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Gadgetcheck: Ecovacs T30 Pro OMNI – Evolution der Saugroboter?

Gadgetcheck: Ecovacs T30 Pro OMNI - Evolution der Saugroboter?

Vor etwas über zwei Jahren haben wir für euch das damalige Topmodell X1 OMNI unter den Saug- und Wischroboter aus dem Hause Ecovacs für euch unter die Lupe genommen. Ich hatte das Modell bis vor zwei Monaten im Einsatz und habe mich erkundigt, was es so Neues auf dem Markt gibt.

Sehr interessant fand ich dabei die T30-Serie von Ecovacs. Vom Hersteller wurden uns zwei Modelle (T30 Pro OMNI und T30S Pro) für einen Test zur Verfügung gestellt. Martin testet für euch den T30S Pro und ich habe den T30 Pro OMNI getestet. In diesem Artikel will ich euch meine Erfahrungen mit den Robotern näher bringen. Martins Test folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

T30 Pro OMNI

Ähnlich wie schon der X1 OMNI von damals ist der T30 Pro OMNI ein Kombigerät mit nahezu allen Funktionen, die Saug- und Wischroboter heute so haben können. Die technischen Daten sind allerdings deutlich verbessert worden, sodass der T30 Pro OMNI, zumindest auf dem Papier schon einmal deutlich besser sein sollte, als das ehemalige Topmodell. Hier zunächst die technischen Daten dieses Modells:

  • 11.000 pa Saugleistung
  • 5.200 mAh Akkukapazität, damit bis zu 200 Minuten Laufzeit
  • 300 ml Staubbehälter
  • Teppicherkennung
  • LDS-Navigation
  • Heißwasser-Moppreinigung und Heißluft-Trocknung
  • TeroTangle-Bürste
  • Tru-Edge-Wischtechnologie
  • 2D- und 3D-Karten, uvm.

Klingt auf dem Papier schon einmal nach deutlichem Fortschritt. Der Roboter ist nun bei mir seit etwa 2 Monaten im täglichen Einsatz und wird es wahrscheinlich auch erst einmal bleiben.

Unboxing und Inbetriebnahme

Deebot T30 Pro Omni
In der riesigen Verpackung befinden sich wie immer keine größeren Überraschungen. Sehr gut sortiert und die einzelnen Teile jeweils gut geschützt verpackt befindet sich darin zum einen die neue OMNI-Mini-Station, der T30 Pro Roboter, eine Seitenbürste, ein Anschlusskabel und eine Anleitung. Ein Staubbeutel und die Wischpads sind bereits vormontiert. Im Gegensatz zu früher gibt es heute allerdings keinen zweiten Staubbeutel und auch kein zweites Paar Wischpads dazu, sodass der Bedarf an neuem Zubehör, gerade für den Staubbeutel definitiv gegeben ist.

Die neue OMNI-Station gefällt mir persönlich sehr gut. Zum einen ist sie mit 408 x 480 x 490 mm (BxHxT) ein gutes Stück kleiner als ihr wuchtiger Vorgänger vom X1 und die zu wartenden Behälter sind nicht mehr hinter Klappen und Schaltern versteckt. Die beiden Wassertanks (vorne frisch und hinten Schmutz) stehen oben sicher auf der Station und haben jeweils ein Fassungsvermögen von über drei Litern. An der Oberseite der Station befinden sich jeweils Ventile, auf die die Behälter passgenau gestellt werden können und bestens ohne auszulaufen funktionieren. Die Abdeckung vor dem Staubbeutel ist keine Schublade mit einem versteckten Knopf mehr, sondern eine magnetisch befestigte Blende, die einfach nach vorn hin zu entfernen ist.

