Gadgetcheck: AUKEY MagFusion 3-in-1 Pro – Qi2-Ladestation mit Thermomanagement

Lange ist es her, dass ich den letzten Test eines AUKEY-Produkts auf dem Tisch hatte. Zwischenzeitlich wurde AUKEY von Amazon gebannt und vertreibt nunmehr seine Produkte selbst über den eigenen Shop in Deutschland und auch damals war ich an sich stets von deren Produkten angetan. Durch den Bann habe ich die Produkte aus den Augen verloren, doch ist mir im letzten Jahr deren neue Qi2-Ladestation MagFusion 3-in-1 Pro unter die Finger gekommen, die ich gerne testen wollte.
Freundlicherweise hat AUKEY mir das Gerät direkt für einen Test zur Verfügung gestellt. Ich habe die Station nun seit knapp zwei Monaten auf meinem Schreibtisch stehen und sie sozusagen im Dauertest.
Die Ladestation bietet das klassische Dreigestirn aus induktiven Ladeflächen, sodass Smartphone, Kopfhörer und Uhr (Apple Watch) zeitgleich aufgeladen werden können. Da induktives Laden über Qi aber häufig zu sehr warmen Geräten führt, hat man sich hier etwas einfallen lassen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Die große Ladefläche für Smartphones bietet hier eine aktive Kühlung, welche die Temperatur um bis zu 20 Grad senken soll. Dabei kann mit maximal 15 W im Qi2 Standard geladen werden.
Dank Abwärtskompatibilität kann aber auch jedes Smartphone mit Qi1 und oder MagSafe problemlos geladen werden, Voraussetzung hierfür ist jedoch die magnetische Befestigung aufgrund der Bauweise der Station.
Hinter der Ladefläche befindet sich dann ein Luftein-/auslass und ein kleiner Lüfter, der bei Befestigung eines Smartphones direkt anfängt, die gläserne Ladefläche zu kühlen. Über einen Knopf auf der Oberseite kann die aktive Kühlung wahlweise ein- oder ausgeschaltet werden.
Auf dem Fuß der Ladestation befindet sich eine kleine 5W-Ladefläche für Kopfhörer mit kabellosem Ladecase und oben hinter der Ladefläche für Smartphones befindet sich noch ein Apple zertifizierter Ladepuck für Apple Watches, der sogar die Schnellladefunktion mit 5W unterstützt. Hier haben Dritthersteller oft nur die langsamen Ladegeschwindigkeiten mangels Zertifizierung an Bord.
Unboxing und Inbetriebnahme
Überraschenderweise findet sich in der Schachtel nicht nur die Ladestation mit entsprechender Kurzanleitung, wie es bei vielen anderen Herstellern der Fall ist. Es befindet sich hier auch ein 45 W USB-C-Netzteil mit Power Delivery 3.0 und ein 1,5m langes, textil ummanteltes USB-C Kabel im Lieferumfang. Neben dem Kauf dieser Ladestation wird also kein weiteres Zubehör nötig, um direkt mit der Nutzung loszulegen.
Die Ladestation kommt in einer hochwertigen Verpackung mit magnetischem Verschluss und bietet schon von Anfang an einen Eindruck, der sich beim Auspacken der Ladestation an sich fortsetzt. Sie besteht zwar grundsätzlich aus Kunststoff, hat aber eine wirklich schöne Oberfläche bekommen und wirkt sehr hochwertig. Mit 360 g und einem gummierten Standfuß steht sie dabei gut auf jeder Oberfläche und wackelt nicht bei jeder Berührung. Auf der Vorderseite, wo das Smartphone befestigt wird, ist eine Glas- oder glasähnliche Oberfläche eingesetzt, die insgesamt schon recht kühl wirkt.
Wird ein Smartphone an die Station angeschlossen, so startet auch gleich der verbaute Lüfter. Dieser sitzt an der Hinterseite des oberen Teils der Station und zieht die Luft von hinten rein und pustet sie dann kurz hinter der Ladefläche wieder aus. Wenn man den Lüfter unbedingt hören will, muss man schon sehr nah mit den Ohren an die Station herangehen. Da ist der Grundschallpegel in unserer Altbauwohnung doch meist schon lauter als das vom Lüfter emittierte Geräusch. Auf meinem Nachttisch würde ich Station dennoch nicht stehen haben wollen, da kann man das Geräusch dann doch hin und wieder wahrnehmen. Im Alltag fiel es mir aber nie auf. Auch mit einer App zur Lautstärkemessung konnte ich keinen wirklichen Unterschied zum Grundschall feststellen.
Die Kühlwirkung ist in jedem Fall ganz klar gegeben. Das Smartphone, in meinem Fall ein iPhone 16 Pro Max, lädt durchgängig mit voller Geschwindigkeit und die Hülle ist nach dem Ladevorgang an der Stelle der Ladefläche tatsächlich richtig kalt. Vielleicht sogar ein wenig zu kalt.
