Gadgetcheck: Mini-Router von GL.Inet auf Basis von OpenWRT – UPDATE: Mit zusätzlichen Rabatten

Heute habe ich mal wieder etwas aus dem Bereich Netzwerk zum Test bei mir. Genauer befinden sich auf meinem Tisch der GL-X750 /Spitz und den GL-AR750S / Slate aus dem Hause GL.Inet, die mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Hierbei handelt es sich um zwei sehr kleine Router, die mittels OpenWRT absolut wandelbar und für jeden Bedarf anpassbar sein sollen.
Das Gerät mit dem Namen Spitz besitzt ein eingebautes 4G LTE-Modul, zwei 100MBit Ethernet-Ports (einen für WAN und einen für LAN), 2,4- und 5 GHz (mit bis zu 433MBit/s) WLAN und auf Wunsch sogar ein eingebautes Bluetooth oder Zigbee Modul.
Das Slate hingegen hat drei konfigurierbare 1GBit Ethernet-Ports und einen USB 2.0 Anschluss für diverse Erweiterungsgeräte.
Beide Geräte kommen vorinstalliert mit dem Routersystem OpenWRT. OpenWRT ist eine extra für Router entwickelte Linux-Distribution, die durch mehr als 3.700 verfügbare Softwarepakete an nahezu jedes Bedürfnis angepasst werden kann. Über das Tool Buildroot können sogar spezielle Anpassungen direkt mit in den Systemkern kompiliert werden, sodass ein einzigartiger Router für jeden Zweck kreiert werden kann.
Doch genug der Einleitung, schauen wir einmal in die beiden Päckchen hinein.
Das Unboxing
In beiden Boxen findet sich Folgendes:
- Ein Router
- Ein Netzteil
- Eine Schnellstartanleitung
- Eine Support- und Garantiekarte
- Ein Ethernet-Kabel
In der Verpackung des Spitz sind zusätzlich noch zwei 4G Antennen für den Mobilfunkempfang und in der Verpackung des Slate ist noch ein Mikro-USB Kabel enthalten, über das der Slate seine Stromversorgung erhält. Die Stromversorgung des Spitz läuft über ein an das Netzteil fest angeschlossenes Kabel mit Hohlstecker.
Beim Auspacken fällt gleich auf, dass die Router wirklich extrem klein sind. Der Slate ist gerade einmal 10 x 7,5 x 2,2 cm groß und wiegt auch nur 110 g. Der Spitz ist etwas größer, misst 12 x 7,7 x 2,2 cm bei einem Gewicht von 190 g inkl. Antennen. In kürzester Zeit sind beide Router einsatzbereit und per WLAN erreichbar.
Standardmäßig werden bei jedem Router gleich zwei SSIDs ausgestrahlt, jeweils eine mit 5GHz und eine mit 2,4GHZ. Das Passwort für die WLAN-Verbindung findet sich in der Schnellstartanleitung, und schon kann per Browser auf die Web-Oberfläche zugegriffen werden. An dieser Stelle ein kleiner Kritikpunkt: Das Webinterface ist sowohl per HTTP und verschlüsselt per HTTPS erreichbar, eine automatische Umleitung auf HTTPS wäre meiner Meinung nach zeitgemäßer.
Die Web-Oberfläche ist an dieser Stelle kein reines OpenWRT, sondern eine eigens von GL.Inet entworfene Oberfläche mit dem Namen GL.Inet Admin Panel. Hier finden sich schnell und übersichtlich die wichtigsten Features wieder. Zunächst einmal muss jedoch die Sprache und ein Admin-Kennwort festgelegt werden.
Anschließend zeigt sich das volle Admin Panel und das Gerät kann, sofern es nicht bereits per Ethernet-Kabel angeschlossen ist, ins Internet gebracht werden. Sowohl die Verbindung per LTE auf dem Spitz, als auch die Verbindung über mein bestehendes Haus-WLAN, funktionierte intuitiv und ohne Probleme.
Über das Admin Panel können folgende Aufgaben direkt und intuitiv erledigt werden:
- Konfigurieren der WLAN-SSIDs jeweils für 2,4- und 5 GHz und darüber hinaus jeweils auch noch für je ein Gast-WLAN
- Verwalten von verbundenen Geräten inkl. blocken und rudimentärer QoS-Verwaltung
- Aktualisierung des Geräts
- Firewall-Einstellungen
- VPN-Verbindungen
- Softwarepakete verwalten
- Allgemeine Einstellungen
Zu den VPN-Verbindungen, die von Hause aus funktionieren, zählen das weit verbreitete OpenVPN und WireGuard. Für beide Systeme kann der Router sofort als Server und als Client verwendet werden, sodass im Handumdrehen eine sichere Verbindung ins VPN eurer Wahl aufgebaut werden kann. GL.Inet wirbt mit verschiedenen unterstützten VPN-Anbietern, wie beispielsweise dem aktuell sehr populären NordVPN, und bietet auf der eigenen Support-Seite direkt Konfigurationsprofile für die meisten gängigen Anbieter an.