Das Anbringen der Seitenbürste ist schnell erledigt und die Station schnell an das Stromnetz angeschlossen und aufgebaut.
Deebot T30 Pro Omni
Die App-Einrichtung und Anbindung funktioniert wie früher schon tadellos. Roboter einschalten, neues Gerät in der App hinzufügen, Modell wählen, Verbindung herstellen, WLAN-Schlüssel eingeben und schon ist der Roboter verbunden. Die App wird konsequent weiterentwickelt, ist im Kern aber wie altbekannt. Für das neue Modell wird ein neues Modul heruntergeladen, welches ein paar andere Funktionen bietet, die dann spezifisch für den jeweiligen Roboter sind. Der Kern ist jedoch immer identisch.

Zunächst einmal muss eine Karte erstellt werden. Genau wie beim X1 schon geht das in atemberaubender Geschwindigkeit. Der Roboter fährt kurz in jeden Raum, dreht sich einmal im Kreis und vermisst mit dem LDS-System den Raum. Anschließend stellt die App eine Karte zur Verfügung, die bereits die Zimmer erkennt, die dann noch benannt werden können. Ich schätze, dass er die automatische Raumteilung vornimmt, wenn eine „Engstelle“ kommt, die die Logik dann als Tür identifiziert. So war unser Schlafzimmer zunächst zweigeteilt erkannt, jedoch bietet die App die Möglichkeit Räume aufzuteilen und zusammenzufügen.

Konnte man beim X1 noch eine Raumreihenfolge festlegen und für die jeweiligen Räume eine Einstellungspräferenz vorgeben, ist das nun leider nicht mehr der Fall. Für die Automatikreinigung kann nur noch eine Reinigungseinstellung für die gesamte Karte getroffen werden, aber zumindest die Reihenfolge kann festgelegt werden. Für die unterschiedliche Reinigung pro Raum gibt es jetzt sogenannte Szenarien in der App, die auch gut funktionieren, allerdings entscheidet die App dann die Reihenfolge der Räume automatisch. Grundsätzlich ist das okay, aber man muss sich da schon je nach Vorgänger umgewöhnen.

Nun aber zu den interessanten, neuen Funktionen. Der T30 Pro OMNI ist für mich der erste Roboter, bei dem Wischen im Alltag gut funktioniert. Die Wischpads müssen dafür nicht mehr ständig an und abmontiert werden. Die Station wäscht die Pads mit heißem Wasser aus und hat dafür eine Art Waschbrett eingebaut, welches herausnehmbar ist und separat gereinigt werden kann.
Deebot T30 Pro Omni
Das funktioniert im Alltag rechtgut, wenn es auch die händische Reinigung nicht gänzlich ersetzt. Auch in Haushalten, in denen es nicht nur Hartböden, sondern wie bei uns auch Teppiche gibt, ist das regelmäßige Wischen kein Problem, denn der T30 Pro hat Mops, die bei Teppicherkennung automatisch um bis zu 2 cm angehoben werden können. Einen Langflorteppich würde man damit wahrscheinlich dennoch befeuchten, für unsere Teppiche funktioniert das allerdings sehr gut und zuverlässig.

Der rechte Mop kann zudem automatisch nach rechts außen geschoben werden, sodass der Roboter auch die meisten Ecken sehr gut auswischen kann. Die dadurch entstehende Lücke zwischen den zwei Mops wird durch intelligente Schneckenfahrten ausgeglichen, sodass auch wirklich der gesamte Raum gewischt wird. Je nach eingestellter Option fährt der Roboter dann nach jedem Raum oder nach eingestellter Zeit zurück zur Station, wäscht die Wischpads gründlich aus und füllt den eingebauten Wassertank wieder auf.

Durch diese automatische Hebefunktion kann trotz angebrachter Mops jederzeit entschieden werden, ob nur gesaugt, nur gewischt, gleichzeitig gesaugt und gewischt, oder erst gesaugt und dann gewischt werden soll. Das finde ich super und schließt für mich den Kreis zu der oben genannten vernünftigen Alltagsnutzung.