Ich habe mein iPhone so eingestellt, dass es im Alltag nur bis 80% lädt. Grundsätzlich funktioniert die Funktion wunderbar. Lade ich es allerdings mit der MagFusion 3-in-1 Pro auf, so wird durch die Kühlung des Smartphones scheinbar der Akkufüllstand aufgrund der unterschiedlichen Spannung bei verschiedenen Temperaturen nicht korrekt erkannt. Nehme ich das Smartphone von der Ladestation ab und nutze es für einige Minuten, sodass Akku und Smartphone wieder auf normale Raumtemperatur kommen, so schwinden ziemlich schnell die ersten 5%. Dies passiert nicht, wenn ich einen ungekühlten Qi-Lader nutze.
Die Ladeflächen für Apple Watch und Kopfhörer funktionieren allesamt zuverlässig. Die Apple Watch 10 meiner Frau lädt mit maximaler Geschwindigkeit, sodass die angegebenen 80% in 30 Minuten erreicht werden. Bei korrekter Positionierung kann auch die Kopfhörerladefläche für Smartphone mit Qi-Kompatibilität genutzt werden. Dies ist jedoch ein wenig fummelig, da der Fuß dabei leicht im Weg sein kann. Auch hier ist ein kleiner Magnet befestigt, um die Kopfhörerhüllen in der korrekten Position zu halten.
Der Kopf der Ladestation ist um bis zu 30 Grad neigungsfähig und dabei stufenlos einstellbar. Das hält auch mit befestigtem Smartphone bombenfest.
Fazit
AUKEY hat mit der MagFusion 3-in-1 Pro eine hervorragende Ladestation auf den Markt gebracht. Zwar richtet sie sich mit dem Apple zertifizierten Ladepuck hauptsächlich an Apple-Nutzer, die sowohl Watch als auch iPhone besitzen, aber auch für den Einsatz von Android Handys mit Qi2 oder magnetischer Hülle und Qi1 und beliebigen kabellos aufladbaren Kopfhörern eignet sich die Ladestation perfekt.
Die Kühlung bei der Ladung ist in meinen Augen eine super Idee, da teilweise nicht gerade wenig Abwärme beim kabellosen Laden entsteht und die Geräte teils doch echt unangenehm warm werden. Leider fehlt es bei der Umsetzung scheinbar auf den letzten Metern. Eine Anpassung der Lüftergeschwindigkeit abhängig von der Stromaufnahme wäre eine für mich perfekte Ergänzung, damit das Gerät beim schnellen Laden maximal gekühlt wird und die Kühlung gegen Ladeende immer weiter abnimmt, sodass solche Probleme mit falsch ermittelten Ladeständen nicht auftreten. Für den Alltag und um die Geräte zwischendurch am Schreibtisch oder im Regal zu laden, ist die Funktion aber genial. Um den Tag mit einem voll geladenen Gerät zu beginnen – in meinem Fall das Laden am Nachttisch – ist das MagFusion 3-in-1 Pro aber wohl leider nicht das passende Gerät.
Dass Netzteil und Ladekabel mitgeliefert werden, finde ich super und steigert die Preis-Leistung der Ladestation.
Die MagFusion 3-in-1 Pro ist aktuell über den offiziellen Store von AUKEY für 129,99 Dollar, also etwa 130 Euro, bestellbar. Hier gibt es auch immer mal wieder Deals, um das Gerät günstiger zu bekommen. Dennoch finde ich den Preis in Anbetracht der Qualität und der Tatsache, dass alles in einer Box kommt, in Ordnung – sollte man auf der Suche nach einer All in One Ladelösung sein. Für 100 Dollar / Euro wäre es schon ein gutes Schnäppchen. Den kleinen Bruder ohne aktive Kühlung gibt es aktuell über Drittanbieter bei Amazon für 82,81 Euro. Das ist in meinen Augen ebenfalls ein guter Preis.
Disclaimer: Die Testmuster wurden vom Hersteller AUKEY kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Über den Autor

Alex Lüttgen
Ich bin Alex Lüttgen, oder auch Utgardus. Als Netz- und Systemadministrator fühle ich mich in so ziemlich allen Produkten von Microsoft im Client-, Server- und Office 365-Bereich zu Hause. Nach der Arbeit wird dann selbstverständlich auch mal die Xbox angeschmissen. Mobil bin ich nach dem Aus von Windows Mobile auf iOS gewechselt und fühle mich dort deutlich wohler, als bei Android. Neben der IT ist Elektromobilität meine absolute Leidenschaft. Ich bin fest der Überzeugung, dass sich dort in naher Zukunft immer mehr tut, bis dann irgendwann die Verbrenner ganz abgelöst werden.