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Flott gemacht: So wurde dieser alte PC mit mehr RAM und neuer SSD fit für Windows 10

Flott gemacht: So wurde dieser alte PC mit mehr RAM und neuer SSD fit für Windows 10

Vor ein paar Tagen habe ich an dieser Stelle ein kleines Plädoyer für einen neuen PC veröffentlicht, weil moderne Hardware nicht nur schicker und schneller ist, sondern auch mehr Sicherheit und Komfort bieten kann. In diesem Artikel habe ich aber auch erwähnt, dass selbst betagte Rechner mit wenig Aufwand wieder “wie neu” werden, wenn man sie ein wenig modernisiert.

Einen solchen PC habe ich hier. Er ist sieben Jahre alt, hat aber schon durchaus moderne Features. Der Sony VAIO Tap All in One PC hat ein 20 Zoll großes Touchdisplay mit einer Auflösung von 1600×900 Pixel, verfügt sogar über NFC und hat einen integrierten Akku, der ihn für nicht ganz zwei Stunden von einer Steckdose unabhängig werden lässt. Durch den anklappbaren Standfuss kann man ihn sogar als Riesen-Tablet verwenden. Gekauft habe ich ihn Ende 2012 mit Windows 8 für 999 Euro.

“Angetrieben” wird das gute Stück von einem Intel Core i3 der dritten Generation (1,8 Ghz), außerdem waren 4 GB RAM und eine 750 GB große 2,5 Zolll-Festplatte verbaut.

Der PC war seit 2016 nicht mehr in Betrieb. Meine Tochter ist vor zwei Jahren ausgezogen und hatte ihn davor schon nicht mehr benutzt. Letzte Woche hat sie ihr Zimmer, das bald mein Büro sein wird, geräumt, bei der Gelegenheit wurde ich wieder auf diesen eigentlich immer noch schicken PC aufmerksam.

Die erste spannende Frage war, ob er überhaupt noch funktioniert. Das tat er, nach dem Einschalten war er aber für Stunden mit sich selbst beschäftigt und man konnte praktisch nichts mit ihm anfangen. Nach einer wahren Update-Orgie präsentierte er sich schließlich auf dem neuesten Stand, lief aber immer noch mit Windows 8 – und war immer noch unerträglich langsam. Ich führte eine Neuinstallation von Windows 10 durch, was wieder einen halben Tag dauerte. Nein, mit dieser lahmen Gurke würde niemand mehr Freude haben.

Glücklicherweise hat Sony das Gerät seinerzeit sehr wartungsfreundlich konzipiert. Hinter einer abnehmbaren Blende auf der Rückseite befinden sich der austauschbare Akku sowie die Zugänge zu Arbeitsspeicher und Festplatte. Ein RAM-Steckplatz war sogar noch frei, und die Festplatte konnte leicht entnommen werden (auf dem Foto ist der nachgerüstete Arbeitsspeicher schon drin).

Sony Vaio Tap PC Aufruestung

Für 35 Euro bestellte ich 8 GB Samsung RAM, weitere 65 Euro investierte ich in einer 512 GB große Sandisk-SSD. Den neuen RAM steckte ich zusätzlich rein, die Festplatte musste ich 1:1 tauschen. Um mir die erneute Installationsorgie zu sparen, habe ich die alte Platte mit Acronis True Image auf die neue SSD geklont.

Sony Vaio Tap PC RAM Aufruestung

Sony Vaio Tap PC SSD Aufruestung

Der erste Start nach dem Umbau dauerte ein wenig länger, weil die neue Hardware initialisiert und eingerichtet werden musste, seitdem geht der sieben Jahre alte PC aber richtig flott zu Werke. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich einen PC auf diese Weise aufgerüstet habe, selten war der gefühlte Geschwindigkeitsunterschied aber derart krass (ich muss zugeben, dass ich zuletzt Zweifel hatte, ob die alte, mechanische Festplatte vielleicht schon im Sterben liegt).

Eine Rakete ist es freilich nicht geworden, dafür ist der alte i3 dann eben doch zu leistungsschwach. Aber als Surf- und Office-Kiste ist er nun definitiv zu gebrauchen, der Edge-Browser oder auch OneNote öffnen sich beispielsweise augenblicklich, und der Systemstart dauert keine 20 Sekunden. Für 100 Euro habe ich praktisch wieder einen “neuen PC”. Wofür ich ihn benutzen werde, weiß ich allerdings ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht fällt mir noch eine sinnvolle Verwendung dafür ein, ansonsten findet sich in meinem Umfeld sicherlich ein dankbarer Abnehmer für den neuen alten Rechner.

Wenn ihr bei euch einen PC habt, der sich für eine solche Aktion eignet, dann kann ich euch wirklich nur wärmstens empfehlen, diese überschaubare Investition zu tätigen. Ich verspreche, ihr werdet euch höchstens darüber ärgern, es nicht schon viel früher getan zu haben.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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