Auch wenn dies lange nicht alle VPN-Techniken abdeckt, so gibt es dank OpenWRT eine ganze Reihe an zusätzlichen Modulen, wodurch auch beispielsweise eine Verbindung zum VPN einer Fritz!Box hergestellt werden kann. So könnte man mit dem Slate auf Reisen stets eine Umgebung vorfinden, die dem bekannten Heimnetz gleicht, vorausgesetzt die öffentlich zugänglichen WLANs erlauben eine Verbindung auf die notwendigen Ports.
Über die Option “Mehr Einstellungen” -> “Erweitert” ist es darüber hinaus jederzeit möglich, aus dem Admin Panel direkt in die offizielle Oberfläche von OpenWRT zu gelangen und die vollen Konfigurationsmöglichkeiten auszunutzen. Wie bei jedem professionellen System sei aber gewarnt, dass an dieser Stelle auch einiges kaputt gemacht werden kann.
Das Fazit
GL.Inet hat 2019 für den GL-AR750S / Slate einen CES Innovation Award im Bereich Cybersecurity und Personal Privacy gewonnen. Zu Recht, kann man sagen, denn wer sich generell etwas um seine Privatsphäre im Internet Gedanken macht, der sollte mit diesem Router auf Reisen gut bedient sein. Auf der oben verlinkten Seite direkt von GL.Inet kann auch nachgelesen werden, welcher VPN-Anbieter von Hause aus über OpenVPN unterstützt wird. Vielleicht ist eurer ja bereits dabei.
Grundsätzlich sollte das einfach zu bedienende Admin Panel für die meisten Anwendungszwecke ausreichend sein. Leider ist die deutsche Übersetzung nicht sonderlich gut gelungen. So heißt es beispielsweise “Kabellos” für die WLAN-Konfiguration oder “Anzeige” wenn man die SSID Sichtbarkeit aktivieren möchte. Im Großen und Ganzen sollte die Verwaltung jedoch schnell von der Hand gehen.
Wer sich jedoch einen perfekt abgestimmten Router erstellen und ihn beispielsweise auch in seinem Smart Home als Zigbee Bridge betreiben will, will sich vielleicht auch mittels Buildroot ein Minimalsystem für maximale Performance basteln, in dem das Admin Panel nicht einmal enthalten ist. Der wäre mit einem solchen Router wie dem Slate oder dem Spitz hier definitiv an der richtigen Adresse.
Durch die Erweiterbarkeit durch die über 3.700 verfügbaren Pakete für OpenWRT sind diese Router theoretisch mächtiger als jede Fritz!Box oder jeder andere Standard-Heimrouter. Ob die Performance da jedoch voll ausreicht, mag ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Für eine Reise, im Hotel, oder für ein paar ganz spezielle IOT-Anwendungen sollten die Geräte allerdings absolut ausreichen.
Das Modell Spitz ist aktuell für 164,80 Euro auf Amazon zu haben. Hier gibt es aktuell einen 20% Rabatt-Coupon, der bis zum 31.01. genutzt werden kann. Das Modell Slate ist deutlich günstiger und kostet aktuell nur 91,23 Euro auf Amazon. Hier gibt es ebenfalls einen Rabatt-Coupon mit 15%, der auch bis zum 31.01. genutzt werden kann.
Über den Autor

Alex Lüttgen
Ich bin Alex Lüttgen, oder auch Utgardus. Als Netz- und Systemadministrator fühle ich mich in so ziemlich allen Produkten von Microsoft im Client-, Server- und Office 365-Bereich zu Hause. Nach der Arbeit wird dann selbstverständlich auch mal die Xbox angeschmissen. Mobil bin ich nach dem Aus von Windows Mobile auf iOS gewechselt und fühle mich dort deutlich wohler, als bei Android. Neben der IT ist Elektromobilität meine absolute Leidenschaft. Ich bin fest der Überzeugung, dass sich dort in naher Zukunft immer mehr tut, bis dann irgendwann die Verbrenner ganz abgelöst werden.