Deebot T30 Pro Omni

Neu ist bei diesem Modell auch das KI-gestützte „intelligente Hosting“. Hier wird anhand eines Modells die Reinigungsleistung durch verschiedene Parameter automatisch per Raum eingestellt. Eingreifen kann man hier aber nicht und man ist vollständig vom erstellten Modell von ECOVACS abhängig. Nicht einmal die konfigurierte Raumreihenfolge greift hier. Dafür wird das Schmutzwasser nach der Reinigung auf starke Verschmutzung kontrolliert und einzelne Räume werden gegebenenfalls auch noch ein zweites Mal nachgewischt.

Eine Kamera, wie im X1 OMNI gibt es beim T30 Pro OMNI an dieser Stelle nicht. Diese ist aber nach wie vor in meinen Augen eher ein Gimmick, als eine nützliche Funktion. Die Navigation via LDS und Kreuzlaser funktioniert auch ohne Kamera hervorragend.

Fazit

Der T30 Pro OMNI ist ein super Saug- und Wischroboter. Unseren vorigen X1 OMNI übertrifft er um Längen und die nicht ständig aktiven Mops sind für mich ein absoluter Gamechanger für die alltagstaugliche Wischfunktion eines solchen Roboters.

Ein Problem ist mir dennoch des Öfteren untergekommen. Das Waschbrett hat ein klein wenig Spiel in seinem Einbaurahmen. Ein paar Mal ist es nun schon passiert, dass es scheinbar leicht verrutscht ist und das Schmutzwasser dann nicht mehr in den Schmutzwasserbehälter gepumpt werden konnte, sondern in der Wanne verblieben ist. Dies führt irgendwann dazu, dass ein Fehler auslöst und die Wanne zunächst geleert werden muss. Nach erneutem Einbau des Waschbrettes hat es dann meistens auf Anhieb wieder funktioniert. Seit dem letzten Softwareupdate ist mir der Fehler allerdings nicht mehr untergekommen. Vielleicht hat die Pumpe hier einfach zu schnell abgeschaltet?

Wie dem auch sei. Für mich ist er Stand jetzt der beste Roboter, den ich bislang testen durfte. Dass unsere Wohnung jetzt nahezu täglich gewischt und die Teppiche dennoch gesaugt werden, spüre ich als Hausstauballergiker tatsächlich nicht unerheblich. Schade finde ich, dass das Verbrauchsmaterial nur noch in einfacher Ausführung dazu geliefert wird und das trotz des recht hohen Preises von 679 € bei Amazon. Ich bin mir sicher, dass es hier  das ein- oder andere Schnäppchen geben wird, der den Roboter zu einem guten Preis verfügbar macht. Sein Geld ist er für mich in jedem Fall wert.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass es für dieses Modell einen alternativen Aufsatz gibt, mit dem die Station an Frisch und Abwasser angeschlossen werden kann. Somit würde ein manuelles Wechseln des Wassers entfallen und eine monatliche Reinigung des Roboters und der bedarfsabhängige Austausch des Staubbeutels komplett ausreichen.

 

Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Die Testmuster wurden vom Hersteller ECOVACS kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.

Über den Autor

Alex Lüttgen

Alex Lüttgen

Ich bin Alex Lüttgen, oder auch Utgardus. Als Netz- und Systemadministrator fühle ich mich in so ziemlich allen Produkten von Microsoft im Client-, Server- und Office 365-Bereich zu Hause. Nach der Arbeit wird dann selbstverständlich auch mal die Xbox angeschmissen. Mobil bin ich nach dem Aus von Windows Mobile auf iOS gewechselt und fühle mich dort deutlich wohler, als bei Android. Neben der IT ist Elektromobilität meine absolute Leidenschaft. Ich bin fest der Überzeugung, dass sich dort in naher Zukunft immer mehr tut, bis dann irgendwann die Verbrenner ganz abgelöst werden.

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