FAQ zum Chromium-Edge: Alles Wichtige auf einen Blick
Nun ist er also da, der Microsoft Edge Browser auf Chromium-Basis. Natürlich noch nicht so richtig, sondern nur als Vorabversion, und auch da nicht in allen Varianten und für alle Plattformen. Alle wichtigen Infos zum aktuellen Stand des Testprogramms habe ich nachfolgend zusammengefasst.
Wer kann testen?
Derzeit nur Nutzer einer 64 Bit Version von Windows 10. Die Vorschau-Versionen für Mac, Windows 7 und Windows 8.1 kommen erst später. Allerdings interessant: Leser Markus schreibt, dass der Installer auch im Windows 10 S Modus funktioniert.
Welche Testkanäle gibt es?
Es gibt derzeit einen Developer-Channel, der ungefähr einmal pro Woche aktualisiert wird, und den Canary Channel, der beinahe täglich neue Builds erhält und dementsprechend experimentell ist. Der Beta-Kanal startet erst zu einem späteren Zeitpunkt. Alle Download-Möglichkeiten findet ihr auf dieser Seite.
Kann man den neuen Edge parallel installieren?
Der Test ist wirklich gefahrlos, denn der neue Chromium-Edge ersetzt den UWP-Edge nicht, sondern installiert sich daneben. Man kann sogar sowohl die Developer- als auch die Canary-Preview installieren. Die Lesezeichen synchronisieren sich zwischen den beiden Test-Versionen, im Grunde sind es aber zwei eigenständige und getrennte Installationen.
Was steckt drin?
Noch nicht so wirklich viel, der neue Edge ist im Moment noch ein mehr oder weniger reiner Chromium-Browser mit nur wenigen Anpassungen. Gleichwohl läuft er schon jetzt sehr stabil und schnell. Viele Edge-Features wie Smooth Scrolling oder das Annotieren von Webseiten aber fehlen noch, und auch die Synchronisation ist unvollständig. Kennwörter oder der Browserverlauf werden beispielsweise nicht abgeglichen.
Wie viel Google steckt im neuen Edge?
Eine sorgenvolle Frage, die sich viele Nutzer stellen, die es nicht so mit Google haben. Twitter-Nutzer WalkingCat hat eine Liste mit Komponenten veröffentlicht, die von den Microsoft-Entwicklern entfernt wurden. Viele Anbindungen an das Google-Ökosystem wurden gekillt, hier wird Microsoft logischerweise seine eigenen Services einpflanzen. Man bekommt dadurch auch so ein bisschen ein Gefühl dafür, wie viel Arbeit noch vor den Entwicklern liegt.
https://twitter.com/h0x0d/status/1115297361763287040
Was sind die nächsten Schritte?
In einem Blogpost geben die Entwickler Einblick in ihre Pläne und beschreiben, welche Funktionen ihnen besonders wichtig sind und die demnach bei der weiteren Entwicklung priorisiert werden. Ganz vorne dabei ist das Thema Barrierefreiheit, aber auch die Unterstützung von Windows on ARM, eine bessere Touch-Bedienung oder die Integration von Windows Hello werden aufgezählt.
Es wird dort außerdem beschrieben, dass Microsoft beim Thema User Experience, also unter anderem der Oberfläche, sein eigenes Ding machen wird. Alles, was man in diesem Bereich treibt, wird man nicht in das Chromium-Projekt einbringen. Das gilt selbstverständlich auch für die Anbindung der hauseigenen Dienste.
Ich hatte mir ja gewünscht, dass Microsoft die Preview möglichst lange zurück hält und den neuen Edge erst in einem sehr viel reiferen Zustand ins Licht der Öffentlichkeit stellt. Nun ist es anders gekommen und ich bin gespannt, welchen Einfluss das auf die allgemeine Wahrnehmung hat. Vielleicht mache ich mir da aber auch zu viele Sorgen, die allermeisten User wird es vermutlich überhaupt nicht interessieren. Das ist für den Moment auch genau richtig so.
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Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!