits den oben erwähnten, auf MakeCode Arcade integrierten, Block-Editor und Simulator nutzen als auch beispielsweise aus dem Windows 10 Microsoft Store Apps wie „MakeCode for micro:bit“ kostenfrei herunterladen.
Für komplexere Programme kann auch JavaScript oder das von Microsoft stammende TypeScript (Wiki) verwendet werden.
Dies ist auch eine Art von Diversity
Microsoft hat sich Inklusion und Diversity auf die Fahne geschrieben. MakeCode kann auch hierzu beitragen. Es öffnet eine eventuell für viele Menschen verschlossene Welt auf verständliche Weise. Wenn es mehr Creators als Consumer gibt, können nur alle gewinnen und die IT (von morgen) zu etwas Besserem machen.
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Über den Autor

Tobias Scholze
Bayrischer Open Source- und Community-Enthusiast, Verfechter des neuen Microsoft und Wandler zwischen den Betriebssystemwelten. #communityrocks Von Herzen ein Nerd mit der festen Überzeugung, dass man gemeinsam und durch den Einsatz von moderner IT die Welt für jeden ein Stückchen besser machen kann.